Der Master-Plan für die Salzach in diesem Abschnitt im Zentralraum – zirka zehn Kilometer lang - wurde von einer Expertengruppe unter der Federführung der Abteilung Wasser des Landes Salzburg ausgearbeitet. Profitieren werden in diesem Fall die Gemeinden Anif und Elsbethen sowie die Stadt Salzburg. Im Fokus stehen das große Ganze, konkret ein verbesserter Hochwasserschutz, der Lebensraum für Mensch und Natur entlang des Flusses vom Kraftwerk Urstein bis zum Kraftwerk Salzburg Lehen und die Entflechtung des Fußgänger- und Radfahrerverkehrs im Stadtgebiet.
Einzigartiges Projekt im urbanen Bereich
Das Hochwasserschutzprojekt mit zahlreichen weiteren Vorteilen bezeichnet Landesrat Josef Schwaiger als „einzigartig“. „Erstens, weil wir sehr viele andere Faktoren mitdenken, von der Naherholung bis hin zur Verkehrssicherheit, und zweitens weil wir teils mitten in der Stadt Salzburg sind, was bisher sicher noch nie da war – zumindest nicht in dieser Ganzheitlichkeit“, so Schwaiger.
Schwaiger: „Hochwasserschutz ganzheitlich.“
In der Stadt Salzburg und den benachbarten Gemeinden im Süden kommt für Landesrat Schwaiger nur ein ganzheitlicher Ansatz beim Hochwasserschutz in Frage: „In einem so dicht besiedelten Gebiet kann der Schutz vor Hochwässern nur gemeinsam mit Naherholungsräumen, Verkehr sowie der Gewässerökologie gedacht werden. Dieser Plan zeigt jetzt erstmals, in welche Richtung es im Großraum Salzburg gehen kann und dass dieses Projekt nicht nur Sicherheit, sondern auch ein großes Plus an Lebensqualität bringt“, so Schwaiger.
Preuner: „Rechtzeitig vorsorgen.“
Es gibt in der Stadt Salzburg beim Hochwasserschutz derzeit keine Reserven mehr, die Systemgrenzen sind mit den stärker werdenden Auswirkungen des Klimawandels erreicht. „Ich hoffe, dass wir nun rechtzeitig und gemeinsam mit den Gemeinden Anif und Elsbethen Vorsorge treffen können. Schon die letzten Hochwässer haben in der Stadt große Schäden angerichtet. Hoffentlich reicht die Zeit die Sicherheit zu verbessern. Wir sind mit diesem Projekt auf einem guten Weg“, so Bürgermeister Harald Preuner.
Gehmacher-Leitner: „Wertvolles Projekt.“
Die Gemeinde Anif hat bei den letzten Hochwässern unter anderem Uferanrisse an der Salzach davongetragen und es gibt Sorge vor Schäden an der Infrastruktur am Ufer, wie der Kanalisation. „Grundsätzlich ist es ein sehr wertvolles Projekt für die Gemeinde. Die Abrisse vom letzten Hochwasser gibt es und es sind weitere erwartet. Das Interesse ist groß, dass die Situation mit dem Projekt verbessert wird. Ein neues Naherholungsgebiet ist auch sehr begrüßenswert“, so Bürgermeisterin Gabriella Gehmacher-Leitner.
Tiefenbacher: „Sehen den Plan positiv.“
Ähnlich ist die Situation in Elsbethen, wo die Salzach auch die Ufer beschädigt und in den Treppelwegen sehr viel Leitungsinfrastruktur untergebracht ist. „Die Abbrüche am Ufer bei uns sollten wieder hergerichtet werden. Wir sehen den Salzachplan sehr positiv. Anif und Elsbethen helfen natürlich auch gerne mit, dass es in der Stadt Salzburg nicht zu Überschwemmungen kommt“, so Bürgermeister Franz Tiefenbacher.
Aufwertung der Uferbereiche
Eine deutliche Aufwertung der Uferbereiche, sowie der Fuß- und Radwege umfassen die Ideen im Salzachplan sowohl für den zentralen Bereich der Stadt Salzburg, aber auch für die Gemeinden Anif und Elsbethen. Entlang des Flusslaufes wären damit neue Aufenthaltsbereichen mit Sitzgelegenheiten, Podesten oder Kiesbänken möglich und machen den Lebensraum am Wasser zugänglicher. Es sind umfangreiche, neue Naherholungsräume vorgesehen, die die Lebensqualität für die Menschen in der Region deutlich verbessern.
Bevölkerung redet mit
Bei der Umsetzung aller Maßnahmen vom Hochwasserschutz über mehr Natur im und am Flusslauf bis hin zum Verkehr sind die betroffenen Salzburgerinnen und Salzburger eingeladen, ihre Ideen mit einzubringen. Bund und Land haben dazu den Flussdialog „Unsere Salzach“ gestartet. Der breit angelegte Diskussionsprozess wird mit einer Onlinebefragung im Herbst abgeschlossen. Die Rückmeldungen werden in die weitere Planung einfließen und der Bevölkerung präsentiert. So soll noch in diesem Jahr eine Entscheidungsgrundlage für die weiteren Schritte beim Salzachplan vorliegen. REP_230403_30 (mw/mel)