Littering an der Salzachböschung

Ergebnisse einer Untersuchung

Unter Littering versteht man die „Vermüllung" durch das achtlose Wegwerfen oder Zurücklassen von Abfällen. Das Littering im öffentlichen Raum, dh in Parkanlagen, auf Straßen, entlang von Gewässern etc, stellt ein zunehmendes, nicht nur ästhetisches, Problem dar, sondern verursacht auch Schäden an Natur und Umwelt sowie hohe Kosten bei der Beseitigung.

Das Land Salzburg hat – in Zusammenarbeit mit dem Abfallservice und dem Magistrat der Stadt Salzburg – die  Litteringabfällen in Form einer sog. Hotspotanalyse untersuchen lassen, um zu klären, wie viele Abfälle achtlos weggeworfen oder zurückgelassen werden bzw um welche Abfälle es sich hauptsächlich handelt. Dazu wurden im Abschnitt vom Pioniersteg bis zur Staatsbrücke die in die Salzachböschung (ohne Kai) „gelitterten" Abfälle analysiert.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Auf ein Jahr gerechnet werden alleine im analysierten Abschnitt rd. 31.100 Stück Getränkeverpackungen, Papierprodukte, sonstige Kunststoffverpackungen etc achtlos weggeworfen oder zurückgelassen; das entspricht einem Gewicht von rd 2.400 kg;
  • rd 76% aller Litteringabfälle sind Getränkeverpackungen, rd 13% Papierprodukte, rd 8% sonstige Kunststoffverpackungen;

Prozentuelle Zusammensetzung der Litterinmgabfälle nach Stück© Pulswerk

  • der Anteil an Getränkeverpackungen beziffert sich alleine im analysierten Abschnitt mit rd 23.700 Stück und einem Volumen von rd 22.500 Litern;
  • rd 39% aller Litteringabfälle sind Getränkedosen, rd. 20% sind PET-Flaschen, rd. 16% Einweg-Glasflaschen;
  • Im analysierten Abschnitt stehen oberhalb der Böschung (am Kai) Abfallsammelbehälter in engen Abständen zur Verfügung; dennoch waren Getränkeverpackungen, Papierprodukte, sonstige Kunststoffverpackungen etc als Litteringabfälle in der Böschung vorzufinden;

Schlussfolgerungen:

EINWEG-Getränkeverpackungen sind Hauptverursacher von Littering. In Österreich gibt es flächendeckend keine wirksamen Anreize (oder Maßnahmen), um das Littering zu unterbinden.

Die forcierte Verwendung von MEHRWEG-Systemen, auch bei Getränkeverpackungen, wäre eine sinnvolle Gegenmaßnahme. Mehrweg schont die Umwelt und hilft, auch das Littering deutlich zu reduzieren.

Handlungsansätze aus fachlicher Sicht:

Für eine wirksame Bekämpfung von Littering gibt es verschiedene Handlungsansätze und Maßnahmen, die – auch in einer Kombination – eine deutliche Reduktion des Litterings erwarten lassen:

  • Mehrweg: Die Landesumweltreferenten der Bundesländer fordern seit Jahren einstimmig  in mehreren Beschlüssen eine nachhaltige Steigerung des MEHRWEG-Anteils bei Getränkeverpackungen inkl. verbindlicher und sanktionierbarer Ziele.
    Der Bund ist bis dato dieser Forderung nicht nachgekommen.
  • Einweg-Pfand: Ein verpflichtendes Pfand für EINWEG-Getränkeverpackungen (Dosen, PET-Flaschen, Einweg-Glas) im Handel kann einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von Littering und Freisetzung von Mikroplastik leisten; das zeigen auch die Erfahrungen aus anderen Ländern.
  • Bewusstseinsbildung: Die Sensibilisierung für Littering und die daraus entstehenden Belästigungen sowie Schäden an Natur und Umwelt sowie die hohe Kosten für die Allgemeinheit bei der Beseitigung kann einen positiven Beitrag leisten.
  • Littering sanktionieren: Auch gezielte Sanktionen für jene Minderheit, die den öffentlichen Raum durch Littering verunreinigt, können messbare Erfolge bringen; das Wiener Reinhaltegesetz könnte dafür als Vorbild dienen.
    Auch Salzburger Gemeinden können mit Verweis auf das neue Salzburger Abfallwirtschaftsgesetz im Rahmen ihrer ortspolizeilichen Verordnungen Strafen vorsehen.
  • Bedarfsorientierung: Je nach Gegebenheiten vor Ort sollte auch geprüft werde, ob die im öffentlichen Raum aufgestellten Sammeleinrichtungen hinsichtlich Anzahl, Aufstellungsort und Entleerungsfrequenz bedarfsgerecht sind.

Die vollständige Untersuchung finden Sie hier

Stand: 2018-09-24