Autor:
Karin Gföllner,
Fotos:
envato; Land Salzburg/Franz Neumayr
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Bauen/Wohnen

Leistbare Wohn(t)räume

147 Millionen Euro stehen heuer im Bundesland Salzburg für die Wohnbauförderung zur Verfügung. Um attraktiven und leistbaren Wohnraum in Salzburg zu schaffen, hat Wohnbau-Landesrätin Andrea Klambauer in den vergangenen Monaten richtungsweisende Neuerungen umgesetzt.
 

​„Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt in der Sanierung und der Vermeidung von Leerstand, indem beispielsweise Balkone und Lifte nachträglich eingebaut werden. Wenn Private investieren wollen, dann lenken wir die Förderung hin zur Sanierung bestehender, leerstehender Gebäude und der Schaffung von förderbarem Wohnraum. Die Ortskernstärkung war eine gute Idee, damit dort Wohnraum entsteht. All dies sind wichtige Schritte bei der kontinuierlichen Verbesserung der Wohnbauförderung“, betont Andrea Klambauer. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit Johann Vilsecker, Wohnbauförderungsexperte beim Land, darüber gesprochen, wie sich diese Änderungen auswirken und wer davon profitiert.

Die Kunden nehmen das Angebot der Online-Antragstellung sehr gerne und gut an.
Johann Vilsecker, Wohnbauförderungsexperte, Land Salzburg

LMZ: Im Vorjahr wurden die Vergaberichtlinien geändert. Die Bearbeitung der Anträge für den Kauf und die Errichtung von Eigentum ist nun schneller möglich. Hat sich das neue System bewährt oder sind noch weitere Adaptierungen notwendig?

Vilsecker: Anträge werden ausschließlich digital gestellt, die Kunden nehmen dieses Angebot sehr gerne und gut an. Weitere Anpassungen und Verbesserungen sind beispielsweise bei der Errichtung geplant: Hier soll die Antragstellung ab Herbst ohne Unterbrechung zu jedem Zeitpunkt möglich sein.

LMZ: Die Salzburger Wohnbauförderung wurde in den vergangenen zwei Jahren mehrfach verbessert. Welches sind die wichtigsten Neuerungen?

Vilsecker: Dazu gehören die Umstellung bei der Ermittlung der Höhe bei Kauf- und Errichtungsförderung, die Begrenzung des Flächenverbrauchs bei Errichtungsförderungen, die Anpassung der Sätze an die Veränderung des Verbraucherpreis-Index, die Vereinfachung bei der Antragstellung für Sanierungsmaßnahmen, die Mietzinssenkung bei älteren Mietwohnungen sowie Sonderbestimmungen für Covid-19.

LMZ: Ein Meilenstein im geförderten Mietwohnungsbau ist durch die beiden Mietensenkungsprogramme gesetzt worden. Wie haben sich diese ausgewirkt? Was konnte hier erreicht werden?

Vilsecker: Im ersten Mietensenkungsprogramm wurden inzwischen für 710 Bauvorhaben mit 10.177 Wohnungen neue Förderungsverträge ausgestellt, und es kam dabei im ersten Jahr zu einer durchschnittlichen Mietensenkung von 0,72 Euro je Quadratmeter Wohnnutzfläche und Monat. Die Mietsteigerung in den Folgejahren wurde mit zwei Prozent begrenzt. Im zweiten Mietensenkungsprogramm wurden inzwischen für 203 Bauvorhaben mit 2.889 Wohnungen neue Förderungsverträge ausgestellt. Die Mietensenkung im ersten Jahr beträgt hier durchschnittlich 0,32 Euro je Quadratmeter Wohnnutzfläche und Monat. Auch hier gilt eine zweiprozentige Mietsteigerungsgrenze in den Folgejahren.

LMZ: Ein weiterer aktueller Schwerpunkt ist die bessere Unterstützung für neue Wohnformen. Was ist darunter konkret zu verstehen?

Vilsecker: Gemeinsames Wohnen insbesondere für ältere Menschen steht hier im Zentrum der Überlegungen. Konkret wird dazu eine eigene Förderungssparte für Baugruppen geschaffen, wo in einem Wohngebäude Wohnen und weitere Aktivitäten in Einklang gebracht werden. Dies bei einem sozialen Ausgleich innerhalb der Bewohner.

LMZ: War es das nun mit den Weiterentwicklungen und Verbesserungen in der Wohnbauförderung oder was ist als Nächstes geplant?

Vilsecker: Wohnen ist ein zentrales Thema für die Salzburgerinnen und Salzburger. Die Rahmenbedingungen ändern oder entwickeln sich ständig weiter. Auf diese Herausforderungen wird die Wohnbaupolitik auch in der Zukunft reagieren und entsprechende Antworten durch die Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen geben. REP_200720_22 (kg/grs)

Klambauer; Bauen/Wohnen; Wohnen
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    In den Bezirkshauptmannschaften Zell am See, St. Johann und Tamsweg nach telefonischer Vereinbarung
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