Salzburger in Brüssel

Steckbrief: Melanie Bernhofer, Volontärin im Salzburger EU-Verbindungsbüro von 12. November bis 13. Dezember 2019

© privat
Als ich im Jahre 2014 das erste Mal im Rahmen einer Landschulwoche Brüssel mit meiner Schulklasse besuchte, legten wir zwischen den Führungen bei den Europäischen Institutionen auch einen Halt beim Verbindungsbüro Salzburg ein. Ich erinnere mich noch genau daran, als wir damals von Referatsleiterin Michaela Petz-Michez und ihrem Team empfangen wurden und eine Einführung in die Entstehungsgeschichte der Europäischen Union bekamen. Mit viel Neuinformation, Mut und Inspiration kehrte ich zurück in die Heimat.

Der Besuch hat sicherlich zu meiner Studiumswahl beigetragen. Heuer, 5 Jahre später, habe ich den Abschluss meines Masterstudiums „Europäische Studien" in der Tasche und es war sofort für mich klar: Ich möchte nach Brüssel. Es scheint der perfekte Zeitpunkt, um „in medias res" zu gehen und das Erlernte in die Praxis umzusetzen.

Doch wo fange ich an?

Im Salzburger Verbindungsbüro zur EU. Meine erste Station ist genau jene, wo alles begonnen hatte. Bis 13. Dezember 2019 bin ich als Volontärin tätig. Ich wurde nicht nur herzlich willkommen geheißen, sondern bekomme auch die hervorragende Möglichkeit, in die Vielfalt – und die damit einhergehende Komplexität – des politischen Systems der EU einzutauchen.

Da ich im Jahre 1995 geboren bin, kenne ich ein Leben ohne EU nicht und würde es mir auch nicht vorstellen wollen. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass es für mich schon beinahe selbstverständlich ist, europäische Länder mit einem Zugticket bereisen zu können oder mich sogar in einem der 28 Mitgliedstaaten niederzulassen. Angesichts der Vorteile, die das europäische Projekt mit sich bringt, bin ich aber auch der Meinung, dass man die EU und die auf EU-Ebene getroffenen Entscheidungen kritisch hinterfragen sollte, sei es bezüglich der Erweiterungspolitik, den Finanzen oder der Umwelt- und Klimapolitik.

Inwiefern in solchen Belangen die Regionen eine Rolle spielen, wird mir im Zuge des Volontariats vermittelt. Im Ausschuss der Regionen geben lokal und regional gewählte Vertreterinnen und Vertreter aller Mitgliedstaaten Stellungnahmen zu Rechtsvorschriften ab. Bei den Ausschusssitzungen darf ich live dabei sein. Hierbei wird schnell klar, dass die Arbeit der Regionen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der EU unverzichtbar ist.

Ich wünsche mir für die Zukunft, dass der Arbeit der Regionen im gesamten Gefüge der EU mehr Gewicht zukommt. Denn Europa ist überall: in Brüssel, in den Regionen und zuhause.

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