Eurobarometer zeigt: Biodiversität steht hoch im Kurs

Eine am 6. Mai 2019 veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage zeigt die zunehmende Sorge der Europäerinnen und Europäer über den Zustand von Natur und Klima sowie den Verlust an Biodiversität. Für 96 % der EU-weit befragten Personen (Österreich: 90 %) stellt die Verschmutzung von Luft, Böden und Wasser eine Bedrohung für die Biodiversität dar. Ein großer Teil der Befragten sieht Umweltschutz als wesentlich für die Bekämpfung des Klimawandels an.
© Europäische Union / EK
Die Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger für die Bedeutung der Artenvielfalt („Biodiversität) gestiegen ist. Viele halten Maßnahmen auf EU-Ebene im Bereich der Biodiversität für geeignet, die Natur wiederherzustellen und Schäden auszugleichen.
Die EU-Kommission sieht in den Ergebnissen der Eurobarometer - Umfrage und in den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services die Verpflichtung , um auf ein starkes globales Übereinkommen für Natur und Mensch im Jahr 2020 hinzuarbeiten.

Die größten wahrgenommenen Bedrohungen für die Biodiversität sind der Umfrage zufolge die Verschmutzung von Luft, Boden und Wasser, von Menschen verursachte Katastrophen und der Klimawandel. Die intensive Land- und Forstwirtschaft und die Überfischung, die die wichtigsten Faktoren für den Verlust an biologischer Vielfalt sind, werden zunehmend, aber noch nicht vollständig als die größten Bedrohungen für die Biodiversität anerkannt.

Seit dem letzten Eurobarometer zur Biodiversität im Jahr 2015 ist das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger dafür gestiegen, welche Bedeutung die Biodiversität (Artenvielfalt) hat. Die große Mehrheit ist der Ansicht, dass wir eine Verantwortung dafür tragen, die Natur zu schützen (EU-weit: 96 %, Österreich: 94 %), und dass der Naturschutz für die Bekämpfung des Klimawandels grundlegend ist (EU-weit: 95 %, Österreich: 93 %). Es gab auch einen deutlichen Anstieg der Anzahl von Personen, die voll und ganz zustimmen, dass Biodiversität unverzichtbar für die Herstellung von Lebensmitteln, Brennstoffen und Medikamenten ist (EU-weit: 91 %, Österreich: 86 %), und denken, dass Biodiversität und eine intakte Natur wichtig für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung sind (EU-weit: 92 %, Österreich: 87 %).

Die meisten Europäerinnen und Europäer sind nicht gewillt, die Schädigung oder Zerstörung der Natur in geschützten Gebieten für die wirtschaftliche Entwicklung in Kauf zu nehmen. Annähernd jeder zweite Befragte sprach sich in der Umfrage u.a. dafür aus, Schutzgebiete auszuweiten (EU-weit: 43 %, Österreich: 46 %) und geltende Naturschutzvorschriften besser umzusetzen (EU-weit: 40 %, Österreich: 50 %).

Die meisten Bürgerinnen und Bürger halten Maßnahmen auf EU-Ebene im Bereich biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen für geeignet. Die Befragten nannten als wichtigste Maßnahmen der EU zum Schutz der Biodiversität die Wiederherstellung der Natur und der biologischen Vielfalt, um Schäden auszugleichen, sowie eine bessere Information der Öffentlichkeit über das Gewicht des Themas.
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