Salzburger in Brüssel

Philippa Roberts: von der Volontärin zur juristischen Referentin

© Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel
Mit großer Freude darf ich mich als neue Kollegin im Salzburger EU-Verbindungsbüro vorstellen. Als juristische Referentin bin ich seit 2. November 2020 für Recherchen zu europarechtlichen Fragestellungen, die Mitbetreuung der Salzburger Mitglieder im Ausschuss der Regionen und das EU-Monitoring in den Politikfeldern Wettbewerbsrecht, Beihilfenrecht, Vergaberecht, Energie, Landwirtschaft, Binnenmarkt, Verkehr, Schengen, Migration und Umweltrecht zuständig. Die Arbeit ist unglaublich spannend, da ich die täglichen Entwicklungen in der EU mitverfolge und die Landesregierung über eine Bandbreite von unterschiedlichsten Themen als Berichterstatterin informieren darf.

„Mein Volontariat aus der Ferne"
Kurz zuvor habe ich ein zweimonatiges Volontariat im Landes-Europabüro der Salzburger Landesregierung machen dürfen. Ursprünglich war geplant, dass ich das Volontariat im Verbindungsbüro in Brüssel absolviere, doch dann kam Corona und ich habe darum gebeten, das Volontariat stattdessen in Salzburg machen zu dürfen. Im Nachhinein betrachtet sehr ironisch, weil ich mich dann doch dazu entschieden habe, Anfang November 2020, mitten im Lockdown, nach Brüssel zu kommen. Ich habe mich damals von der Situation in Belgien abschrecken lassen, aber jetzt, wo ich vor Ort bin, schätze ich die persönliche Zusammenarbeit im Brüsseler Team sehr und habe ein besseres Verständnis für die Arbeit des Verbindungsbüros und die Interessenvertretung des Landes Salzburg in der EU. Ich kann nur jedem wärmstens raten, trotz der herausfordernden Umstände nach Brüssel zu kommen und sich für ein Volontariat im EU-Verbindungsbüro zu bewerben.

„Die Corona-Krise bringt die EU näher zusammen"
Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt zwischen den EU-Regierungen für die Aufrechterhaltung des Systems ist. Situationsbedingt können zwar kaum physische Zusammenkünfte stattfinden, jedoch arbeitet die EU mehr als je zuvor. Ein kurzer Blick auf die Webseite der Europäischen Kommission oder den Sitzungskalender des Europäischen Parlaments genügt, um zu sehen, an wie vielen Themen die EU gerade dran ist und in welchen Bereichen Integration, Reform und Fortschritt angestrebt wird, um nur ein paar EU-Schwerpunkte zu nennen, z. B. Next Generation EU, Green Deal, EU-Migrationspakt etc. Im Salzburger Verbindungsbüro gibt es daher weiterhin viel zu tun, denn der Veranstaltungskalender ist randvoll mit virtuellen Treffen, der Austausch auf Multi-Governance-Ebene wird verstärkt und Salzburg bleibt aktiv im EU-Dialog. 


Rückblick: David Schicktanz, Volontär im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel von 7. September bis 2. Oktober 2020

Europa ist Teil meines Lebens und Teil meines Alltags. Egal, ob ich meine Freunde in Ungarn oder in Frankreich besuche oder ob ich einfach nur die Zeitung aufschlage: Europa ist überall. Die Europäische Union ist Bestandteil Österreichs und Salzburgs. Aber wenn man die EU noch mehr miterleben will, wenn man noch näher dran sein will, dann sollte man in die „EU-Hauptstadt" Brüssel. Ich wollte die Bedeutung, die Europa für uns alle spielt, in Brüssel direkt an Ort und Stelle erfahren. Daher habe ich mich für ein Volontariat beim EU-Verbindungsbüro des Landes Salzburg in Brüssel beworben und freute mich, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, hier zu sein.

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privat
Natürlich ist Corona auch an meinem Volontariat nicht spurlos vorbeigegangen. Die Veranstaltungen, die normalerweise über ganz Brüssel verstreut sind, finden jetzt alle im Salzburger Verbindungsbüro an meinem Computer statt. Aber die Themen der Veranstaltungen sind umso spannender: COVID-19 und seine Auswirkungen in allen Bereichen der Politik; Umwelt und Digitalisierung, all das sind Themen, die unsere Zukunft prägen und wozu weitreichende Entscheidungen für Europa und die Welt hier in Brüssel getroffen werden. Besonders gefällt mir an meinem Volontariat, dass ich hautnah an der Politik bin. Ich selbst darf den Vertreterinnen und Vertretern der EU-Institutionen zuhören und ich selbst erfahre von ihnen, welche Prioritäten sie setzen und an welchen Projekten sie gerade arbeiten. Das ermöglicht mir, einen eigenen, ungefilterten Blick auf die EU-Politik zu werfen.

Zusätzlich kann ich auch die europäische Sicht auf historische Momente in der Außenpolitik ganz genau mitverfolgen - die Demonstrationen in Weißrussland, die Spannungen im östlichen Mittelmeer und die Lage der Opposition in Russland – die Europäische Union hat genug außenpolitische Themen, bei denen sie sich international positionieren muss.

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privat
Ich bin mir sicher, dass ich vom Volontariat viel mitnehmen werde. Sowohl in beruflicher Hinsicht, aber auch für mich persönlich. Nachdem ich meine universitäre Ausbildung abgeschlossen habe, v. a. mein derzeitiges Jus-Studium an der Universität Salzburg, möchte ich mich auch beruflich in ein diplomatisches und europäisches Umfeld wagen. Mein Volontariat hat mich in dieser Entscheidung auch wieder bestärkt.

Es war vielleicht nicht die einfachste Zeit für mein Volontariat, aber, wenn ich ehrlich bin, lernt man in schwierigen Zeiten wie jetzt noch mehr als sonst. Und ich fühle mich trotz aller Corona-Beschränkungen unglaublich wohl hier. Ich konnte mit anderen österreichischen Praktikanten die berühmten belgischen Pommes frites in Brüssel probieren (ich bin nicht der Einzige hier!) und die Nordseeküste entdecken, also was will man mehr. Und außerdem kann man sich mit dem tollen Team des Salzburger Verbindungsbüros auch nur wohlfühlen.

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