Autor:
Lucas Kröll,
Fotos:
Land Salzburg/Neumayr – Hofer, Blickwinkler
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Umwelt

Lauschangriff am Salzburg Ring

Aufheulende Motoren und quietschende Reifen: Was bei Motorsport-Fans am Salzburgring die Herzen höher schlagen lässt, wird bei den Anwohnern zumeist als lästiger Lärm empfunden. Um die Belastungen professionell und nachvollziehbar zu erheben, betreibt die Umweltabteilung des Landes eine moderne Messstelle direkt an der Rennstrecke, um den Ist-Zustand zu erheben. Anhand der Ergebnisse werden dann weiterführende Maßnahmen geplant.
 

​„Unter dem Motto ‚Gemeinsam für die Anrainer‘ ist die Installation einer professionellen Lärmmessanlage am Salzburgring ein Schritt in die richtige Richtung für alle Beteiligten. Hier treffen grundverschiedene Interessen aufeinander. Die Rennstrecke möchte möglichst gut wirtschaften, allerdings geht dies mit einer starken Lärmbelastung der angrenzenden Bevölkerung einher. Die Gesundheit der Menschen steht hier für mich im Vordergrund. Mit nachvollziehbaren Messergebnissen können wir dann in Zukunft gemeinsam mit dem Salzburgring weitere Maßnahmen zum Wohle der Anrainer treffen“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

Die Lärmmessanlage am Salzburgring ist ein Schritt in die richtige Richtung für alle Beteiligten.
Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn

Entgegenkommen von beiden Seiten

Auch Ernst Penninger, Geschäftsführer des Salzburgrings, ist um eine gemeinsame Lösung bemüht: „Die Lärmmessstation ist für uns eine Errungenschaft, die wir mit den Anrainern erarbeitet haben. Wir gehen die Problematik aktiv an, möchten bei diesem Thema dranbleiben und dies verbessern. Die Messungen bedeuteten für uns Transparenz, was in diesen Situationen besonders wichtig ist.“

Dank modernster Technik können wir Störgeräusche, die nicht von der Rennstrecke kommen, sofort herausfiltern.
Gerd Rainer, Umweltabteilung Land Salzburg


Dialog mit den Anrainern

Neben der Messstelle an der Tauernautobahn in Zederhaus ist die Anlage am Salzburgring die zweite dauerhafte Station im Land Salzburg. Sie befindet sich rund 60 Meter von der Strecke entfernt und sieht beziehungsweise hört einen großen Teil des Rings. Deshalb eignet sie sich besonders gut für die Erfassung des Lärms von Veranstaltungen aller Art. „Mit dieser Station sind wir dem Anliegen der Anrainer nachgekommen, eine verlässliche und objektive Dauer-Schallmessung durchzuführen. Dies schafft Klarheit und erleichtert den Dialog zwischen den Anrainerbeirat und dem Salzburgring. Die ersten Verbesserungen, seitdem die Messstation hier ist, haben mir beide Seiten bei meinem heutigen Besuch bestätigt“, fasst Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn zusammen.

Intelligente Messung

Um die Erhebungen besonders genau treffen zu können, wurde modernste Technik verbaut. „Neu ist die Erfassung des Lärms mit Richtungserkennung. Neben dem geeichten Schallpegelmesser ist es mit einem zusätzlichen Gerät, dem sogenannten ‚Noise Compass‘, nun auch möglich, exakte Richtungsinformationen zur Schallquelle zu erhalten. Damit können wir lokale Störgeräusche, wie zum Beispiel überfliegende Flugzeuge, Donner, Rasenmäher und so weiter einfach herausfiltern“, erklärt Lärmtechniker Gerd Rainer von der Umweltabteilung des Landes. REP_210615_149 (luk/mel)


Umwelt; Schellhorn; Flachgau
Info

Der Salzburgring in Zahlen

  • Eröffnung 1969
  • Streckenlänge 4.255 Meter
  • Sechs Rechts- und sechs Linkskurven
  • Rundenrekord Motorrad (2009): 1:20,92 Minuten
  • Rundenrekord Formel-Auto (2016): 1:08,03 Minuten
  • Maximale Steigung: 3,8 Prozent
  • Maximales Gefälle: 1,8 Prozent
  • Höhenunterschied: 25 Meter