Autor:
Mario Scheiber,
Fotos:
Franz Neumayr
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Sicherheit

Tierischer Einsatz im Schnee

Beim Training der Lawinenhunde der Bergrettung Salzburg in Altenmarkt-Zauchensee sind die Beteiligten bereit. Konzentriert blicken die Hundeführer zu ihren Tieren. Die besten Freunde des Menschen sitzen ruhig im Schnee und warten. Plötzlich ertönt ein Pfiff, es ist das Kommando worauf sie gewartet haben. Sie laufen los, nach wenigen Sekunden ist das Ziel gefunden. Sie beginnen sofort mit der Arbeit und buddeln mit ihren Pfoten den Schnee weg. Diesmal ist der Einsatz nur eine Übung, aber für den Ernstfall sind die Hunde gerüstet.
 

Das Retten von Verschütteten in Lawinen ist für die Suchhunde der Bergrettung Salzburg Routine. Trotz des Lärms am Trainingsplatz, dem kalten Wind und den eisigen Temperaturen meistern die besten Freunde des Menschen ihre Aufgaben mit Bravour beim Training in Altenmarkt-Zauchensee. Sie finden die Personen in den Schneehöhlen oder auch versteckte Kleidungsgegenstände. Rund 30 Suchhunde der Bergrettung Salzburg sind derzeit im Dienst. Seit 40 Jahren trainieren die vierbeinigen Retter mit der kalten Schnauze bereits im Pongau.

Zeferer: "Langjährige Ausbildung."

Die Ausbildung der Lebensretter auf vier Pfoten beginnt bereits im Welpenalter. "Mit zwei bis drei Jahren ist diese abgeschlossen. Wir üben mit den Tieren auch das Fliegen am Bergungsseil des Hubschraubers oder das fahren am Lift und Ski-Doo. Wir beginnen deshalb so früh mit dem Training, damit unsere vierbeiniger Helfer keinen Stress haben. Bis zehn oder elf Jahren sind die Tiere dann im Einsatz", so Thomas Zeferer, Leiter der Hundestaffel. Denn neben der Kameradenrettung mit dem Lawinenpiepser bietet ein Suchhund die größte Chance zu überleben, wenn man unter ein Schneebrett kommt.

75 Jahre tierischer Einsatz

Die Hundestaffel der Bergrettung Salzburg feiert 2024 ein besonderes Jubiläum. Seit 75 Jahren sind die Männer und Frauen mit ihren vierbeinigen Helfern im Dienst. Maria Riedler von der Bergrettung Salzburg hat die Geschichte der Hundestaffel recherchiert: „Vor allem die Alarmierungsketten haben sich massiv verkürzt. Früher gab es etwa Aushänge in den Schutzhütten wo man Lawinenabgänge melden konnten. Die ersten Pager kamen in Salzburg erst 1984 zum Einsatz. Jetzt geht es von der Alarmierung bis zum Einsatz sehr schnell. Die Hubschrauber nehmen uns Hundeführer beispielsweise an bestimmten ,Pick-up' Plätzen mit und fliegen uns bei Bedarf zum Einsatz."

Die Ausbildung zum Lawinensuchhund beginnt bereits im Welpenalter
Thomas Zeferer, Leiter der Hundestaffel

Experten am Berg

Hundeführerinnen und Hundeführer der Bergrettung Salzburg verfügen vor allem über eines: eine große alpine Kompetenz. „Zuerst absolvieren wir die Ausbildung der Bergrettung, dann folgen noch mehrjährige Kurse zum Hundeführer. Diese langen und intensiven Schulungen zahlen sich aber bei jedem Einsatz aus, da wir in der Regel als erste vor Ort sind, den Einsatz maßgeblich unterstützen und das weitere Prozedere festlegen, damit wir möglichst viele Menschen retten können", berichtet Maria Riedler.

Unterschiedliche Hunderassen

Heute sind viele unterschiedliche Hunderassen im Einsatz bei der Bergrettung. Die Expertinnen und Experten der Bergrettung berichten aber, dass das nicht immer so war. Bis in den 1980er Jahren gab es eigentlich nur Schäferhunde, aber jetzt hat sich das total geändert. Vom Border Collie bis zum Labrador sind in Salzburg viele Rassen vertreten.

Lawinen-Infos am Handy

Damit die Suchhunde der Bergrettung überhaupt nicht ausrücken müssen, ist eine gute Tourenplanung das A und O. In der kostenlosen Land Salzburg App gibt es jeden Tag gegen 18 Uhr den aktuellen Lawinenbericht - mit Informationen zu 21 Kleinstregionen im Bundesland - der Experten des Lawinenwarndienstes für den nächsten Tag. REP_240130_90 (msc/mel)

Salzburg; Pongau; Sicherheit
Info

Eckpunkte zur Hundestaffel der Bergrettung:

  • Derzeit zirka 30 Einsatzhunde in Salzburg.
  • Hundeführer mit ihren Tieren gibt es in jedem Bezirk. Die meisten im Pongau und im Pinzgau. Die Männer und Frauen sind jeweils an die Ortsstelle der Bergrettung gekoppelt.
  • Im langjährigen Schnitt werden die Hundeführer jährlich zirka 30 Mal alarmiert. Die Einsatzstärksten Monate sind der Februar und der August.
  • Die Hunde sind im Schnitt zirka eine Stunde im Einsatz, die Einsatzdauer hängt stark von der Witterung ab.