Glyphosat spaltet die Gemüter

Nachdem die EU-Mitgliedstaaten im Rat der EU am 27. November 2017 überraschend eine Verlängerung des umstrittenen Pestizids in der EU beschlossen hatten, haben sich die EU-Parlamentarier erneut für ein schrittweises, dann EU-weites, Verbot des potenziell krebserregenden Unkrautvernichters bis Ende 2022 ausgesprochen. Ursprünglich hatte die EU-Kommission 2016 vorgeschlagen, die Zulassung von Glyphosat um fünfzehn Jahre (bis 2032) zu verlängern. Aufgrund des Widerstands einiger EU-Länder sah sich die Kommission aber gezwungen, die Dauer auf zehn und dann auf fünf Jahre zu reduzieren. Erst dann konnte die erforderliche Mehrheit unter den Regierungen der Mitgliedstaaten zur Erneuerung der Glyphosat-Zulassung gefunden werden. 

Im Zuge der EU-weiten Debatte wurde auch eine Europäische Bürgerinitiative gegründet, die insgesamt 1,3 Millionen Unterschriften gesammelt hat, mit dem Ziel ein Verbot von Glyphosat auf EU-Ebene zu erwirken, um so Mensch und Umwelt vor toxischen Pestiziden zu schützen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stufte Glyphosat im März 2015 als "wahrscheinlich krebserregend" für den Menschen ein. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) teilen diese Risikobewertung allerdings nicht. Den Mitgliedstaaten steht es nun frei, einzelstaatliche Verbote des Pestizids zu erlassen. Den Stand des Zulassungsverfahrens in Österreich können Sie hier einsehen.

Zum Stand des Verfahrens informiert das Bundesamt für Ernährungssicherheit. © Copyright

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