Autor:
Melanie Hutter,
Fotos:
Franz Schwaighofer/Melanie Hutter
,
-
Energie

10 Tipps zum Energiesparen im Haushalt

Durch die internationale Lage ist Energie knapp. Jetzt sind die Speicher noch gut gefüllt, aber das Ziel ist: möglichst gut über den Winter kommen. Daher ist Ressourcen sparen für jeden und jede derzeit schon wichtig, vor allem um die Reserven zu schonen, die wahrscheinlich im Jänner und Februar dringend gebraucht werden. Sorgsamer Umgang mit Energie ist im Haushalt ganz leicht. Hier der Überblick über das, was wir alle gemeinsam tun können - und am besten sofort damit anfangen.
 

​Siegfried Müllegger, er ist Leiter Energietechnik der Salzburg AG, unterstreicht, dass das Verhalten jetzt wesentlich entscheidend ist, wie wir über den Winter kommen. „Alles, was wir jetzt einsparen können, hilft uns in den kalten Monaten. Das gilt sowohl für das Gas als auch für den Strom. Alle Spitzen, die wir jetzt nicht abdecken müssen, schonen unsere Speicher. Aber natürlich sind wir davon abhängig, wie die Witterung sein wird, wie sich die europaweite Entwicklung darstellt und so weiter. Wir sind bei der Energieversorgung keine Insel, sehr viele nationale und internationale Faktoren spielen zusammen, aber wie sehr wir selber sparen, das haben wir in der Hand“, so Müllegger.

In zehn Schritten rund 15 Prozent sparen
  • Kühlschranktemperatur von 5 auf 7 Grad (Einsparung 15 Prozent)
  • Heizung herunterdrehen (Einsparung 12 Prozent)
  • Stoßlüften statt kippen (Einsparung 20 Prozent)
  • Waschmaschine mit Energiesparprogramm verwenden
  • LED-Produkte benutzen (Einsparung 90 Prozent)
  • Duschen statt baden (Einsparung 75 Prozent)
  • Beim Kochen Restwärme nutzen (Einsparung 50 Prozent)
  • Geschirrspüler vollständig befüllen
  • Verteilersteckdosen mit Kippschalter verwenden (Einsparung 10 Prozent)
  • Wasser-Boiler um 5 Grad weniger einstellen (Einsparung 10 Prozent)


Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Sparen wir jetzt Energie, alle gemeinsam und in allen Bereichen, dann werden unsere Reserven über den Winter wahrscheinlich reichen.
Siegfried Müllegger, Leiter Energietechnik bei der Salzburg AG

Drei Stufen des Energiesparens
Den Verbrauch von Energie zu senken und damit das alltägliche Leben möglichst in gewohnter Weise aufrecht zu erhalten, auch über den Winter, wird je nach Lage und Dringlichkeit in drei Stufen erfolgen:
  • Freiwilliges Sparen: Dazu ist die Bevölkerung Salzburgs bereits jetzt aufgerufen. Wertvolle und praktische Energiespartipps für den Alltag: www.salzburg.gv.at/energiesparen
  • Angeordnetes Sparen: öffentliche Gebäude, gewerbliche Betriebe, Industrie und so weiter.
  • Energielenkung durch abgestimmte Abschaltung von Großverbrauchern und dann gegebenenfalls gezielte und koordinierte Flächenabschaltung des Stroms als allerletzter Weg, wenn die Stufen 1 und 2 nicht ausreichen. Ziel: Die Sicherheit und Versorgung der Bevölkerung und die Aufrechterhaltung des Alltags soweit wie möglich zu gewährleisten.
  • Ziel aller drei Eskalationsstufen: Der Bevölkerung und auch der Volkswirtschaft nur so viel zuzumuten wie absolut nötig.

Energielenkung ist kein Blackout
Dass Energie sparen, Energielenkung und Blackout drei völlig unterschiedliche Dinge sind, darauf weisen die Experten des Landes und der Stromversorger noch einmal ganz deutlich hin. Hier die Eckpunkte:
  • Energie sparen: Macht jeder im eigenen und auch persönlichen Bereich (Privathaushalte, Unternehmen, Institutionen). Hilft, um Reserven zu sparen und möglichst gut über den Winter zu kommen. Schont außerdem das eigene Budget und kann jederzeit von jedem individuell angewendet werden.
  • Energielenkung: Hat eine gewisse Vorlaufzeit, ist geplant und strategisch zielgerichtet, Experten gehen davon aus, dass eine Vorlaufzeit von drei bis fünf Tagen realistisch ist. Energielenkung hat das Ziel, die wichtigsten Strukturen (zum Beispiel Krankenhäuser, kritische Infrastruktur, etc.) aber auch die Privathaushalte ausreichend mit Strom zu versorgen. Das Alltagsleben soll damit so gut wie möglich gewährleistet werden und die Grundversorgung sicher sein.
  • Blackout: Ist eine Krisen- und Katastrophensituation, kommt unerwartet und betrifft alle.

Spezialisierter Einsatzstab
Das Land Salzburg hat sich aber mit allen Partnern auch auf den Ernstfall vorbereitet, falls es wirklich zur Energielenkung kommen sollte. Dominik Rosner, Leiter der Abteilung 7 im Land Salzburg, leitet den spezialisierten Einsatzstab (Steuerungsgruppe) Energielenkung. Er macht die Ziele dieser Stabsarbeit im Krisenfall klar: „Wir müssen rasch, koordiniert und strategisch agieren. Leitfaden sind dabei unsere Krisenpläne, die wir erarbeiten. Sie sind bis wir die genauen Vorgaben des Bundes kennen ein grobes Instrument. Experten des Landes Salzburg, anderer Organisationen sowie ein Rechtsdienst, Fachdienst und die Einsatzkoordination arbeiten Hand in Hand. Dazu kommen alle jeweils betroffenen Abteilungen und Referate der Landesverwaltung. Das Ziel ist klar: Die Sicherheit sowie Versorgung der Salzburger Bevölkerung und bestmögliche Unterstützung im Alltag der Menschen“, so Rosner. REP_221104_70 (mel)

Energie
Info

​Bevorratung für den Krisenfall

Kommt es sozusagen zum „worst case“, einem Blackout, ist die Vorsorge sehr wichtig. Der Salzburger Zivilschutzverband verschickt in Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg einen Folder an alle Haushalte, der praktische Tipps zur Bevorratung in verschiedenen Krisensituationen liefert. „Diese Vorsorge ist wichtig. Es braucht niemand Angst zu haben, aber wenn man sich mit dem Gedanken auseinandersetzt, vorbereitet und auf diese völlig neue Situation einstellt, kann man damit besser umgehen“, so Landesrat Josef Schwaiger, der auch Präsident des Zivilschutzverbandes ist.