Kommission legt Maßnahmen zur Stärkung junger Menschen vor

Die Europäische Kommission hat Maßnahmen angekündigt, um jungen Menschen mehr Mitspracherecht in diversen Politikbereichen zu gewähren. Die Bemühungen erfolgen insbesondere vor dem Hintergrund der Europawahlen 2024.

Jugendliche sollen demnächst in einer Vielzahl von EU-Politikbereichen stärker miteinbezogen werden. Das gab die Europäische Kommission in Brüssel am 10. Jänner 2024 unter Berufung auf die Erkenntnisse aus dem Europäischen Jahr der Jugend 2022 bekannt. Im Rahmen jener Aktion fanden europaweit über 13.000 Aktivitäten statt, die auf die Inklusion und Berücksichtigung junger Menschen in zukunftsrelevanten EU-Fragen abzielte.

Das Maßnahmenpaket der Kommission, welches die Mitsprache junger Menschen an für sie relevanten Entscheidungen verbessern soll, umfasst konkret fünf Schwerpunktbereiche: Gesundheit und Wohlergehen, Umwelt und Klimawandel, allgemeine und berufliche Bildung, internationale Zusammenarbeit und europäische Werte sowie Beschäftigung und Inklusion. Konkret wurde dabei vorgeschlagen:

  • die Arbeiten an einem gemeinsamen europäischen Hochschulabschluss im Jahr 2024 im Einklang mit der europäischen Hochschulstrategie voranzubringen
  • über die Plattform für den Jugenddialog im Bereich des auswärtigen Handelns der EU ein Forum für den regelmäßigen Dialog und Konsultationen mit Jugendorganisationen weltweit einzurichten
  • den Qualitätsrahmen für Praktika 2024 zu aktualisieren und dabei Fragen wie gerechte Entlohnung und Zugang zum Sozialschutz zu berücksichtigen
  • Leitlinien zum Wohlergehen in der Schule auszuarbeiten, die 2024 veröffentlicht werden sollen
  • Freiwilligenangebote für junge Menschen im Zusammenhang mit dem grünen Wandel auszubauen, indem die Fördermöglichkeiten für das Europäische Solidaritätskorps 2024 über „Horizont Europa“ aufgestockt werden
  • die Initiative ALMA (Aim, Learn, Master, Achieve – Anvisieren, Lernen, Meistern, Ankommen) weiter umzusetzen, um benachteiligte junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren durch eine berufliche Lernerfahrung im Ausland bei der Integration in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt zu unterstützen

Jugendchecks und Dialoge

Darüber hinaus wurde festgelegt, dass die Kommission bei ihrer alljährlichen Planung der EU-Politik einen „Jugendcheck“ durchführen wird, bei welchem die bestehenden Instrumente für eine bessere Rechtsetzung inklusive der Konsultationen und Folgenabschätzungen bestmöglich genutzt werden. Weitere Initiativen, wie der Dialog zwischen Jugendlichen und Kommissionsmitgliedern sowie eine neue Jugendplattform, die den Austausch mit Jugendorganisationen, Jugendforschenden, Vertretern der Mitgliedstaaten und anderen EU-Institutionen erleichtern wird, sollen ebenso etabliert werden.

Europäische Jugendwoche 2024

Um junge Menschen im Vorfeld vor den Europawahlen am 9. Juni für europapolitische Themen zu begeistern, verkündete die Kommission zudem die Europäische Jugendwoche 2024. Vom 12.-19. April wird sich eine Reihe von Veranstaltungen in ganz Europa rund um die Themen Engagement, Teilhabe und aktive Bürgerschaft der Jugend drehen.


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