Autor:
Melanie Hutter,
Fotos:
Franz Neumayr
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Verkehr

Betroffene Mutter appelliert: „Owa vom Gas!“

Seit rund einem Jahr läuft die Kampagne ​„Owa vom Gas“ des Landes Salzburg gegen extreme Raserei. Sie ist Teil eines Anti-Raser-Pakets initiiert von Verkehrslandsrat Stefan Schnöll. Eine der Botschafterinnen und „Gesicht“ der Aktion ist Sabine Peterbauer. Die Henndorferin hat ihre Tochter bei einem Raserunfall verloren und setzt sich seitdem für strengere Gesetze und mehr Aufklärung ein - mit Erfolg.
 

​„Mein Ziel ist, dass so wenige Familien wie möglich wegen Raserei dasselbe mitmachen müssen wie ich.“ Sabine Peterbauers Tochter starb im April 2020 bei einem Verkehrsunfall. Seitdem kämpft sie. Für strengere Strafen und mehr Aufklärung. Die ersten, wichtigen Erfolge gibt es schon. Bei Landesrat Stefan Schnöll ist sie auf offene Ohren gestoßen, seitdem hat sich viel getan. „Mir ist der Kampf gegen diese extreme Raserei besonders wichtig. Auf allen Ebenen zu informieren und sensibilisieren gehört zum Paket dazu. Die verschärften Strafen, die seit einigen Monaten gelten, sind ebenfalls wichtiger Bestandteil. Und ich kämpfe weiter dafür, dass Wiederholungstätern das Fahrzeug abgenommen wird. Das zweite Raserpaket befindet sich in den letzten Verhandlungsrunden“, so Schnöll.

Ich musste mich nach dem Tod von Kati entscheiden: Liegen bleiben oder kämpfen. Ich habe mich fürs Kämpfen entschieden.
Sabine Peterbauer aus Henndorf

Das Maßnahmenpaket im Überblick

Seit 1. September gelten in Österreich verschärfte Strafen, hier im Überblick:
  • Erhöhung des Strafrahmens auf bis zu 5.000 Euro
  • Verdopplung der Entzugsdauer des Führerscheins
  • Erhöhung des Beobachtungszeitraumes bei wiederholten Übertretungen
  • Bis zu sechs Monaten Führerscheinentzug bei illegalen Straßenrennen
„Wenn jemand mit 40 km/h im Ortsgebiet zu schnell erwischt wird, zahlt er seit September das Dreifache. Statt 500 Euro werden für dieses Delikt 1.600 Euro fällig werden. Man muss sich bewusstmachen, dass es bei so einer Geschwindigkeit um eine Gefährdung für alle Verkehrsteilnehmer geht. Das ist kein Kavaliersdelikt mehr“, so Schnöll. Schwerpunktkontrollen finden regelmäßig in allen Bezirken statt.

Kämpferin Sabine Peterbauer
Der sinnlose Tod von Katrin hat das Leben von Sabine Peterbauer geändert – für immer. „Ich musste mich damals entscheiden: Bleibe ich liegen. Oder stehe ich auf und kämpfe. Es war das Zweite. Seither hat sich viel getan. Ich wurde von der Landesregierung eingeladen, Salzburg setzt sich gegen die extreme Raserei ein. Und in nur wenigen Monaten wurden verschärfte Gesetze auf den Weg gebracht. Mir ist aber bewusst, dass diese nicht reichen“, so die Henndorferin. Sie möchte es in den Köpfen und Herzen der Salzburger haben, wie schmerzhaft und sinnlos jedes Todesopfer im Straßenverkehr ist.

Gemeinsam gegen Raser
Salzburgs Straßen noch sicherer zu machen, ist nicht nur dem Land Salzburg ein Anliegen. Bei der Verkehrssicherheitskampagne „Owa vom Gas“ sind mit Stadt Salzburg, Polizei, Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), ÖAMTC, ARBÖ, Bildungsdirektion Salzburg und AUVA alle wichtigen Partner mit im Boot. „Wir beziehen gemeinsam alle Zielgruppen mit ein. Der nächste Aufklärungsschwerpunkt zu den laufenden Informationen wird im Juli folgen“, betont Landesrat Stefan Schnöll. REP_220608_70 (mel)

owavomgas; Schnöll; Verkehr
Info

​Die „Gesichter“ der Kampagne Owa vom Gas

  • Sabine Peterbauer, betroffene Mutter aus Henndorf
  • Thomas Geierspichler, Olympiasieger
  • Markus aus Henndorf, passionierter Motorradfahrer
  • Mertcan aus St. Johann, Autofan und Tuner
  • Katrin und Peter, Eltern
  • Aliyah, junge Führerscheinbesitzerin
  • Philipp, Kfz-Mechaniker