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Im Bundesland Salzburg fallen
jährlich rund 93.000 t Restabfall (graue/schwarze Tonne) aus Haushalten und
ähnlichen Einrichtungen an. Repräsentative Analysen des Restabfalls sind –
neben dem Monitoring der Entwicklung von Abfallmengen – das wichtigste
Instrument zur Erfolgskontrolle abfallwirtschaftlicher Maßnahmen und zur
Qualitätskontrolle.
Durch die genaue Betrachtung der
Bestandteile (Fraktionen) des Restabfalls kann beurteilt werden, wie groß das
im Restabfall befindliche Potenzial für eine getrennte Sammlung – zB von
Altpapier, biogenen Abfällen, Verpackungen – ist und wie gut die bisherigen
Maßnahmen zur Steigerung der getrennten Sammlung funktionieren. Ziel dabei ist,
verlässliche Ergebnisse für das gesamte Bundesland und die Bezirke zu erhalten
(NICHT für das individuelle Verhalten Einzelner).
Die Analyse bringt auch
Erkenntnisse darüber, ob und in welchem Umfang sich gefährliche Bestandteile –
zB Farben, Lacke, Batterien etc - im Restmüll befinden.
Insgesamt wurden über das gesamte
Landesgebiet verteilt 319 Proben mit einem Gesamtgewicht von 6.960 kg
analysiert. Sowohl die Vorbereitung der Restmüllanalysen als auch deren Durchführung
erfolgt mit wissenschaftlicher Begleitung und nach wissenschaftlich fundierten
Vorgaben.
Wo die Proben gezogen wurden, wurde
anhand von Adresslisten (NICHT Namenslisten) streng nach dem Zufallsprinzip
ermittelt. Diese Adressen wurden codiert, anonymisiert und nach Abschluss der
Müllanalysen wieder gelöscht.
Lebensmittel in Abfällen
16 % des Restabfalls sind vermeidbaren Lebensmittelabfälle. Das entspricht rd. 15.000 Tonnen bzw. 27 kg pro Einwohner und Jahr. Dabei gibt es deutliche Unterschiede. Während in städtischen Strukturen rd. 37,6 kg pro EW/a anfallen, in Tourismusgebieten rd. 32,7 kg pro EW/a, sind es in ländlichen Regionen lediglich rd. 14,3 kg pro EW/a.
Bei einer Abschätzung, dass pro Kopf und Jahr rd. 750 kg Nahrungsmittel für die Ernährung benötigt werden, bedeuten diese 15.000 Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen im Restabfall, dass davon rd. 20.000 Personen für ein Jahr lang ernährt werden könnten.
Verwertbare Anteile im Restabfall:
56% des jährlich anfallenden Restabfalls sind potenzielle Alt- bzw Wertstoffe, die einem Recycling zugeführt werden könnten. Dies entspricht rd 94 kg pro Einwohner und Jahr bzw mehr als 51.000 Tonnen jährlich.
Beim Anteil der potenziellen Alt- bzw Wertstoffe im Restmüll gibt es deutliche Unterschiede zwischen städtischen Strukturen sowie Tourismusgebieten einerseits und ländlichen Regionen andererseits.
Plastikverpackungen (Kunststoffverpackungen)
Die Summe aller Verpackungen hat einen gewichtsbezogenen Anteil von rd. 19 % am Restabfall. Kunststoffverpackungen haben an den Verpackungen den größten Masseanteil (über 9 % des Restabfalls), obwohl es sich bei Kunststoff- und Leichtverpackungen um sehr leichtes Material handelt. Es ist daher davon auszugehen, dass diese Verpackungen ein sehr großes Volumen des Restabfalls einnehmen.
Kunststoffhohlkörper (diese Fraktion besteht zum größten Teil aus PET-Getränkeflaschen) haben einen Anteil im Restabfall von rd. 1,6 % bzw. 1.490 Tonnen. Dies bedeutet - bei einer Abschätzung nach Durchschnittsgewichten - dass jährlich rd. 50 Mio. Flaschen über den Restabfall entsorgt werden.
In Summe werden lediglich 25% bis 30% der ursprünglich in Verkehr gebrachten, dh verkauften Plastikverpackungen recykliert und auf diese Weise neue Produkte (Verpackungen oder andere) hergestellt. Aufgrund von Vorgaben der EU muss dieser Prozentsatz bis ins Jahr 2025 auf 50% und bis 2030 auf 55% gesteigert werden.
Elektroaltgeräte und gefährliche Stoffe im Restabfall
Die Teilfraktionen Problemstoffe, Batterien und Elektroaltgeräte haben zwar einen geringen Anteil am Restabfall mit 0,3 % bzw. 300 Tonnen, 0,1 % bzw. 70 Tonnen und 0,8 % bzw. 750 Tonnen. Insbesondere Problemstoffe und Batterien besitzen jedoch ein nicht unerhebliches Gefährdungspotenzial.
Bei den über den Restabfall entsorgten Elektroaltgeräten handelt es sich zum größten Teil um Kleingeräte (mit einer Kantenlänge bis 50 cm). Diese Geräte sind potenziell für eine Vorbereitung zur Wiederverwendung geeignet.
Eine Abschätzung zeigt, dass 70 Tonnen Batterien im Restabfall rd. 3,3 Mio. Stücke pro Jahr entsprechen. Jede Batterie im Restabfall kann potenziell beispielsweise Brände auslösen.
* Anmerkung: Sämtliche Prozentangaben in Gewichtsprozent
Stand: 17.12.2019 (KR)