Autor:
Martin Wautischer,
Fotos:
Hilfswerk/Land Salzburg/Sophie Huber-Lachner
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Soziales

220 Millionen Euro für die Pflege

Zum zweiten Mal seit 2018 hat die Plattform Pflege mit zehn Arbeitsgruppen mit Fachleuten aus der Praxis effiziente Verbesserungen für alle Bereiche erarbeitet. Zusätzliche 220 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre werden vom Land zur Verfügung gestellt. Neben den finanziellen Mitteln gibt es eine Entlastung des Personals, bessere Bedingungen in der Ausbildung und mehr Unterstützung für pflegende Angehörige.
 
​Die Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein Hauptaugenmerk der Pflegeplattform II. Nachtdienstverstärkungen und die gleichzeitige Erhöhung der finanziellen Anerkennung sind ein Teil davon. Zudem wird die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter ausgebaut, um die hochwertige Versorgung auch weiterhin sicherzustellen. Den Seniorenwohnhäusern wird durch finanzielle Mittel ermöglicht, zusätzliches administratives Hilfspersonal einzustellen, um so die Pflegekräfte spürbar zu entlasten.

Schwerpunkt Langzeitpflege

In den Langzeitpflegebereich und die Betreuung von Menschen mit Behinderungen werden bereits im Jahr 2023 mehr als 20 Millionen Euro fließen. Zudem wird die Schmutz- und Erschwerniszulage für die sozialen Dienste und in der Behindertenbetreuung flächendeckend gewährt. Da Demenz und psychische Erkrankungen zunehmend eine fachliche Herausforderung in den Seniorenwohnhäusern darstellen, wird jeweils vor Ort ein gerontopsychologischer Fachdienst etabliert. So kann die Expertise in den Häusern weiter gestärkt werden, und die Bewohnerinnen und Bewohner werden besser versorgt.

Die Pflege ist ein Schlüsselprojekt dieser Landesregierung und eine gesellschaftliche Notwendigkeit.
Landeshauptmann Wilfried Haslauer
​1,6 Millionen Euro jährlich für betreutes Wohnen

Es wurden bereits mehr als 1.500 Wohnungen in Salzburg für das Konzept des betreuten Wohnens errichtet, das Barrierefreiheit und Gemeinschaftsräume umfasst. Ab Jänner 2023 stellt das Land 1,6 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, um den älteren Menschen umfassendere Betreuung und gemeinsame Aktivitäten zu ermöglichen.

Attraktivere Rahmenbedingungen in der Pflegeausbildung sind ein wesentlicher Bestandteil, um ausreichend motivierte Menschen für die Pflege gewinnen zu können.
Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl
Bessere Rahmenbedingungen in der Ausbildung

Erstauszubildende erhalten bereits ab diesem Ausbildungsjahr einen monatlichen Zuschuss in Höhe von 600 Euro. Bezieher von AMS-Leistungen bekommen ab 2023 ein Pflegestipendium von zumindest 1.400 Euro monatlich. Zudem wird durch die Anmietung von Räumlichkeiten den Auszubildenden im gehobenen Dienst eine moderne Unterrichtsinfrastruktur zur Verfügung gestellt.

30 Prozent des Budgets für Gesundheit

Die Budgetkennzahlen des Landes Salzburg zeigen deutlich, welchen Stellenwert Gesundheit und Pflege für die Landesregierung haben. 30 Prozent des Landesbudgets, das ist mittlerweile über eine Milliarde Euro, fließen in das Gesundheitssystem und weitere 16 Prozent in den Sozialbereich. Davon nimmt das Budget für Pflege und Betreuung mit mehr als 220 Millionen Euro knapp die Hälfte ein. REP_221010_30 (mw/grs)
Gesundheit; Haslauer; Klambauer; Schellhorn; Soziales; Stöckl; Das ist stark
Info

Maßnahmen der Pflegeplattform II im Überblick

  • 220 Millionen Euro für die Pflege in den nächsten fünf Jahren
  • 600 Euro monatlicher Zuschuss für Erstauszubildende
  • Pflegestipendium von 1.400 Euro für Bezieher von AMS-Leistungen
  • Moderne Unterrichtsinfrastruktur für die Ausbildung
  • Einführung Pflegepädagogikstudium an der PMU
  • Nachtdienstverstärkungen (zwei Personen pro Nacht) und Erhöhung der finanziellen Anerkennungen
  • Ausbau Digitalisierung im Gesundheitswesen
  • Finanzielle Mittel für Seniorenwohnhäuser, um zusätzliches administratives Hilfspersonal einzustellen
  • Schmutz- und Erschwerniszulage für mobile Dienste und Teilhabe
  • Ausbau der Betreuungsplätze in den Seniorentageszentren