Salzburgerinnen in Strassburg und in Brüssel

Steckbriefe von Stefanie Steyrer und Tessa Tutschka

© Privat

Stefanie Steyrer

Leiterin des Referats Europahauptstadt Strassburg im Magistrat der Stadt Strasbourg


Verliebt in Straßburg!

Mit 15 war ich das erste Mal in Straßburg zu Besuch und habe mich in diese Stadt verliebt. Es war mir sofort klar, dass ich hier einmal leben möchte!

Ein paar Jahre später war ich dann schon in der Europahauptstadt an der französisch-deutschen Grenze, um dort meinen 2. Studienabschnitt zu absolvieren (Magister in internationalen Beziehungen). Nach einem Master in Europastudien in Basel ging es für mich im Jahr 2005 als EU-Trainee für die Wirtschaftskammer Österreich zuerst nach Wien und dann nach Brüssel. Eine tolle Zeit, in der ich viel gelernt habe und ein super Netzwerk aufbauen konnte, auf das ich heute immer noch gerne zurückgreife.

Nach einem Abstecher von ein paar Jahren in die Exportberatung nach Lyon und Metz (zuerst Privatwirtschaft, danach Handwerkskammer der Stadt an der Mosel), bin ich schließlich wieder nach Straßburg zurückgekehrt. Ab 2014 war ich hier 5 Jahre für das Österreichische AußenwirtschaftsCenter tätig, das leider 2019 geschlossen wurde und seine Aktivitäten nach Paris verlagerte. Seither arbeite ich für die Stadtverwaltung der Eurometropole Straßburg und leite dort die Abteilung „Straßburg Europahauptstadt“, das heißt ich bin für die Beziehungen zu allen hier ansässigen europäischen Institutionen sowie zu den diplomatischen Vertretungen zuständig.

Es ist eine spannende Arbeit und ich genieße es besonders, bei großen europäischen Events live dabei sein zu können. Wie Brüssel, Frankfurt und Luxemburg zählt Straßburg zu den Städten, die europäische Institutionen beheimaten. Das Europäische Parlament hat bei uns seinen Hauptsitz, ebenso wie der Europarat oder der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Die Präsenz dieser Institutionen macht die Stadt zu einem besonderen Mittelpunkt des europäischen Lebens, vor allem während der Plenarsitzungswochen des Europäischen Parlaments, der Parlamentarischen Versammlung des Europarates oder wenn der Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates hier tagt.

Die internationalen Organisationen und diplomatischen Vertretungen machen Straßburg nach Paris zur zweitgrößten Diplomatenstadt Frankreichs. Auch der europäische Fernsehsender ARTE ist übrigens in Straßburg angesiedelt.

Die Lebensqualität in Straßburg ist einzigartig. Regelmäßig ist die Stadt ganz vorne in den Rankings der attraktivsten Städte Frankreichs und Europas. Sie verbindet Nähe und Europa, wirtschaftliche Dynamik und Natur, Wohlbefinden und Mobilität (das größte Straßenbahnnetz und die längsten Radwege Frankreichs!), Innovation und Kulturerbe sowie kulturelle Vielfalt: mehr als 9000 kulturelle Veranstaltungen aller Art werden jedes Jahr für Einheimische und Touristen angeboten.

Kontakt:
Stefanie.STEYRER@strasbourg.eu / +33 6 85 40 19 27
Leiterin des Referats Europahauptstadt Strassburg im Magistrat der Stadt Strasbourg



Tessa Tutschka

Praktikantin im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel

von 15. Jänner bis 16. Februar 2024

© Landes-Europabüro Salzburg / EU-Verbindungsbüro Brüssel

„In Vielfalt geeint“ – so lautet das Motto der Europäischen Union (EU) seit dem Jahr 2000. Als jemand, der in verschiedenen Ländern Europas aufgewachsen ist und studiert hat, wurde mir bereits früh bewusst, dass dieses Leitmotiv für mich eine persönliche Herzensangelegenheit darstellt.

Trotz meiner vertieften Auseinandersetzung mit der EU und ihren Institutionen als junge Politikwissenschaftsstudentin war Belgien, insbesondere Brüssel, bisher noch Neuland für mich: Das Verlangen, die politischen Institutionen hautnah zu erleben und zu sehen, wie meine Heimatregion Salzburg auf der EU-Ebene vertreten wird, motivierte mich nun, für fünf Wochen den Schritt in die EU-Hauptstadt zu wagen.

In den vergangenen Wochen hatte ich – neben etlichen Besuchen bei den Waffel- und Pommesständen dieser Stadt - die einzigartige Gelegenheit, all diese Wünsche in die Tat umzusetzen. So ermöglichten mir Führungen durch die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und den Rat bedeutende Einblicke in die Funktionsweise dieser zentralen Organe. Die Teilnahme an den diversen Veranstaltungen anderer Landesvertretungen erlaubte es mir, mich mit Themen wie der wertegeleiteten Außenpolitik und der zirkulären Bioökonomie der EU auseinanderzusetzen, und ich konnte inspirierende Menschen aus ganz Europa kennenlernen. Die 159. Plenartagung des Ausschusses der Regionen bildete ein weiteres Highlight, bei dem ich aus erster Hand miterlebte, wie aktiv die Regionen Europas in den EU-Prozessen involviert sind.

Diese Einblicke haben mir nicht nur die Möglichkeit geboten, die Vielfalt und Dynamik der politischen Landschaft in Brüssel zu erleben, sondern auch verdeutlicht, welche entscheidende Rolle Europas Regionen dabei spielen. Es ist faszinierend zu sehen, wie regionsübergreifende Kontakte auf europäischer Ebene geknüpft und gepflegt werden, und ich bin dankbar für die Gelegenheit, Teil dieses Prozesses gewesen zu sein.

Während meiner aufregenden Zeit in Brüssel wurde mir bewusst, dass die Vielfalt Europas nicht nur ein bloßes Motto ist, sondern auch hier tief in den Herzen der Menschen verankert ist. Ein „Europa der Regionen“ wird in dieser dynamischen Stadt mit Freude und Engagement gelebt. Diese Erkenntnisse möchte ich auch in zukünftigen Projekten und Tätigkeiten stets im Hinterkopf bewahren. Denn die Interessen Salzburgs in der EU sind hier in besten Händen!