Substitution

Unter Substitution versteht man das Ersetzen eines Suchtmittels durch einen Ersatzstoff zur Verhinderung von Entzugssymptomen.

Behandlung mit Drogen-Ersatzstoffen
Für PatientInnen, die schon länger von illegal konsumierten Opiaten abhängig sind und bereits gescheiterte Entzugsversuche hinter sich haben oder aus anderen Gründen nicht für eine Entzugsbehandlung in Frage kommen, besteht die Möglichkeit zur ärztlich verordneten und legalen Einnahme von Opiaten.

Zugang zur Substitution
Mit der Einstellung auf das jeweilige Substitutionsmittel sind (Fach-)Ärzte mit Spezialkenntnissen betraut. Die weitere Durchführung der Substitutionsbehandlung erfolgt im Land Salzburg durch die Drogenambulanz der Christian-Doppler-Klinik, durch spezielle Einrichtungen der Suchthilfe und durch niedergelassene (Fach)-Ärzte.

Kriterien für die Einstellung auf ein Substitutionsmittel
Alter der PatientInnen, Dauer der Abhängigkeit, vorausgegangene Entzugs- und Behandlungsversuche, besondere Voraussetzungen wie Schwangerschaft oder HIV-Infektion spielen eine Rolle.

Wahl des Substitutionsmittels
International wird seit Jahrzehnten für diesen Zweck vorwiegend Methadon und Levo-Methadon verwendet, seit geraumer Zeit vermehrt auch ein retardiertes Morphin und Buprenorphin. Die Vorteile sind eine lange Halbwertszeit, die eine einmalige Gabe pro Tag erlaubt, und die Möglichkeit zur oralen Aufnahme statt der Injektion.

Abgabe- und Einnahmemodalitäten
Genaue Regelungen sollen den Missbrauch der Substitutionsprogramme, die illegale Weitergabe der legal verschriebenen Substanz und Konsumverhalten wie in der illegalen Drogenszene verhindern bzw. reduzieren. Beispiele dafür sind die Einnahme unter Sicht in der Apotheke oder der Spezialambulanz, oraler statt intravenöser Konsum, Kontrolle der Einnahme und eines etwaigen Beikonsums durch Harntests auf verschiedene Substanzen.

Vorteile & Nachteile
Die Vorteile der Substitutionsangebote sind die Möglichkeit zur Unterbrechung illegaler und dissozialer Lebens- Drogenkonsumgewohnheiten, der Wegfall des Beschaffungsstresses und dadurch die Ermöglichung eines geregelten Lebens mit der Verbesserung sozialer Bedingungen und die Reduktion von Infektions- und Erkrankungsrisiken. Vielen Personen wird durch die Behandlung der Weg aus der Illegalität erleichtert.

Nachteile der Substitution liegen in der verringerten Mobilität durch die Bindung an den Ort (vor allem der abgebenden Apotheken), im Fortbestehen der Abhängigkeit, sowie in einem reduzierteren Anreiz zur abstinenzorientierten Therapie. Vielfach schafft die Substitutionsbehandlung jedoch erst die Voraussetzungen für eine langfristige Abstinenzmotivation.