Hochleistungs-Internet: Ausbau der 5G-Netze läuft EU-weit an

Salzburg will bis 2030 Gigabit-Geschwindigkeit erreichen

Am 14. Mai 2019 hat die Europäische Kommission eine Durchführungsverordnung vorgelegt, mit der die Frequenzen für das Hochleistungs-Internet mit der Datenübertragungstechnologie der nächsten Generation „5G" EU-weit einheitlich geregelt wird. Die Harmonisierung der Funkfrequenzwellen bildet die Grundlage für grenzüberschreitende drahtlose Kommunikationsdienste und legt einheitliche technische Bedingungen für die Nutzung der Frequenzen fest. Die Gestaltung der EU-weit einheitlichen Frequenzbänder für 5G wurde u.a. im Rahmen des 17. Telekom-Forums in Salzburg vorbereitet.

Die Durchführungsverordnung regelt, dass die Mitgliedstaaten bis 30. März 2020 für die Ausweisung und Bereitstellung des Frequenzbands 24,25-27,5 GHz für terrestrische Systeme - die drahtlose breitbandige elektronische Kommunikationsdienste erbringen können - entsprechend der im Land geltenden Vorschriften sorgen. In Abhängigkeit von der in diesem Frequenzband angewandten Genehmigungsregelung prüfen die Mitgliedstaaten, ob es erforderlich ist, zusätzliche technische Bedingungen festzulegen, um eine angemessene Koexistenz terrestrischer Systeme, die drahtlose breitbandige elektronische Kommunikationsdienste erbringen können, mit anderen Diensten in diesem Band zu gewährleisten. Geschützt werden sollen dabei insbesondere:
  • Systeme in benachbarten Frequenzbändern, insbesondere der (passive) Erderkundungsfunkdienst über Satelliten (EESS) und der Radioastronomiefunkdienst im Frequenzband 23,6-24,0 GHz;
  • Erdfunkstellen des Erderkundungsfunkdienstes über Satelliten (EESS) und des Weltraumforschungsdienstes (SRS) für die Kommunikation Weltraum-Erde im Frequenzband 25,5-27,0 GHz;
  • Satellitensysteme des festen Funkdienstes über Satelliten (FSS) für die Kommunikation Erde-Weltraum im Frequenzband 24,65-25,25 GHz;
  • Satellitensysteme für die Kommunikation zwischen Satelliten in den Frequenzbändern 24,45-24,75 GHz und 25,25-27,5 GHz.
Weiters werden die Mitgliedstaaten zur Förderung grenzübergreifender Koordinierungsvereinbarungen ermuntert.



5G wird der neue Mobilfunkstandard für ganz Österreich

Die ersten 5G-Stationen sind bereits in Betrieb, vorwiegend in ländlichen Regionen. Das Ziel ist klar definiert: Salzburg will bei der Breitbandversorgung an der Spitze der Bundesländer stehen, landesweit sollen es 100 Megabit pro Sekunde bis 2020 sein, die Gigabit-Fähigkeit soll bis 2030 geschafft werden. Das Land Salzburg ist bestrebt, den Ausbau der Netzbetreiber fachlich bestmöglich zu begleiten, von öffentlicher Stelle soll so möglichen Bedenken der Bevölkerung bestmöglich Rechnung getragen werden.



SalzburgResearch ist mit dem 5G MLab seit 2017 einer der Vorreiter in der Innovationsschleife für den 5G-Ausbau.

5G, die fünfte Generation der Mobilfunknetze, soll im Jahr 2020 verfügbar sein. 5G soll mithilfe eines stabilen mobilen Datennetzes innovative Anwendungen in Bereichen Automotive, Produktion, Energie und Gesundheit ermöglichen. Die hohe Zuverlässigkeit dieser neuartigen Form der mobilen Datenübertragung soll es erlauben, 5G auch in sicherheitskritischen Systemen einzusetzen (automatisiertes Fahren, Industrie 4.0 und Smart grids), in denen mit herkömmlichen Datenübertragungsraten kurze Ausfälle nach wie vor an der Tagesordnung sind. Diese verursachen hohe Kommunikation bzw. verhindern eine Nutzung bestimmter Dienste (z.B. autonomes Fahren, Produktions- und Stromausfälle). In extremen Situationen könnten so auch Menschenleben gefährdet werden. Aus diesem Grund wurde bei den derzeit verfügbaren Technologien die drahtlose Kommunikation nur selten für sicherheitskritische Kommunikation eingesetzt. Außerdem ist es komplex zu messen, ob ein drahtloses Netz die nötige Zuverlässigkeit besitzt. Daher wurden bisher keine Methoden entwickelt, die die Zuverlässigkeit von drahtlosen Systemen bestimmen können. Im 5G-Messlabor (5G-MLab) entwickelt SalzburgResearch Methoden, welche die Zuverlässigkeit von 5G für kritische Anwendungen messen können.


Salzburg will bis 2030 Gigabit-Geschwindigkeit erreichen

© Land Salzburg
Das Ziel ist klar definiert: Salzburg will bei der Breitbandversorgung an der Spitze der Bundesländer stehen, landesweit sollen es 100 Megabit pro Sekunde bis 2020 sein, die Gigabit-Fähigkeit soll bis 2030 geschafft werden.

Dafür sollen der Breitbandausbau mit Glasfaser und Kabel mit der 5G-Technologie in effizienter Weise kombiniert werden. In Salzburg wird der 5G-Ausbau von der Salzburg AG betrieben. 5G ist in Österreich zum ersten Mal auch regional versteigert worden. Dieses europaweite Novum nutzte die Salzburg AG für den bundeslandbezogenen Ankauf von Frequenzblöcken. 5G will die Salzburg AG u.a. für die Erstellung von „Hot Spots" für die Ermöglichung der mobilen Datenübertragung in Öffis einsetzen. In 5G-versorgten Bereichen (z.B. Öffis) kann für das Mobilfunk-Netz eine Stabilität erreicht werden, die der jetzigen Datenübertragung über Festnetzverbindungen (Kabel, Glasfaser) entspricht. 
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