Salzburger in Brüssel

Steckbrief Matthias Hollerweger, Dienstzuteilung aus der Forstdirektion des Landes von 6. Mai bis 28. Juni 2019

Matthias Hollerweger, Dienstzuteilung aus der Forstdirektion des Landes von 6. Mai bis 28. Juni 2019© Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel
Für mich eher überraschend kam im Sommer letzten Jahres eine Mail, in der darüber informiert wurde, dass es für Landesbedienstete grundsätzlich möglich wäre, sich zum EU- Verbindungsbüro nach Brüssel dienstzuteilen zu lassen.

Nach einer interessanten Informationsveranstaltung in Salzburg stand der Beschluss schnell fest: Das will ich machen!

Mich einmal genauer mit einer Organisation auseinandersetzen, die wohl auf unser aller Leben auf die eine oder andere Weise Einfluss haben muss; sich mit Programmen zu beschäftigen, die meinen Arbeitsalltag ausmachen; zu erleben, wie Regionen aus ganz Europa an etwas Gemeinsamem zusammenarbeiten. Ich hatte schon die Gelegenheit, bei Veranstaltungen der Diplomatischen Akademie in Wien im Zuge des EU-Ratsvorsitzes Österreichs mein Wissen über die Abläufe der Europäischen Union zu vertiefen. Doch dies alles nun nicht nur theoretisch und aus der Ferne, sondern als Teil davon und mittendrin kennenzulernen, diese Möglichkeit klang einfach zu verlockend, um sie einfach verstreichen zu lassen.

Als mit der Fachgruppe Personal alle Formalitäten geregelt waren und mein Flug nach Brüssel immer näher rückte, begann ich mich einmal genauer mit den Fragen zu beschäftigen - Wo betrifft mich Europa jetzt schon? Nur beim Euro in der Geldtasche?

Dass ich auch in Salzburg beruflich mit der EU berührt bin, und zwar im Zuge der LE-Förderung, war mir natürlich schon vorher bewusst. Doch welche politischen Entscheidungen dahinterstehen und wie genau diese zustande kommen, war mir in dieser Intensität zuvor nicht bewusst.

Aber einmal mit dem Thema sensibilisiert wurde mir schnell klar, man kann eigentlich nicht weit gehen ohne mit Europa in Berührung zu kommen, sei es zum Beispiel beim Einkauf von Lebensmitteln oder beim Einsteigen in die Bahn.

In Brüssel angekommen war mein erster Eindruck der Stadt gleich: Brüssel ist eine internationale Stadt, und auch mit bescheidenen Französisch-Kenntnissen ist es kein Problem, seinen Weg durch die Stadt zu finden. Die Leute sind freundlich und hilfsbereit, und die Stadt hat den ganz eigenen Charme, gleichzeitig eine belgische und eine europäische Stadt zu sein.

Erwartet wurde ich gleich von einem straffen Terminkalender mit Terminen in den verschiedensten Institutionen der Europäischen Union, wie der Kommission, dem Rat der EU und dem Ausschuss der Regionen. Und so wurden vorher komplex anmutende politische Abläufe und Zusammenhänge schnell logisch und verständlich.

Spannend war es auch, wie manche Themen, die ich in meiner Zeit in Brüssel bearbeite, wie etwa die neue Europäische Forststrategie oder der ELER, mich unmittelbar in meinem Job in Salzburg berühren. Ich habe hier sowohl die Möglichkeit, mich mit Bereichen meiner eigenen Berufssparte zu beschäftigen, Veranstaltungen zu besuchen und mein Wissen zu vertiefen, als auch für mich neue Themengebiete kennenzulernen und so meinen Horizont zu erweitern.

Wenn man die Augen offen hält ist es vielleicht nicht zwingend notwendig, nach Brüssel zu reisen um Europa zu erleben. Aber es doch einmal zu tun, und zu sehen wie Politik und Entscheidungen in Brüssel uns alle betreffen, und wie Leute aus allen Regionen Europas gemeinsam daran arbeiten, kann ich wirklich nur jedem wärmstens an Herz legen.


Steckbrief Fedora Di Feo, Volontärin im EU-Verbindungsbüro von 6. Mai bis 5. Juli 2019

Fedora Di Feo, Volontärin im EU-Verbindungsbüro von 6. Mai bis 5. Juli 2019© Salzburger EU-Verbindungsbüro
Als Salzburgerin, als in Wien lebende Studentin, als Österreicherin mit italienischen Wurzeln und als Europäerin liegt mir die Europäische Union und ihr Zusammenspiel mit der Regionalebene sehr am Herzen. Um der Arbeitsweise und den Institutionen und Unterorganisationen der EU auf den Grund zu gehen und an den Ursprung dessen, was in den europäischen Regionen und Städten wirksam wird, zu kehren, ist das Verbindungsbüro des Landes Salzburg die ideale Einrichtung. Ein Praktikum bei der Schnittstelle meines Heimatbundeslandes zur EU ermöglicht mir, „internationale Brüsseler Luft" zu schnappen und einen Blick hinter die Kulissen Europas zu erhaschen - und das in den besonders ereignisreichen Zeiten der EU-Wahlen!

Zweisprachig aufgewachsen, entwickelte ich schon bald ein starkes Interesse an Sprachen und kulturellen Phänomenen, was die Wahl meines Studiengangs der Transkulturellen Kommunikation nahelegte. In diesem konnte ich meine sprachlichen sowie kulturellen Kompetenzen in den gewählten Arbeitssprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch entwickeln und vertiefen. Da die Vermittlung zwischen unterschiedlichen Sprachen und Kulturen auch besonderer Kenntnisse über historische, kulturelle, politische und wirtschaftliche Geschehnisse der Ziel- bzw. Ausgangskulturen bedarf, liegt mir das Reisen und das unmittelbare Lernen in anderen Ländern und Kulturen besonders am Herzen.

Aus diesem Grund verbrachte ich auch ein sehr bereicherndes Erasmus-Auslandssemester im schottischen Edinburgh. Nach diesem ersten längeren Auslandsaufenthalt stand für mich eindeutig fest: Ich möchte sobald wie möglich wieder ein neues Land mit seinen kulturellen und politischen Facetten kennenlernen. Bei der Auswahl eines geeigneten Reiseziels lag für mich schnell auf der Hand, dass es dafür wohl keinen besseren Ort als Brüssel, die Hauptstadt Europas, gibt. In diesem internationalen Schmelztegel treffen so viele Sprachen, Kulturen und Interessen aufeinander, dass transkulturelle Kommunikation hier weitaus mehr als nur eine Nebenrolle spielt. Ganz im Gegenteil dazu ist es eben diese Kommunikation über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg, die das politische und wirtschaftliche Arbeiten der Europäischen Union überhaupt ermöglicht.

Dank der besonderen Offenheit des Teams von Referatsleiterin Michaela Petz-Michez und dem ehrlichen Interesse mir gegenüber, bekomme ich hier die Möglichkeit, bei zahlreichen Veranstaltungen in die diversen thematischen Arbeitsbereiche hineinzuschnuppern. So erlebe ich die aktuelle politische Situation, in der sich Europa an einem Scheideweg befindet, aus ganz neuen Perspektiven. Dabei darf ich Zeugin dessen werden, wie das Land Salzburg Einfluss auf die Europapolitik nimmt und meinem Heimatland in Brüssel Gehör verschafft. Dies bereichert mich persönlich sowie fachlich und bringt mich meinem Berufsziel, einmal in einem internationalen und multikulturellen Umfeld zu arbeiten, ein kleines Stückchen näher.

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