rescEU: Zusammenarbeit im Katastrophenschutz und bei der Bekämpfung von Waldbränden wird ausgebaut

Überschwemmungen 2018: Österreich erhält 8,1 Millionen EUR aus dem Europäischen So-lidaritätsfonds für Naturkatastrophen

rescEU – erste EU-weite Flotte zur Bekämpfung von Waldbränden aus der Luft

© Europäische Union / EK
Um der Gefahr durch Waldbrände europaweit entgegenzuwirken, richtet die EU die erste Flotte zur Bekämpfung von Waldbränden aus der Luft ein. Die Flotte an Luftfahrzeugen wurde in das neue rescEU-System zur Bewältigung von Naturkatastrophen aufgenommen.

Die rescEU-Flotte wird während der Anfangsphase übergangsweise aus sieben Löschflugzeugen und sechs Löschhubschraubern bestehen. Die Kommission arbeitet bereits mit den teilnehmenden Staaten an einer Aufstockung zusammen. Durch dieses Projekt steht während Krisenzeiten ein weiteres Sicherheitsnetz zur Verfügung.

Fünf EU-Mitgliedstaaten, welche in den letzten Jahren besonders von Waldbränden betroffen waren, haben den Anfang gemacht und Flugzeuge und Hubschrauber für die rescEU-Flotte zur Verfügung gestellt.

Um die rescEU-Reserve weiter aufstocken zu können, sollen langfristig weitere Kapazitäten und Ressourcen bereitgestellt werden.

Bislang stützte sich das Katastrophenschutzverfahren der EU auf ein System, in welchem die EU die freiwilligen Beiträge der unterstützenden Mitglieder, dem Land, welches um Unterstützung gebeten hat, zur Verfügung gestellt hat.

Durch diese Maßnahmen wird auch die Umsetzung der in der Europäischen Forststrategie genannten Ziele unterstützt. So ist die Verhütung von Bränden und Naturkatastrophen in der Forststrategie ein wichtiges Ziel, für welches mehr als 20 % der geplanten Ausgaben durch die GAP bereitgestellt werden. Hier wird durch die Schaffung eines Gemeinschaftsverfahrens im Katastrophenschutz die Verhütung von Waldbränden durch Risikobewertung, Bewirtschaftungspläne, Frühwarn- und Alarmsysteme und Aufklärungsmaßnahmen unterstützt. Mit Hilfe des europäischen Waldbrandinformationssystems werden das Waldbrandrisiko und das Auftreten von Waldbränden überwacht.

Um auf die kommende Waldbrandsaison bestens vorbereitet zu sein, werden neben der Aufstellung der rescEU-Flotte auch die Überwachungs- und Koordinierungskapazitäten von der Europäischen Kommission geprüft.


Klimawandel: Waldbrandrisiko in Salzburg 2018 gestiegen

Die Abbildung zeigt die starke Trockenheit bis August, die auch derzeit noch in den meisten der trockenen Zonen noch anhält.© ZAMG
Auch in Salzburg sind Waldbrände ein Thema. 2017 gab es im Bundesland Salzburg 11 Waldbrände. 2018 waren es mit 19 Waldbränden landesweit ungewöhnlich viele. Auch wenn es sich bei diesen Waldbränden nicht um großflächige Ereignisse handelt, zeigen die Daten dennoch, dass auch in Salzburg die Möglichkeit von Waldbränden besteht.

Das Jahr 2018, vor allem das Sommerhalbjahr, ist als eines der trockensten und auch wärmsten in die Messgeschichte eingegangen. 2018 haben die Trockenheit und der heiße Sommer die Einsatzkräfte in Salzburg gefordert. Von Jahresbeginn bis Ende Oktober 2018 wurden 58 Einzelbrände im ganzen Land gezählt, davon waren 14 Waldbrände, hinzu kamen so genannte Vegetationsbrände, die Wiesen, Böschungen, Hecken und dergleichen betrafen. Die Statistik der Landesforstdirektion zeigt jedoch, dass mit 70 % der Einsatzstunden für die Landesfeuerwehr der größte Stundenaufwand auf die Bekämpfung von Waldbränden fällt.


Österreich erhält wegen Naturkatastrophen im Oktober 2018 8,2 Millionen Euro aus dem EU-Solidaritätsfonds

© Europäische Union / EK
Nach verheerenden Naturkatastrophen im vergangenen Jahr schlug die Europäische Kommission vor, den betroffenen Ländern Mittel aus dem EU-Solidaritätsfonds zur Verfügung zu stellen. Infolge der starken Regenfälle, Stürme, Überschwemmungen und Erdrutsche im Herbst 2018 soll Österreich 8,2 Millionen Euro erhalten.
Neben Österreich sollen auch Italien und Rumänien Mittel aus dem Solidaritätsfonds erhalten. Insgesamt stellt der Europäische Solidaritätsfonds infolge der Naturkatastrophen, welche diese drei Länder 2018 betroffen haben, 293,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Mittel aus dem Solidaritätsfonds können im Falle von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürme, Dürren, Erdbeben und eben auch Waldbränden zur Verfügung gestellt werden. Beantragung und Auszahlung werden zentral geregelt: Sobald die Gelder in Brüssel ausgeschüttet werden, obliegt den nationalen Stellen die weitere Zuweisung der Mittel im Land.
Der Europäische Solidaritätsfonds hat einen großen Nutzen bei der Nothilfe und bei den Wiederaufbaubemühungen sowie bei der Bewältigung von finanziellen Belastungen der nationalen und regionalen Behörden.
Mit dem Europäischen Solidaritätsfonds kann schneller und flexibler auf Naturkatastrophen reagiert werden. Da es sich jedoch nicht um ein Instrument für die Reaktion bei Notfällen handelt, prüft die Europäische Kommission noch, ob höhere Vorauszahlungen einen Beitrag dazu leisten können, damit Mittel noch schneller vor Ort zur Stelle sind.

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