Salzburger/innen in Brüssel

Steckbriefe von
- Karoline Rest, Praktikantin im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel
von 30. Mai bis 14. Juli 2023
sowie von
- Antonia Jekelfalussy, Praktikantin im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel von 21. Juni bis 21. Juli 2023

Karoline Rest

Praktikantin im Verbindungsbüro des Landes Salzburg zur EU von 30. Mai bis 14. Juli 2023

© privat

Aufgewachsen in Dorfgastein, dem kleinsten Ort des Gasteinertals, mitten im Salzburger Innergebirg, wurde mir schon bald der Talboden zu eng. So trieb es mich bereits in jungen Jahren im Zuge von Sprachreisen nach Irland, Kanada und in die USA. Meine Erfahrungen im außereuropäischen Ausland bestärkten mich in meiner Identifikation als glühende, bekennende Europäerin.

Nach Abschluss meiner Schullaufbahn zog es mich Richtung Hauptstadt, wo ich mich für das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien inskribierte. Vorrangige Intention meiner Studienwahl war mein Wunsch, Verständnis für die Funktionsweise von Institutionen und Regierungssystemen zu erlangen. Aufgrund der intensiven Vermittlung klassischer juristischer Berufsfelder von Universitätsseite, zweifelte ich zu Beginn meines Studiums an meiner Fächerwahl. Dies änderte sich jedoch während eines Volontariats in Südafrika, das mich bestärkte, mich internationalen Rechtsgebieten – insbesondere dem Menschenrechtsbereich - näher zu widmen. In den folgenden Jahren absolvierte ich mehrere Lehrveranstaltungen an ausländischen Universitäten im Migrations-, Umwelt-, Frauen- sowie Menschenrechtsbereich. Dieses Wissen konnte ich durch mehrere Praktika auf NGO-Ebene im Umwelt- und Menschenrechtsbereich sowie auf institutioneller Ebene in der Wiener Stadtverwaltung und der Menschenrechtsabteilung im österreichischen Außenministerium anwenden. Die Absolvierung des Universitätskurses Europarecht im Juli und August 2021, der durch eine Kooperation der Universität Innsbruck und der Europaregion Euregio – Tirol, Südtirol, Trentino – im Zuge des renommierten European Forum Alpbachs organisiert wurde, entfachte mein Interesse für das Europarecht und die Arbeit verschiedener Regionen auf europäischer Ebene. Nach Abschluss des Kurses begann ich Praktikumsmöglichkeiten zu recherchieren und stieß dabei auf die Ausschreibung des Verbindungsbüros Salzburg, für die ich mich unverzüglich bewarb. 

Mein Praktikum im Verbindungsbüro gestaltete sich äußerst abwechslungsreich. Ich hatte die Möglichkeit, an zahlreichen Veranstaltungen anderer Verbindungsbüros sowie des Ausschusses der Regionen teilzunehmen. Diese umfassten vor allem umwelt- und landwirtschaftliche Themengebiete. Darüber hinaus behandelten die Veranstaltungen aber auch Fragestellungen zu Generationengerechtigkeit, internationaler Zusammenarbeit oder zur politischen Situation Südamerikas. Die Teilnahme an den Sitzungen von CIVEX und ENVE gaben mir einen Einblick in die Arbeitsweise von EU-Institutionen. Den Höhepunkt meines Praktikums stellte definitiv die vom 05. bis 06. Juli stattfindende Plenartagung des Europäischen Ausschusses der Regionen dar, die es mir ermöglichte, das politische Geschehen auf Unionsebene hautnah mitzuerleben. 

Es scheint, als hätte ich den optimalen Praktikumszeitraum zugeteilt bekommen. Denn entgegen den Vorurteilen des nassen und grauen Wetters in Brüssel, präsentierte sich mir die Stadt mit sommerlichen Temperaturen und stetigem Sonnenschein. Ich nutzte daher das schöne Wetter, um die Brüsseler Parks kennenzulernen und die charmante Innenstadt zu erkunden. Ein weiterer Pluspunkt meiner Praktikumszeit waren die Sommerfeste anderer Verbindungsbüros, die Anfang Juli fixe Termine der österreichischen Bubble in Brüssel bilden und dafür genutzt werden können, neue Kontakte zu knüpfen und bereits am Praktikantenstammtisch geknüpfte Kontakte weiter zu vertiefen.

Abschließend möchte ich mich beim ganzen Team des Verbindungsbüros – allen voran Referatsleiterin Mag. Michaela Petz-Michez, Katharina Stolberg, Dr. Julia Pleiel und Mag. Maren Kuschnerus - für die herzliche Aufnahme und das unglaublich angenehme und wertschätzende Arbeitsklima bedanken. Im Zuge des Praktikums konnte ich nicht nur wertvolle Erfahrungen und Eindrücke im Unionsbereich sammeln, sondern durch die zahlreichen Empfehlungen meiner Kolleginnen und „Brüssel-Insiderinnen" auch die belgische Hauptstadt kennen und lieben lernen. Ganz lieber Dank gilt auch meiner Vorgängerin Anna-Sophie Steigerwald, die mich während meiner ersten Praktikumstage in all meine Aufgabenbereiche eingeführt hat, sowie meiner Praktikantenkollegin und Nachfolgerin Antonia Jekelfalussy, mit der ich mein „Maison Antoine Experience" teile.

Leider reichte mein siebenwöchiger Aufenthalt in der belgischen Hauptstadt nicht aus, um das gesamte kulinarische Angebot an Waffeln, Chocolatiers und Pommesbuden wahrzunehmen, für einen ersten Eindruck reichte es aber allemal. Als positiven Nebeneffekt habe ich aber nun einen guten Grund, in absehbarer Zeit der von mir lieb gewonnenen Hauptstadt Europas einen erneuten Besuch abzustatten.


Antonia Jekelfalussy

Praktikantin im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel von 21. Juni bis 21. Juli 2023

© privat

Mein Name ist Antonia Jekelfalussy, und ich hatte das Privileg, ein vierwöchiges Praktikum im EU-Verbindungsbüro Salzburg absolvieren zu dürfen. Ich studiere IBWL, was auf den ersten Blick nicht sonderlich viel mit Politik zu tun hat, allerdings können politische Entscheidungen die Geschäftswelt stark beeinflussen. Und wo könnte man diese Entscheidungsprozesse auf EU-Ebene besser verstehen und miterleben, als hier in Brüssel, der sogenannten Hauptstadt von Europa.

Während und nach meiner Schulzeit konnte ich bereits einige Auslandserfahrungen, sowohl privat als auch beruflich, sammeln und in andere Kulturen eintauchen. Durch genau diese Erfahrungen lernt man Österreich und vor allem die EU erst richtig zu schätzen. Durch die Arbeit im Verbindungsbüro war es mir möglich, das Zusammenspiel der verschiedenen EU-Institutionen hautnah mitzuerleben. Ein persönliches Highlight war, als ich dem Ausschuss der Regionen beisitzen durfte und sehen konnte, welch eine wichtige Rolle nicht nur Ländern, sondern auch Regionen wie Salzburg zukommt.

Ich durfte auch an unterschiedlichen Vorträgen und Diskussionen teilnehmen, welche einerseits umweltbezogene Themen wie zukunftsfähige Waldwirtschaft, aber auch wirtschaftliche Themen wie die internationale Rolle des Euros behandelten. Durch meine Teilnahme an diesen Events, konnte ich auch viele andere Praktikantinnen und Praktikanten kennenlernen und mich mit ihnen austauschen.

Neben dem EU-Viertel hat Brüssel natürlich auch noch einiges an Vielfalt zu bieten, von Vintage-Shops über diverse Kunstgalerien bis hin zu den berühmten belgischen Pommes, hier ist für jeden was dabei.

Meine Zeit im Verbindungsbüro war eine sehr lehrreiche, ich konnte viele neue Menschen kennenlernen und mein Wissen und Verständnis in Sachen EU verbessern. In diesem Sinne möchte ich mich bei dem gesamten EU-Verbindungsbüro Salzburg Team für die Möglichkeit und für die nette Zusammenarbeit bedanken.