Autor:
Mario Scheiber,
Fotos:
Franz Neumayr, Martin Wautischer, Susi Berger, AGES/Dirk Louis Schorkopf
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Agrar/Wald

Asiatische Hornisse bedroht heimische Bienen

In Frankreich, Ungarn oder Italien kommt die Asiatische Hornisse bereits vor. Anfang April 2024 ist das Insekt erstmals auch in Salzburg gesichtet worden. Die heimischen Imker und Obstbauern sind alarmiert, denn die invasive Art hat Bienen, Schmetterlinge, Hummeln sowie bestäubende Insekten „zum Fressen“ gerne. Beim Schutz der heimischen Insekten gegen die Asiatische Hornisse kann auch die Bevölkerung aktiv werden und Verdachtsfälle online melden.
 

Das Land Salzburg setzt im Kampf gegen die Asiatische Hornisse auf eine enge Zusammenarbeit mit den heimischen Imkern und der Bevölkerung. Dabei werden die Salzburgerinnen und Salzburg zu Verbündeten von „Maja“ und „Willi“. Die Meldung der Asiatischen Hornisse ist einfach unter www.velutinamelden.at möglich. Obwohl bereits österreichweit tausende Meldungen eingegangen sind, bleibt der Salzburger Fund vom 9. April bis dato der einzige bestätigte (Stand 30. April 2024).

Schwaiger: „Ohne Bienen keine Landwirtschaft.“

Die Asiatische Hornisse ist für Landesrat Josef Schwaiger nicht nur eine Gefahr für die heimischen Bienen. „Es geht dabei um die gesamte Landwirtschaft, denn die bestäubenden Insekten haben eine wichtige Funktion im Agrarsektor, daher müssen wir sie schützen. Um das invasive Insekt effektiv zu bekämpfen, müssen wir wissen, wo sich diese Art befindet. Jeder und jede kann uns dabei im Kampf gegen das invasive Insekt unterstützen und Augen und Ohren offen halten. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer heimischen Insekten und Verdachtsfälle online melden“, so Schwaiger.

Die Asiatische Hornisse ist eine Gefahr für Bienen und andere heimische Insekten.
Thomas Renner, Landesverband für Imkerei und Bienenzucht

„Fresszeit“ ab Mitte Juli

Alle Fäden zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse laufen derzeit beim Salzburger Landesverband für Imkerei und Bienenzucht zusammen. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit deren Geschäftsführer Thomas Renner zur eingeschleppten Tierart gesprochen. Er sagt: „Ab Mitte Juli beginnt die gefährliche Zeit für die heimischen Bienen“.

LMZ: Warum ist die Asiatische Hornisse für Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge so gefährlich?

Renner: Die Asiatische Hornisse wird etwa bis Mitte Juli auch andere Futterquellen als unsere Honigbiene finden. Beispielsweise Obstnektar oder andere kleine Insekten. Danach stehen Bienen, Hummeln oder auch Schmetterlinge auf dem Speiseplan der eingeschleppten Art. Bis in den September macht die Vespa velutina dann vorwiegend Jagd auf Bienen, aber auch auf andere bestäubende Insekten.

LMZ: Wie macht die Asiatische Hornisse Jagd auf Bienen?

Renner: Die Asiatische Hornisse lauert den Bienen vor ihren Stöcken auf und fängt die mit Pollen oder Nektar beladenen Arbeiterinnen in der Luft ab, bevor diese in den Stock einfliegen. Danach zwickt sie diese in der Mitte auseinander. Vor allem der Flugmuskel der Bienen wird gefressen, weil er einen hohen Eiweißgehalt hat. Wir kennen dieses Verhalten der invasiven Art sehr gut aus Bildern und Videos. Nach einem Angriff der Vespa velutina ist das betroffene Bienenvolk extrem geschwächt.

LMZ: Was können wir gegen die Asiatische Hornisse machen?

Renner: Wichtig ist, dass die Bevölkerung Augen und Ohren offen hält und Verdachtsfälle der Asiatischen Hornisse meldet. Das geht ganz einfach, unkompliziert und online.

LMZ: Ist die Asiatische Hornisse für den Menschen gefährlich?

Renner: Nicht mehr als die heimische Hornisse. Die Vespa velutina vermehrt sich durch begattete Königinnen. Im Moment ist gerade die Paarungszeit und Königinnen sind auf der Suche nach Drohnen. Auch läuft derzeit gerade die Platzsuche für den Nestbau, dabei gibt es zwei unterschiedliche Arten von Nestern.

LMZ: Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen im Land?

Renner: Die Zusammenarbeit mit der Landesregierung und dem Landesrat Josef Schwaiger ist sehr gut. Im Auftrag des Landes führen wir als Landesverband für Imkerei und Bienenzucht Schulung mit Funktionären von Imkerortsgruppen aus allen Bezirken durch. Diese tragen das Wissen in die Gemeinden und zu den anderen Imkern. Zusätzlich finden Informationen und runde Tische in den Bezirksbauernkammern statt. REP_240430_90 (msc/mel)

Agrar/Wald; Salzburg; Schwaiger; Flachgau; Tennengau; Lungau; Pinzgau; Pongau; Stadt Salzburg
Info

Steckbrief: Asiatische Hornisse

Die Asiatische Hornisse ist so zu erkennen: Sie ist mit 2,6 Zentimeter etwas kleiner als die heimische Hornisse und ist in etwa so groß wie eine „Ein-Euro-Münze“. Der Kopf, Brust sowie oberer Bauchbereich ist dunkel bis schwarz. Bei der heimischen Hornisse ist diese gelb. Die Experten empfehlen, auf keinen Fall selbst gegen die Asiatische Hornisse vorzugehen, sondern diese online zu melden.