Gegründet wurde die Lungauer Kulturvereinigung 1974. Erst ein Jahr später wurde der Tauerntunnel eröffnet und die Autobahn als wichtige Verkehrsader erschloss den Bezirk. In den ersten Jahren wurden von der Initiative vornehmlich Ausstellungen, Theateraufführungen, Lesungen und Konzerte organisierte. Schritt für Schritt entwickelte sich der Verein und organisierte eigenständige Projekte und Festivals, die weit über „klassisches“ Kulturangebot sowie die Bezirksgrenzen hinausgehen.
Angebot für die Jugend
Bereits die jungen Mädchen und Burschen im Bezirk kommen durch die Lungauer Kulturvereinigung mit Musik, Theater oder Tanz in Berührung. Seit 1997 bietet die „Kinder & Jugend Szene“ ein abwechslungsreiches Angebot für drei bis 16-jährige. Jährlich werden mehr als 110 Veranstaltungen, beispielsweise in Schulen, angeboten. Es gibt aber mit „Simsalabim“ auch ein eigenes Kinder- und Jugendtheaterfest.
Inklusive Kunst
Neben 50 Jahre Lungauer Kulturvereinigung feiert die Organisation 2024 auch ein rundes Jubiläum bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. 2004 wurden die „Special Art“ Werkstätten ins Leben gerufen. Regelmäßig finden zu Malerei, Literatur, Musik, Tanz oder Theater Projekte für Menschen mit Behinderungen statt.
Ein Leben für die Kultur
Seit fast 25 Jahren ist Robert Wimmer das Gesicht der Lungauer Kulturvereinigung. Der Obmann zieht im Gespräch mit dem Landes-Medienzentrum (LMZ) Bilanz über 50 Jahre Kulturvereinigung im Bezirk.
LMZ: Herr Wimmer, die Lungauer Kulturvereinigung feiert dieses Jahr ihren 50. Geburtstag. Wie geht es der Vereinigung aktuell?
Wimmer: Uns geht es prinzipiell sehr gut. Das Team und ich organisieren jährlich rund 240 Veranstaltungen für Erwachsene und nochmals rund 110 Veranstaltungen für Kinder. Wir bieten ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt und stellen dabei eigene Produktionen auf die Beine. Seit 2015 haben wir mit der Künstlerei, unserem Kulturzentrum in Tamsweg, auch eine eigene fixe Heimat.
LMZ: Sie sind seit fast 25 Jahren Geschäftsführer beziehungsweise Obmann der Kulturvereinigung. Was ist ihr persönliches Highlight in dieser Zeit?
Wimmer: Es ist kein spezieller Moment oder Ereignis. Es sind unsere Strukturen, die angestellten Personen und das eigene Kulturzentrum, die wir über die Jahre aufgebaut haben. Beispielsweise auch das Thema Fair Pay. Alle unsere Hauptamtlichen bekommen ein faires Gehalt. Wir versuchen mit unserer Arbeit die Lebensqualität in Punkto Kunst und Kultur im Lungau zu verbessern. Dabei ist uns die Nachhaltigkeit ein großes Anliegen.
LMZ: Was wünschen Sie sich für die nächsten 50 Jahre?
Wimmer: Das Beibehalten von den vorhandenen Strukturen und das die vorhandenen finanziellen Mittel, die uns zur Verfügung stehen, auch in der Größenordnung bleiben. Mehr wäre natürlich immer von Vorteil, aber wenn es so bleibt wie jetzt, können wir gut arbeiten. Und eines ist mir auch noch wichtig: Dass die regionale Kulturarbeit generell geschätzt wird, in vielen Regionen in Österreich leisten hier Kolleginnen und Kollegen hervorragende Arbeit. REP_240222_90 (msc/mel)