Autor:
Melanie Hutter,
Fotos:
Melanie Hutter
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Verkehr

Frühlingsputz XXL im Tunnel

Es zischt und pfaucht, die Gischt ist überall, hinter der schwarzen Tunnelwand taucht auf einmal wieder das übliche Beige auf. Es ist Großputz im Schönbergtunnel, so wei jedes Frühjahr. "Das muss sein, denn im Winter tragen die Fahrzeuge sehr viel Dreck in den Tunnel. Um die Verkehrssicherheit wieder zu erhöhen, müssen wir den Großoutz absolvieren", sagt Hannes Mußbacher, Leiter der Straßenmeisterei im Pongau.
 

​Gewaschen werden die Tunnel im gesamten Bundesland, also ist der fast drei Kilometer lange Schönbergtunnel in Schwarzach ein Beispiel, was die Straßenmeisterein im ganzen Land im Frühling leisten. Rund 50.000 Quadratmeter lassen jede Hausfrau staunen, so viel ist beim Frühlingsputz zu Hause Gott sein Dank nicht zu tun, aber hier im Tunnel schon. Dafür werden Putzlappen gegen großes Gerät eingetauscht. "Stimmt nicht ganz, denn es ist auch einiges in Handarbeit zu erledigen. Aber es stimmt schon, zum Beispiel die neue Tunnelwaschmaschine ist ein riesiger Vorteil", weiß Markus Krainer, der jeden der 280 Kanaldeckel per Hand lockert und dann mit dem Mega-Sauger anrückt, um den Abluss frei zu bekommen.

Drei Tage voller Einsatz

Insgesamt dauert der Großputz und die Wartung in der rund drei Kilometer langen Tunnelröhre drei Tage. Dazu kommen auch noch die Fluchtstollen, die 300 und 500 Meter lang sind. „Jeder Kanaldeckel ist verschraubt, muss gelöst werden. Der Rost setzt dem Material stark zu. Die Lüftungssysteme werden gecheckt, aber auch die Beleuchtung und die Notfallnischen. Jeder Abfluss muss kontrolliert werden. Ohne viele fleißige Hände und viel Kleinarbeit wäre das nicht möglich“, so Polier August „Gust“ Mulitzer. Und das alles unter erschwerten Bedingungen: lange Tage, Dreck, kein Tageslicht und feucht.

Es ist eine Drecksarbeit, aber eine sehr wichtige, um den Tunnel sicherer zu machen und die ganze Technik regelmäßig zu warten. Die Mission ist klar: Sicherheit für die bis zu 20.000 Fahrzeuge, die pro Tag den Schönbergtunnel benutzen.
Hannes Mußbacher, Leiter der Straßenmeisterei Pongau

Profis am Werk

Die erfahrene Mannschaft rund um Hannes Mußbacher und Polier August Mulitzer kennt praktisch jeden Quadratzentimeter im Tunnel. „Wir nutzen diese ganze Erfahrung, um möglichst effizient und schnell zu arbeiten. Zuerst wird der gröbste Dreck zum Beispiel mit der Kehrmaschine beseitigt, erst dann kommt das Tunnelwaschgerät zum Einsatz. So sparen wir uns enorme Kosten beim Entsorgen des Dreck-Wassergemischs“, erklären die beiden. Dennoch: rund 200.000 Liter Wasser sind nötig, um die wichtige Verkehrsverbindung für die Pongauer und alle Pendler wieder sauber zu bekommen.

Sichtbares Ergebnis

Jedenfalls lohnt sich die ganze Mühe und Erfahrung, denn nach drei Tagen sieht man ein deutliches Vorher und Nachher. Schwarze Wände sind wieder hell, die Notfallnischen glänzen, die technischen Anlagen sidn gewartet und die Abflüsse wieder frei. Alle sind zufrieden - und der nächste Großputz kommt bestimmt. REP_240410_70 (mel)

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