Autor:
Bernhard Kern,
Fotos:
Bernhard Kern, Sandra Lanzl
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Sport

Ski-WM 2025: Ein Boost für Saalbach-Hinterglemm

Hochsommerliche Temperaturen im Glemmtal, aktuell dominieren in Saalbach-Hinterglemm noch Mountainbiker und Wanderer das Ortsbild. Doch schaut man genau hin, entdeckt man die eine oder andere Schneeflocke in den Augen der Einheimischen. Denn: die Vorbereitungen für die Ski-Weltmeisterschaften im Februar laufen auf Hochtouren.
 

​Einen direkten Vorgeschmack auf die WM im Februar 2025 geben seit ein paar Monaten die Bauarbeiten der dafür notwendigen Infrastrukturprojekte. Sie reichen, abgesehen von den Investitionen am Rennberg Zwölferkogel selbst, von neuen Busterminals über den Notweg, der auch als Rad- und Wanderweg genutzt werden kann, bis hin zu einem eigenen Pressezentrum. Dieses dient nach der WM als Veranstaltungsort und Freizeitzentrum. Ein besonderes Merkmal, das hier schon sichtbar wird und alle diese Projekte verbindet, ist definitiv die Nachhaltigkeit.

Ein Berg, ein Ort, eine Weltmeisterschaft

Wo man Bagger und Bauarbeiter sieht, da steckt ein ausgeklügeltes Konzept dahinter. Die Saalbach-Hinterglemmer haben eine WM der kurzen Wege versprochen und das halten sie. Alle Rennen finden am Zwölferkogel statt. Das bedeutet ein Zielstadion für alle Medaillenentscheidungen. Siegerehrungen, Fanmeile, Gastronomie und das gesamte Rahmenprogramm – alles wird nur einen Steinwurf vom Zielbereich entfernt sein. Die Anreise für die Fans wird wie berichtet mit den Öffis, dem Auto und auch auf Ski möglich sein.

Gebaut für die Zukufnft

„Es wird nichts gebaut, was im Nachhinein nicht auch dem Ort, den Bürgern und letztendlich dem Tourismus nützlich ist. Der Schnee wird nach der Weltmeisterschaft dann im April schmelzen, die Infrastruktur bleibt“, bringt es Heinz Fuchs von der Saalbach 2025 Projekt- und Infrastruktur GmbH auf den Punkt. 

Fuchs: „Es wird alles fertig!“

Besonders auffällig und ein aktueller Baustellen-Hotspot ist im Ortszentrum zu finden. Die Dorfstraße wird zu einer barrierefreien Fanmeile umgestaltet. „Wir werden alle Projekte bis zum Winter fertigbekommen und sind dabei nicht nur zeitlich, sondern auch budgetär im Plan“, zeigt sich Heinz Fuchs zuversichtlich, dass der Ski-WM 2025 nichts im Wege steht. Rund 37 Millionen Euro werden in diese Infrastrukturprojekte von Bund, Land und Gemeinde investiert. Aber nicht nur dadurch entsteht Neues und Nachhaltiges für die Region.

Zweiter Zubringer auf den WM-Berg

Ein komplettes Face-Lifting erfährt auch die Zwölfer-Nordbahn, die komplett neu gebaut wird und so einen zweiten, modernen Zubringer auf den Rennberg darstellt. „Alles, was auf den Berg hinauf transportiert werden muss - Personen, Helfer und Materialien - wird bei der WM über die Zwölfer-Nordbahn abgewickelt“, so Manfred Bachmann von den Hinterglemmer Bergbahnen. Das entlastet auch die Zwölferkogel-Bahn, die bereits in den vergangenen Jahren erneuert wurde. Das alles ermöglicht ein Skivergnügen während der WM für alle: Fans und Wintersportler.

Zwölfer-Nordbahn fast fertig

„Wir sind mit den Bauarbeiten voll im Zeitplan, Berg- und Talstation sind fertig und wir haben demnächst schon den Kabelzug“, so Bachmann. Jetzt gehe es nur mehr um „die Feinarbeit“, wie zum Beispiel die Elektrik. Die Bahn ist aber nicht die einzige Neuerung, eine Skibrücke über die Landesstraße sorgt in Zukunft für eine komfortable und sichere Zufahrt und es wird auch in die Beschneiungsanlagen investiert. Pro Stunde kann die Zwölfer-Nordbahn 2.600 Personen transportieren.

Bau Busterminal beginnt bald

Wie die Zwölfer-Nordbahn befinden sich auch die Infrastrukturprojekte im Feinschliff. Eines fehlt aber noch: „Wir starten als nächstes in Hinterglemm mit dem Busterminal Ost“, so Heinz Fuchs vom Projektteam, der sich aber auch hier zuversichtlich zeigt, die Baustelle in den nächsten drei Monaten abzuschließen. Der Busterminal Ost ist übrigens jener hinter dem alten Minigolfplatz. Das Areal wird inklusive neuer Brücke gänzlich neu gestaltet und somit auch in Zukunft – weit nach den Ski-Weltmeisterschaften 2025 - vielen Einheimischen und Gästen Freude bereiten, zum Beispiel mit einem großen Kinderspielplatz. REP_240830_20 (bk/mel)

Pinzgau; Ski-WM; Tourismus; Sport; Wirtschaft
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​Beispiele für die Nachhaltigkeit

  • Hinterglemm bekommt zwei neue Busterminals mit moderner Infrastruktur und Toiletten. Sie werden auch nach der WM die Anreise mit den Öffis bequemer und attraktiver machen.
  • Das Pressezentrum wird auch nach der WM als Veranstaltungsort und Freizeitzentrum genutzt, kann bei weiteren Weltcuprennen jederzeit wieder umfunktioniert werden.
  • Der Radweg zwischen Jausern und Hinterglemm wird erweitert und dient bei der WM als rund acht Kilometer langer Notweg für die Einsatzkräfte, damit die Zufahrt immer gewährleistet ist. Nach dem Februar 2025 wird diese Zufahrt ein breiter Rad- und Fußweg sein mit zusätzlichem Freizeitangebot.
  • Investitionen am Rennberg aus öffentlicher Hand werden vor allem eingesetzt: Für Pistenkorrekturen, um die Sicherheit der Athleten gewährleisten zu können, und für die Verstärkung der Beschneiung, um den FIS-Vorgaben gerecht zu werden.
  • Das Ortszentrum von Hinterglemm wird barrierefrei mit mehr Platz und somit zu einem attraktiven Zentrum für Einheimische und Gäste. Und: beim Umbau wird die Fernwärme gleich mitgedacht und Anschlüsse verlegt.
  • Bei der Mittelstation der Zwölferbahn entsteht sozusagen die Homebase der Pistenarbeiter am Berg inklusive Materiallager, Besprechungsraum und Versorgungsmöglichkeiten für die hunderten Helfer. Bei kommenden Weltcuprennen wird diese Infrastruktur auch genutzt werden können.