Salzburgerinnen in Brüssel

Steckbriefe von Daniela Nöbauer und Jana Pachner

Mein Weg von Bayern über Salzburg zur EU

Steckbrief von Daniela Nöbauer,
Dienstzuteilung aus dem Referat Regionalentwicklung und EU-Regionalpolitik im EU-Verbindungsbüro, von 19. Februar bis 29. März 2024

© Landes-Europabüro Salzburg / EU-Verbindungsbüro Brüssel
„Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht!“ Dieses Motto begleitet mich nicht nur auf meiner Reise durch die Welt der EU, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch meinen bisherigen Werdegang. Ich heiße Daniela Nöbauer und möchte gerne meine Geschichte erzählen.

Geboren und aufgewachsen im grenznahen Bayern, führte mich mein Studium Kommunikationswissenschaft nach Salzburg. Die Stadt hat mich von Anfang an beeindruckt und für mich war klar: Hier will ich bleiben. Ich konnte glücklicherweise beruflich schnell Fuß fassen und bin seit fast fünf Jahren im Landesdienst in der Abteilung 1 Wirtschaft, Tourismus und Gemeinden als Fachbearbeiterin im Referat 1/01 Regionalentwicklung und EU-Regionalpolitik für die aktive Arbeitsmarktpolitik tätig.

Als ich mich dazu entschloss die österreichische Staatsbürgerschaft anzunehmen, sah ich darin mehr als nur eine bürokratische Veränderung. Dieser Schritt hat bei mir auch Fragen zur Identität aufgeworfen. Allerdings stand für mich immer fest: Was sich auch ändert, was immer ich werde oder wo ich auch lebe, ich bin und bleibe im Herzen eine Bayerin und nicht zuletzt eine Europäerin.

Die EU wird oft kontrovers diskutiert. Für mich ist sie mehr als ein Konstrukt und bedeutet vor allem Zusammenhalt, Freiheit, Demokratie, Vielfalt und die Chance, gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten. Aber wie muss man sich die Arbeit für und mit der EU genau vorstellen?

Ich wollte mehr über die Europäische Union erfahren und nutzte das berufliche Angebot, nach Brüssel ins EU-Verbindungsbüro des Landes Salzburg dienstzugeteilt zu werden. Diese neue Aufgabe eröffnete mir die Chance für sechs Wochen, tiefer in die europäische Politik einzutauchen und mehr über die Funktionsweise der EU zu erfahren.

In Brüssel wurde ich herzlich von meinen Kolleginnen im Verbindungsbüro willkommen geheißen. Mit viel Geduld und Engagement haben sie mir viele Einblicke in die EU-Institutionen bzw. -Einrichtungen sowie in ihre tägliche Arbeit geben können. Es wurde sehr deutlich hervor, dass die Vernetzung innerhalb der EU von großer Bedeutung ist, denn nur durch den Austausch von Informationen und Ideen können gemeinsam Lösungen erarbeitet werden. Die Vernetzung beginnt im Kleinen zwischen den Verbindungsbüros und Landesvertretungen, zwischen den Bundesländern und Nachbarstaaten. Diese engen Beziehungen sind der Schlüssel für eine erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit und tragen dazu bei, die Interessen unserer Region auf europäischer Ebene zu vertreten.

Die Teilnahme am Gipfeltreffen der Regionen und Städte in Mons/Belgien hat mir nochmal vor Augen geführt, dass es von entscheidender Bedeutung ist, die Idee der EU auch in die Regionen zu bringen und EU-Projekte regional umzusetzen. Denn nur wenn die Bürgerinnen und Bürger verstehen und hautnah erfahren, welchen Nutzen sie von EU-Projekten haben, wird der Gedanke weitergetragen und gelebt werden. Durch Interreg-Projekte werden in Salzburg bereits grenzübergreifende Kooperationen mit Bayern und anderen Nachbarregionen genutzt und gemeinsam an Lösungen für regionale Herausforderungen gearbeitet. Das Projekt „RiBa“ leistet beispielsweise derzeit einen wichtigen Beitrag für die Forcierung der Kreislaufwirtschaft im Bausektor, möchte Hemmnisse abbauen und die Zukunftsfähigkeit der Baubranche in den Partnerregionen durch Recycling von Massivbaustoffen sichern. Aber auch die EU-Alpenstrategie (EUSALP) und das Alpenraumprogramm (Alpine Space) bieten für Salzburg die Möglichkeit, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, indem sie innovative Initiativen durch regionale Zusammenarbeit zwischen den Alpenregionen und politischen als auch nichtstaatlichen Akteurinnen und Akteuren umsetzen und stärken.

Das Verbindungsbüro Salzburg sehe ich bei der Umsetzung der Projekte als wichtiges Bindeglied zwischen Salzburg, den Regionen und der EU.

Ich möchte an dieser Stelle einen herzlichen Dank an meinen Abteilungsleiter Herrn Landesamtsdirektor-Stellvertreter Dr. Reinhard Scharfetter MBA und meiner Referatsleiterin Frau MMag. Dr. Christina Bauer MBL aussprechen, die mir diese einzigartige Möglichkeit geboten haben, einen Blick hinter die Kulissen der EU-Politik zu werfen.
Ein besonderer Dank gilt auch der Referatsleiterin Frau Mag. Michaela Petz-Michez, M.E.S. MBA für ihre Unterstützung und ihr Engagement während meines Aufenthalts in Brüssel. Die herzliche Aufnahme und die Bereitschaft, mir wertvolle Einblicke in die Arbeit vor Ort zu gewähren, haben meinen Aufenthalt unvergesslich gemacht.

Sicherlich werde ich von nun an ein besseres Gespür für mögliche Ansätze in meiner täglichen Arbeit erkennen und EU-Projekte in meine Überlegungen mit einbeziehen. Mein erster Schritt wird auf jeden Fall meine Stimme für die EU-Wahl im Juni sein, um einen kleinen Beitrag zur weiteren Gestaltung der EU und der Region Salzburg aktiv zu leisten.

Herzlichen Dank für die tolle Zusammenarbeit und Erfahrung!


Steckbrief von Jana Pachner, 
Praktikantin im EU-Verbindungsbüro des Landes Salzburg von 12. Februar bis 22. März 2024

© Landes-Europabüro Salzburg / EU-Verbindungsbüro Brüssel

Die letzten sechs Wochen lassen sich kaum in Worte fassen. Ich möchte gleich zu Beginn allen Studierenden nahelegen, eine derartige Erfahrung zu machen. Es lohnt sich!


Wie kam ich zu dem Praktikum?

Nach meinem ersten kurzen Aufenthalt in Brüssel im Mai 2022 im Zuge eines Europarechtsseminars war für mich klar, dass ich wiederkommen werde, um die Hauptstadt der Europäischen Union und die Arbeitsweise ihrer Institutionen hautnah erleben zu können. Zurück in Salzburg fand ich mich sogleich meine Bewerbung für ein mögliches Praktikum im EU-Verbindungsbüro des Landes Salzburg schreibend wieder. Bereits wenige Wochen später stand fest, dass ich tatsächlich die Möglichkeit haben werde, in Brüssel zu arbeiten.


Warum ist das Praktikum so spannend?

Woche für Woche standen interessante Vorträge und Diskussionen zu aktuellen Themen, vor allem rund um Künstliche Intelligenz und den Europäischen Green Deal am Programm. Kann KI helfen, KI zu zähmen? Mehr Digitalkompetenz in Zeiten generativer KI. Sichere und bezahlbare Energieversorgung in der EU. Zukünftige Herausforderungen des Europäischen Katastrophenschutzes – Was erwartet uns und wie begegnen wir den neuen Aufgaben? Wie gelingt die Integration Geflüchteter in die europäischen Gesellschaften? ... um nur einige davon zu nennen. Im Zuge dieser Veranstaltungen hatte ich zudem die Gelegenheit, in gemütlicher Atmosphäre mit anderen Praktikantinnen und Praktikanten sowie „alten Hasen" aus den verschiedensten Institutionen und Organisationen ins Gespräch zu kommen und wertvolle Bekanntschaften zu schließen.

Meine Hauptaufgabe im EU-Verbindungsbüro des Landes Salzburg war es, Berichte über die besuchten Veranstaltungen zu schreiben. Zudem hielt ich das Team mit einem täglichen Pressescreening zu den wichtigsten Entwicklungen in der EU und Österreich stets up-to-date.
Darüber hinaus hatte ich die Gelegenheit, an einer Sitzung im Ausschuss der Regionen teilzunehmen, den Rat der Europäischen Union zu besichtigen und mit meinen Kolleginnen eine Schülergruppe aus Salzburg in unseren Räumlichkeiten zu begrüßen.

Die EU-Wahl am 9. Juni

Mit den bevorstehenden EU-Wahlen im Hinterkopf ist es wichtiger denn je, vor allem junge Leute darüber zu informieren, welche Vorteile das Bestehen der Europäischen Union für uns alle mit sich bringt. Denn es ist unter anderem nicht selbstverständlich, dass es uns allen offensteht, innerhalb der EU frei zu reisen, zu studieren und uns niederzulassen.

Abschließend möchte ich mich noch für die schöne und lehrreiche Zeit bedanken, sowie dafür, dass ich vom ersten Tag an so herzlich im Team aufgenommen wurde.

Bis bald – vielleicht ja wieder in Brüssel?
Ihre/Eure Jana Pachner