Das Land Salzburg setzt im Kampf gegen die Asiatische Hornisse
auf eine enge Zusammenarbeit mit den heimischen Imkern und der
Bevölkerung. Dabei werden die Salzburgerinnen und Salzburg zu Verbündeten von „Maja“ und „Willi“. Die Meldung der Asiatischen Hornisse ist einfach unter www.velutinamelden.at möglich. Obwohl bereits österreichweit tausende Meldungen eingegangen
sind, bleibt der Salzburger Fund vom 9. April bis dato der einzige bestätigte (Stand 30. April 2024).
Schwaiger: „Ohne Bienen keine Landwirtschaft.“
Die Asiatische Hornisse ist für Landesrat Josef
Schwaiger nicht nur eine Gefahr für die heimischen Bienen. „Es geht
dabei um die gesamte Landwirtschaft, denn die bestäubenden Insekten
haben eine wichtige Funktion im Agrarsektor, daher müssen wir sie
schützen. Um das invasive Insekt effektiv zu bekämpfen, müssen wir
wissen, wo sich diese Art befindet. Jeder und jede kann uns
dabei im Kampf gegen das invasive Insekt unterstützen und Augen und Ohren offen halten. Das ist ein wichtiger
Beitrag zum Schutz unserer heimischen Insekten und Verdachtsfälle online melden“, so Schwaiger.
„Fresszeit“ ab Mitte Juli
Alle Fäden zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse
laufen derzeit beim Salzburger Landesverband für Imkerei und Bienenzucht
zusammen. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit deren Geschäftsführer
Thomas Renner zur eingeschleppten Tierart gesprochen. Er sagt: „Ab Mitte
Juli beginnt die gefährliche Zeit für die heimischen Bienen“.
LMZ: Warum ist die Asiatische Hornisse für Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge so gefährlich?
Renner: Die Asiatische Hornisse wird
etwa bis Mitte Juli auch andere Futterquellen als unsere Honigbiene
finden. Beispielsweise Obstnektar oder andere kleine Insekten. Danach
stehen Bienen, Hummeln oder auch Schmetterlinge auf dem Speiseplan der
eingeschleppten Art. Bis in den September macht die Vespa velutina dann
vorwiegend Jagd auf Bienen, aber auch auf andere bestäubende Insekten.
LMZ: Wie macht die Asiatische Hornisse Jagd auf Bienen?
Renner: Die Asiatische Hornisse
lauert den Bienen vor ihren Stöcken auf und fängt die mit Pollen oder
Nektar beladenen Arbeiterinnen in der Luft ab, bevor diese in den Stock
einfliegen. Danach zwickt sie diese in der Mitte auseinander. Vor allem
der Flugmuskel der Bienen wird gefressen, weil er einen hohen
Eiweißgehalt hat. Wir kennen dieses Verhalten der invasiven Art sehr gut
aus Bildern und Videos. Nach einem Angriff der Vespa velutina ist das
betroffene Bienenvolk extrem geschwächt.
LMZ: Was können wir gegen die Asiatische Hornisse machen?
Renner: Wichtig ist, dass die
Bevölkerung Augen und Ohren offen hält und Verdachtsfälle der
Asiatischen Hornisse meldet. Das geht ganz einfach, unkompliziert
und online.
LMZ: Ist die Asiatische Hornisse für den Menschen gefährlich?
Renner: Nicht mehr als die heimische
Hornisse. Die Vespa velutina vermehrt sich durch begattete Königinnen.
Im Moment ist gerade die Paarungszeit und Königinnen sind auf der Suche
nach Drohnen. Auch läuft derzeit gerade die Platzsuche für den Nestbau,
dabei gibt es zwei unterschiedliche Arten von Nestern.
LMZ: Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen im Land?
Renner: Die Zusammenarbeit mit der
Landesregierung und dem Landesrat Josef Schwaiger ist sehr gut. Im
Auftrag des Landes führen wir als Landesverband für Imkerei und
Bienenzucht Schulung mit Funktionären von Imkerortsgruppen
aus allen Bezirken durch. Diese tragen das Wissen in die Gemeinden und zu den
anderen Imkern. Zusätzlich finden Informationen und runde
Tische in den Bezirksbauernkammern statt. REP_240430_90 (msc/mel)