An den Spitzentagen in der Sommersaison aber auch im Winter, geht es sehr eng her im Zentrum von Wagrain. Sitzt man auf der Terrasse eines Gasthauses, drängen sich einen Meter weiter Autos, Lastwagen und Busse im Schritttempo durch den Ort. Das „Eck" von Wagrain ist fast schon legendär, aber im negativen Sinne. Eine große Belastung für Einheimische und Gäste die mit der neuen Umfahrung ab Sommer 2025 Geschichte ist.
Nadelöhr wird entschärft
Mit nur rund 500 Metern neuer Straße wird das Pongauer Verkehrs-Nadelöhr mitten in Wagrain ab dem kommenden Jahr deutlich entschärft. „Die Ortsdurchfahrt und die Kreuzung der Kleinarler Straße mit der Wagrainer Straße werden mit der Umfahrung massiv entlastet. Gemeinsam mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen schaffen wir dadurch im Ortszentrum ganz neue Möglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer. Neben dem Ort gibt es dann eine leistungsfähige Straße, die auch noch mit einer wirkungsvollen Wildbachverbauung kombiniert ist", so Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll.
Mehr Lebensqualität
Nachdem bereits seit 1988 Trassenvarianten für eine Ortsumfahrung von Wagrain geplant waren, ist die Freude in der Bevölkerung über den Baufortschritt groß. „Wir planen nach der Fertigstellung der Umfahrung, auf die wir uns schon sehr freuen, eine Begegnungszone im Ort. Neue Geschäfte können sich dann ansiedeln und die Lebensqualität steigt ganz enorm", so Bürgermeister Axel Ellmer. „Ab Sommer 2025 testen wir dann die verkehrsberuhigenden Maßnahmen aus und schauen wo wir noch nachjustieren können. Dann geht es weiter mit der Ortskerngestaltung", ergänzt der Bürgermeister.
Cecon: „Herausfordernde Hanglage."
Für den Projektleiter des Landes Salzburg, Christian Cecon, ist die Hanglage neben dem Ort, wo derzeit die Umfahrung errichtet wird, sehr herausfordernd. „Der Hang weist Rutschungstendenzen auf, wir mussten massive Hangsicherungen mit Steinschlichtungen errichten. Im südlichen Bereich wurden deshalb auch Ankerwände hergestellt. Es läuft aber alles wie geplant und wir liegen sehr gut im Zeitplan. Der Rohbau ist quasi fertig."
Straße mit Hochwasserschutz
Land und Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) arbeiten bei der Errichtung der Ortsumfahrung Wagrain eng zusammen. „Die WLV hat den Bachlauf neben der Straße eingetieft und die Ufermauern erhöht. Wir mit dem Straßenbau konnten dann auf den hochwassersicheren Aufbau draufsetzen. Ein perfektes Zusammenspiel der Kräfte", so Christian Cecon. REP_240827_30 (mw/mel)