Autor:
Melanie Hutter,
Fotos:
Melanie Hutter/Land Salzburg
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Agrar/Wald

Mensch und Tier, beide haben Platz

Für uns ist eine tief verschneite Winterlandschaft Vergnügen, Wildtiere hingegen kämpfen in der kalten Jahreszeit ums Überleben. „Mir ist die Aktion des Landes ,Respektiere deine Grenzen‘ seit Jahren ein großes Anliegen. Aufklären und auf Augenhöhe die Menschen informieren ist für mich genau der richtige Weg, um den Wald und seine Bewohner zu schützen“, betont Landesrat Josef Schwaiger, der die Aktion als Herzensangelegenheit bezeichnet. Drei neue Projekte im Pinzgau gehen genau diesen Weg.
 

Der respektvolle Umgang mit der Natur und den wildlebenden Tieren steht auch heuer wieder im Fokus – und er ist gerade jetzt besonders wichtig. „Ich merke und verstehe es voll und ganz, dass der Drang in die Natur hinaus zu gehen und die Ruhe zu finden, sehr groß ist. In vielen Bereichen ist das auch kein Problem, aber dort, wo die Wildtiere geschont werden müssen, ist Respekt und Rücksicht wichtig“, appelliert Landesrat Josef Schwaiger in Hinblick auf die laufende Skitourensaison und die kommenden Weihnachtsferien. Er hat Tourismus, Naturschutz, Jägerschaft und Sport für „Respektiere deine Grenzen“ in ein Boot geholt.

Die Initiative ,Respektiere deine Grenzen' ist für mich eine Herzensangelegenheit. Mensch und Tier, beide haben Platz, mit ein wenig Rücksicht.
Landesrat Josef Schwaiger


Ruhezonen-Karte

Umfangreiche Informationen zum Thema bieten nicht nur Schilder und Tafeln vor Ort, wo eventuell Grenzen überschritten werden, sondern auch die Homepage www.respektieredeinegrenzen.at. Dort finden Skitourengeher und Tiefschneefahrer auch die übersichtliche Ruhezonen-Karte, die genau so zur Vorbereitung für das Bergerlebnis dienen, wie der Wetter- und Lawinenwarnbericht.

Drei neue Projekte im Pinzgau

Die Initiative „Respektiere deine Grenzen“ ist jedenfalls in Salzburgs Bergen und Landschaften vielfach vertreten, drei neue und umfassende Projekte kommen in diesem Jahr dazu.

  • 3-D-visualisierte Panoramatafeln im Skicircus Saalbach-Hinterglemm im Bereich Schattberg West- und Ost-Gipfel, wo sich sehr sensible Überwinterungsgebiete von Gams und Rehwild befinden. „Besonders wichtig für die Freerider, die hier sehr gerne im Tiefschnee unterwegs sind. Wir wollen aber nicht nur verbieten, sondern vor allem Routen aufzeigen, wo man diesem Genuss nachgehen kann, ohne die Natur zu gefährden. So haben beide gut Platz, die Wintersportler und die Wildtiere“, bringt es Landesrat Schwaiger auf den Punkt.
  • Ein Wildtier-Lehrpfad in Neukirchen mit neun Schautafeln, die zeigen, welche Wildtiere hier leben und welche Bedürfnisse sie haben. Entstanden ist diese Idee während des ersten Lockdowns im Frühling und auch jetzt sind wieder mehr und mehr in der Natur unterwegs.
  • Ein Pilotprojekt in Rauris (Bereich Ritterkopf) klärt vor allem die Skitourengeher auf. Die Route ist gut gekennzeichnet, so stört niemand die Überwinterungsgebiete des Wildes. „Dieses Projekt werden wir im Frühling genau evaluieren und dann gegebenenfalls auf weitere Regionen ausdehnen. Die Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern und der Jägerschaft ist jedenfalls vorbildlich“, so Schwaiger. REP_201222_70 (mel)
Agrar/Wald; Pinzgau; Schwaiger
Info

​So geht Respekt vor den Wildtieren:

  • Schilder und Markierungen beachten - nicht in „Ruhezonen“ eindringen
  • „Ruhezonen“ bei der Tourenplanung mitdenken
  • Fütterungen und schneefreie Äsungsflächen des Wildes großräumig ausweichen
  • Wiederaufforstungsflächen meiden, die Skikanten zerstören die jungen Bäumchen
  • Während der Dämmerungs- und Nachtzeit nicht mehr im Wald oder am Berg aufhalten
  • Bei diversen Feiern auf Hütten für Ruhe sorgen, auf Feuerwerke verzichten