Autor:
Melanie Hutter,
Fotos:
Melanie Hutter
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Verkehr

Zell am See bekommt neue Tunnel

Der rund fünf Kilometer lange Schmittentunnel – damit der längste im Landesstraßennetz - wird von fast sechs Millionen Fahrzeugen pro Jahr benutzt – bisher gab es ganze zwei Fluchtwege. Das wird jetzt anders, den im April beginnen die Arbeiten für zusätzliche Flucht- und Rettungsstollen- Im Endausbau wird es zusätzlich zwölf Verbindungen vom Haupttunnel in die neuen Flucht- und Rettungsstollen geben. Das heißt konkret: Im Ernstfall, zum Beispiel bei einem Brand, sind die Fluchtwege aus dem Tunnel viel kürzer und die Einsatzkräfte können an mehreren Stellen zufahren. Das alles macht den Schmittentunnel um ein vielfaches sicherer.
 

​„Die neuen Flucht- und Rettungsstollen sind eines der wichtigsten Straßenbauprojekte und sicher das größte des Landes Salzburg in dieser Zeit. Um für die Sicherheit im Schmittentunnel zu sorgen, nehmen wir alleine für diese Maßnahme rund 76,5 Millionen Euro in die Hand. Das gesamte Sicherheitspaket ist rund 94,5 Millionen Euro schwer – und gut investiert“, erklärt Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll.

Zahlreiche Sicherheitsupdates

Projektleiter Christian Cecon vom Land Salzburg sieht die neuen Flucht- und Rettungsstollen als Hauptelement zahlreicher Sicherheitsupdates im Schmittentunnel. „In den vergangenen Jahren ist schon viel passiert, das haben die Kollegen von der Landesstraßenverwaltung professionell erledigt. Wir dürfen jetzt mit diesem Megaprojekt das Kernstück errichten. Ist alles fertig, gehört der Schmittentunnel zu den sichersten im ganzen Land“, so Cecon und er fügt hinzu: „Für mich persönlich ist es ein Herzensprojekt. Zwar sind die Arbeiten für die Verkehrsteilnehmer kaum wahrnehmbar, aber für den Ernstfall, der hoffentlich nie eintreten wird, enorm wichtig.“

Das gesamte Sicherheitspaket ist rund 94,5 Millionen Euro schwer – und gut investiert.
Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll

​Tunnelsicherheit ist ein Dauerprojekt

Zum Sicherheitspaket für den Schmittentunnel gehören aber auch Maßnahmen, die bereits seit 2018 nach und nach umgesetzt wurden und werden. Jakob Hasenauer von der Landesstraßenverwaltung: „Der Tunnel ist jetzt fast 30 Jahre alt, da ist immer wieder was zu tun, um die Sicherheit zu erhöhen. Unter anderem haben wir in den vergangenen Jahren die Beleuchtung verbessert, die Lüftung modernisiert, die Verkehrszeichen und Brandmeldeanlagen modernisiert“, so Hasenauer.

Stadtgemeinde begrüßt Verbesserungen

Andreas Wimmreuter, Bürgermeister von Zell am See, ist von der Notwendigkeit des Sicherheitsupdates im Schmittentunnel überzeugt. „Für uns als Stadtgemeinde ist die Sicherheit nicht nur für die Benutzer des Tunnels essenziell, sondern auch für die Einsatzkräfte, die im Ernstfall ausrücken müssen“, so Wimmreuter. Und er fügt hinzu: „Die betroffenen Anrainer wurden ausführlich über das Bauvorhaben informiert und werden im Projektverlauf auch über die geplanten Arbeitsschritte in Kenntnis gesetzt. Transparenz ist hier besonders wichtig, auch wenn der Großteil der Arbeiten unbemerkt verlaufen wird.“ REP_240415_70 (mel)

Verkehr; Pinzgau; Schnöll
Info

​Eckpunkte zum Projekt "Mehr Sicherheit für den Schmittentunnel":

  • Baubeginn im April 2024 (Vorbereitungen)
  • Gesamtkosten für das Sicherheitspaket: rund 95 Millionen Euro, davon rund 76,5 Millionen Euro für die Flucht- und Rettungsstollen
  • Derzeit gibt es zwei Fluchtwege. Im Endausbau werden es zusätzliche zwölf sein, davon sind vier für Einsatzfahrzeuge befahrbar.
  • Drei Abschnitte, Fertigstellung aller Abschnitte ist im Jahr 2030 geplant
  • Noch im April: Vorbereitungsarbeiten im Vorportalbereich des Fluchtstollens Seehäusl (Baustelleneinrichtung)
  • Ab Mitte Mai: Der bestehende Fluchtweg beim Seehäusl wird aufgeweitet, um Platz für den Stollen-Vortrieb zu schaffen
  • Ab Mitte Juni: Der Stollen in Richtung Zell am See wird vorangetrieben
  • Umfangreiche Information der betroffenen Grundstücksbesitzer und Anrainer erfolgte bereits, außerdem wird eine Ombudsstelle eingerichtet
  • Insgesamt werden bis zu 30 Personen auf der Baustelle tätig sein
  • Sperren aufgrund des Baus der Flucht- und Rettungsstollen wird es nur kurzzeitig geben, nämlich wenn die Durchbrüche zum Haupttunnel gemacht werden.