Das Retten von Verschütteten in Lawinen ist für die Suchhunde der Bergrettung Salzburg Routine. Trotz des Lärms am Trainingsplatz, dem kalten Wind und den eisigen Temperaturen meistern die besten Freunde des Menschen ihre Aufgaben mit Bravour beim Training in Altenmarkt-Zauchensee. Sie finden die Personen in den Schneehöhlen oder auch versteckte Kleidungsgegenstände. Rund 30 Suchhunde der Bergrettung Salzburg sind derzeit im Dienst. Seit 40 Jahren trainieren die vierbeinigen Retter mit der kalten Schnauze bereits im Pongau.
Zeferer: "Langjährige Ausbildung."
Die Ausbildung der Lebensretter auf vier Pfoten beginnt bereits im Welpenalter. "Mit zwei bis drei Jahren ist diese abgeschlossen. Wir üben mit den Tieren auch das Fliegen am Bergungsseil des Hubschraubers oder das fahren am Lift und Ski-Doo. Wir beginnen deshalb so früh mit dem Training, damit unsere vierbeiniger Helfer keinen Stress haben. Bis zehn oder elf Jahren sind die Tiere dann im Einsatz", so Thomas Zeferer, Leiter der Hundestaffel. Denn neben der Kameradenrettung mit dem Lawinenpiepser bietet ein Suchhund die größte Chance zu überleben, wenn man unter ein Schneebrett kommt.
75 Jahre tierischer Einsatz
Die Hundestaffel der Bergrettung Salzburg feiert 2024 ein besonderes Jubiläum. Seit 75 Jahren sind die Männer und Frauen mit ihren vierbeinigen Helfern im Dienst. Maria Riedler von der Bergrettung Salzburg hat die Geschichte der Hundestaffel recherchiert: „Vor allem die Alarmierungsketten haben sich massiv verkürzt. Früher gab es etwa Aushänge in den Schutzhütten wo man Lawinenabgänge melden konnten. Die ersten Pager kamen in Salzburg erst 1984 zum Einsatz. Jetzt geht es von der Alarmierung bis zum Einsatz sehr schnell. Die Hubschrauber nehmen uns Hundeführer beispielsweise an bestimmten ,Pick-up' Plätzen mit und fliegen uns bei Bedarf zum Einsatz."
Experten am Berg
Hundeführerinnen und Hundeführer der Bergrettung Salzburg verfügen vor allem über eines: eine große alpine Kompetenz. „Zuerst absolvieren wir die Ausbildung der Bergrettung, dann folgen noch mehrjährige Kurse zum Hundeführer. Diese langen und intensiven Schulungen zahlen sich aber bei jedem Einsatz aus, da wir in der Regel als erste vor Ort sind, den Einsatz maßgeblich unterstützen und das weitere Prozedere festlegen, damit wir möglichst viele Menschen retten können", berichtet Maria Riedler.
Unterschiedliche Hunderassen
Heute sind viele unterschiedliche Hunderassen im Einsatz bei der Bergrettung. Die Expertinnen und Experten der Bergrettung berichten aber, dass das nicht immer so war. Bis in den 1980er Jahren gab es eigentlich nur Schäferhunde, aber jetzt hat sich das total geändert. Vom Border Collie bis zum Labrador sind in Salzburg viele Rassen vertreten.
Lawinen-Infos am Handy
Damit die Suchhunde der Bergrettung überhaupt nicht ausrücken müssen, ist eine gute Tourenplanung das A und O. In der kostenlosen Land Salzburg App gibt es jeden Tag gegen 18 Uhr den aktuellen Lawinenbericht - mit Informationen zu 21 Kleinstregionen im Bundesland - der Experten des Lawinenwarndienstes für den nächsten Tag. REP_240130_90 (msc/mel)