Salzburger/innen in Brüssel

Steckbriefe von Maria-Sophia Stadler, Maria Kronberger und Lukas Limbeck

​Brüssel? Medizin? Europäische Institutionen? Ich?

Maria-Sophia Stadler, Ärztin im medizinischen Dienst des Europäischen Parlaments© privat
Falls mir der Gedanke in Brüssel zu arbeiten je gekommen wäre, dann rund um die Uhr im Krankenhaus mit schwerkranken Patientinnen und Patienten um ihr Leben ringend beschäftigt.
Nie hätte ich gedacht, jemals als Ärztin in einer europäischen Institution zu arbeiten. Vor einiger Zeit wusste ich noch gar nicht, dass es die Stelle, an der ich heute tätig bin, gibt. Doch jetzt bin ich hier in dieser internationalen, vielseitigen Stadt, im Medizinischen Dienst des Europäischen Parlaments, als Salzburgerin, als Ärztin.
Vor circa einer Dekade stellte ich mir meine berufliche Zukunft als Onkologin in einem Krankenhaus vor. Damals wusste ich schon, dass ich Medizin studieren und als Ärztin arbeiten wollte.
Nach der Matura am Akademischen Gymnasium in Salzburg konnte ich für mein Medizinstudium zwischen der PMU in Salzburg und der LMU in München wählen - ich entschied mich für die bayerische Landeshauptstadt. 
An der Uniklinik in Hamburg absolvierte ich ein Praktikum auf der kinderonkologischen Station und war beeindruckt von der intensiven Zuwendung zu den kleinen Patientinnen und Patienten und dem herzlichen Pragmatismus. Aufgefallen ist mir auch die Zuversicht und die Ruhe, die das Team ausstrahlte. Im Laufe des Studiums faszinierten mich dann andere Fachdisziplinen wie Innere Medizin, vor allem Kardiologie, Anästhesie- und Intensivmedizin und auch die Bedeutung der Allgemeinmedizin wurde mir immer mehr bewusst.
Von Grund auf bin ich vielseitig interessiert, sprachaffin und möchte die Welt in all ihren Facetten entdecken. Bei Studienaufenthalten in Kolumbien und der Schweiz sowie bei einem Erasmussemester in Lyon konnte ich das verwirklichen. Auch neben meinem Medizinstudium wollte ich möglichst Unterschiedliches sehen und Neues kennenlernen. Deshalb begleitete ich als Ärztin ein humanitäres Projekt des österreichischen Malteser Hospitaldienstes im Libanon und nahm als Stipendiatin am spannenden Europäischen Forum Alpbach teil.
Über die Schuman-Praktikums-Ausschreibung bin ich auf den Medizinischen Dienst im Europäischen Parlament aufmerksam geworden. Statt eines Praktikums führte meine Bewerbung zu dieser Stelle als Ärztin. Nun genieße ich es, seit letztem Herbst hier zu sein, Brüssel und seine Umgebung zu entdecken, das österreichische Netzwerk kennenzulernen und international medizinisch arbeiten zu können. 
Zum Glück untersuche ich vor allem gesunde Menschen aus mindestens 27 verschiedenen Staaten, versuche, ihre Arbeitsstelle an ihre individuellen gesundheitlichen Bedürfnisse anzupassen oder berate sie reisemedizinisch vor der nächsten Mission nach Malaysia, Malta oder wohin auch immer. Einstellungsuntersuchungen, jährliche Vorsorgeuntersuchungen, Notfälle und allgemeinmedizinische Konsultationen mit Parlamentsabgeordneten, Angestellten sowie Besucherinnen bzw. Besuchern auf Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch sind Teil meines Alltags. Ich bin Teil eines wunderbaren Teams und verknüpfe meinen medizinischen Hintergrund mit all meinen Sprachkenntnissen im Herzen Europas.
Meine internationalen Erfahrungen und eine Prise Glück ermöglichten es mir, jetzt hier zu leben. Ich bin dankbar, für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird und für die vielen wundervollen Erlebnisse.
Maria-Sophia Stadler
Ärztin im medizinischen Dienst des Europäischen Parlamentes

Maria-Katharina Kronberger
Praktikantin im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel
von 4. bis 29. September 2023

© privat

Mein Name ist Maria-Katharina Kronberger, ich bin 23 Jahre alt und in Wien geboren. Am Ende meines Studiums hatte ich die Möglichkeit, ein einmonatiges Praktikum in Salzburgs EU-Verbindungsbüro in Brüssel zu absolvieren.

Vor Studienbeginn durfte ich bereits praktische Erfahrung in einer Werbeagentur in Wien sammeln. Diese Erfahrung hat mich bezüglich der Wahl meines Studiums bestärkt, wodurch ich mich schlussendlich für den Zweig Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der WU in Wien entschieden habe. Mit meinen Spezialisierungen Marketing und Konsumentenforschung und Personalmanagement konnte ich zwei Bereiche erschließen, die mir viel Freude bereiten. Ein Highlight meiner Studienzeit war die Teilnahme an der International Summer University (WU). Innerhalb dieses dreiwöchigen Programms konnte ich mich für zwei Kurse entscheiden, wodurch meine Wahl auf International Business Strategy und Responsible International Management in the Digital Age fiel. Diese Erfahrung hat mich sowohl akademisch, als auch sozial sehr bereichert, wodurch das Arbeiten auf internationaler Ebene und alle damit verbundenen Möglichkeiten für mich an großer Bedeutung und Präsenz gewonnen haben.

Infolgedessen war ich sehr interessiert, diese Erfahrungen im Zuge eines Auslandspraktikums im Verbindungsbüro Salzburg auszubauen und für kurze Zeit in die Hauptstadt Europas zu „übersiedeln. Bereits am ersten Arbeitstag wurde ich sehr herzlich aufgenommen und fühlte mich im Team integriert. Meine Aufgabenbereiche gestalteten sich als äußerst vielfältig und ich hatte die Möglichkeit, Eindrücke über verschiedene Themen, wie den digitalen Euro, die gemeinsame Agrarpolitik, die künstliche Intelligenz und noch viele mehr, zu sammeln. Im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungen der anderen Landesvertretungen durfte ich mich nicht nur mit neuen Inhalten beschäftigen, sondern auch Kontakte knüpfen. Highlights meines Praktikums waren die Besuche im Rat der Europäischen Union, im Ausschuss der Regionen und im Europäische Parlament, was beeindruckend war. Außerhalb des Büros wurde mir so viel Vertrauen geschenkt, dass ich beim Organisieren des monatlichen österreichischen Praktikantinnen- und Praktikanten-Stammtisches helfen durfte. In meiner zweiten Woche wurde das Team von Maria Wirnsperger aus Salzburg ergänzt, mit welcher ich nicht nur in einigen Bereichen zusammenarbeitete, sondern auch viele gemeinsame kulinarische Erlebnisse in Brüssel teilen durfte. Das Wetter war für September sommerlich warm, weswegen ich gemeinsam mit Praktikantinnen aus anderen Verbindungsbüros Ausflüge nach Gent und Brügge machte.

Abschließend möchte ich mich aufrichtig beim ganzen Team des Verbindungsbüros, insbesondere bei Referatsleiterin Mag. Michaela Petz-Michez, Dr. Julia Pleiel, Mag. Maren Kuschnerus und Katharina Stolberg bedanken. Sowohl die einzigartigen Möglichkeiten, als auch die wertvollen Erfahrungen im Allgemeinen werde ich nicht vergessen. Das Arbeitsklima im gesamten Büro war ausgesprochen angenehm und ich fühlte mich, als wäre ich schon länger Teil des Teams. Ich kann definitiv sagen, dass dieses Praktikum und die Menschen, die ich kennenlernen durfte, meinen Horizont erweitern und ich Brüssel in mein Herz schließen konnte. Nach dieser Zeit könnte ich mir auch vorstellen, weiter im EU-Bereich zu arbeiten. Vier Wochen waren leider viel zu kurz, allerdings werde ich der Stadt in Zukunft sicher nochmal einen Besuch abstatten. 




Lukas Limbeck
Praktikant im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel
von 17. bis 28. Juli 2023

© Landes-Europabüro Salzburg / EU-Verbindungsbüro Brüssel

Mein Name ist Lukas Limbeck und ich hatte die Möglichkeit ein zweiwöchiges Praktikum im EU- Verbindungsbüro des Landes Salzburg zu absolvieren.
Ich gehe in die Tourismusschule Salzburg Klessheim und stehe jetzt vor meinem Maturajahr. Auch wenn mein Ausbildungsweg auf den ersten Blick nicht viel mit Politik zu tun hat, habe ich durch meine Mutter, welche 11 Jahre als Klubobfrau im Land Salzburg aktiv war, schon in frühen Jahren begonnen, politisches Interesse zu entwickeln.
  
Das Reisen war in unserer Familie immer schon ein wichtiger Punkt und so kam es, dass ich in jungen Jahren schon viele Länder und Kulturen erleben durfte. Spätestens ab dem Moment, wo man in einem Nicht-EU-Land mit einer anderer Währung auch noch ein Visum beantragen muss, lernt man die EU und den Schengenraum sehr zu schätzen. Durch die Arbeit im Verbindungsbüro hatte ich viele Möglichkeiten, das Herz von Europa kennenzulernen und teilweise zu erleben.

Ich hatte ebenso die Möglichkeit an diversen Veranstaltungen teilzunehmen, wie zum Beispiel: „Europa nach den Wahlen – Spanien hat gewählt“.  Durch Veranstaltungen wie diese wird das politische Interesse ausgeweitert und man kommt an Informationen, welche man sonst in meinem Alter nie bekommen würde. Durch die Teilnahme an solchen Veranstaltungen hatte ich auch die Möglichkeit, viele interessante Kontakte kennen zu lernen.

Neben der EU ist Brüssel aber auch sehr vielseitig. Von der Esskultur bis zu den Attraktionen hatte ich 2 Wochen die Möglichkeit Brüssel kennenzulernen. Mit vielen neuen Eindrücken, sehr interessanten neuen Kontakten und natürlich auch mit einer ganz neuen Erfahrung geht es für mich jetzt zurück in die Heimat, in das Land Salzburg.

In diesem Sinne möchte ich mich nochmal bei Referatsleiterin Michaela Petz Michez, Julia Pleiel, Katharina Stolberg und Maren Kuschnerus bedanken, welche sicherlich den größten Anteil an meiner schönen Zeit hier hatten.

Danke und bis bald!