Salzburger/innen in Brüssel

Steckbrief von Gerlinde Schörghofer, Praktikantin im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel von 30. Jänner bis 24. Februar 2023

Gerlinde Schörghofer im AdR© Land Salzburg/ Landes-Europabüro Salzburg / EU-Verbindungsbüro Brüssel
Als ein Belgien-Neuling kam ich Ende Jänner bei typischem Nieselregen in Brüssel an und war sofort von der Stadt begeistert. Die Mischung aus französisch-flämischen Flair, die Kulturvielfalt, der süße Duft nach Waffeln, der in der Luft liegt und natürlich die EU-Institutionen haben mich schnell in den Bann gezogen.

Nachdem ich in Salzburg aufgewachsen bin, trieb es mich für mein Wirtschaftsrecht-Studium nach Wien, in dem ich schnell Europarecht für mich entdeckt habe. Trotz meiner Liebe zu Wien blieb ich in Salzburg verwurzelt. Im Sommer 2021 durfte ich ein Praktikum in der Legistik des Landes Salzburg absolvieren, in Zuge dessen ich von der Möglichkeit eines Praktikums im Verbindungsbüro in Brüssel erfuhr.

Durch mein Studium wurde mir mehr und mehr bewusst, wie sehr die EU auf unser tägliches Leben einwirkt. Obwohl ich bereits mit 16 Jahren für ein Pflichtpraktikum in Spanien war, das durch Erasmus+ gefördert wurde, nahm ich die Privilegien der Europäerinnen und Europäer lange als gegeben war. Die EU bewahrt in einer globalisierten Welt Grundfreiheiten und –rechte der Bürgerinnen und Bürger und ist als Rechtsgemeinschaft für mich als Jus-Studentin wahnsinnig faszinierend.

Durch mein Praktikum konnte ich mein juristisches Theoriewissen nun endlich mit Einblicken in den praktischen EU-Alltag verknüpfen und nicht nur die EU-Institutionen von innen sehen, sondern auch an Sitzungen des Ausschusses der Regionen, den ich als EU-Organ besonders genau kennenlernen durfte, teilnehmen. Die Bedeutung eines Europas der Regionen wiegt meines Erachtens in einem Zeitalter der multiplen Krisen besonders schwer. Niemand ist so nah an der Bevölkerung dran wie die Regionalpolitik, weswegen diese unerlässlich ist, wenn es darum geht, die Wünsche und Nöte aller EU-Bürgerinnen und -Bürger in Brüssel vertreten zu wissen, ohne jemanden auf dem Weg zu vergessen.

Neben Fachkommissionssitzungen und Plenartagungen des Ausschusses der Regionen besuchte ich auch Veranstaltungen verschiedener (Bundes-)Ländervertretungen zu Themen wie „Sustainable Food Systems“ und wir durften das Christian Doppler Gymnasium und das Akademische Gymnasium Salzburg im Verbindungsbüro empfangen. Jeder Tag war anders und jeden Tag wuchs meine Begeisterung für die Idee der EU. Es ist faszinierend zu erleben, wie nicht nur Institutionen und Organisationen vernetzt sind, sondern Networking auf jeder Ebene und zu jeder Gelegenheit geschieht, sei es bei einem Klassik-Konzertabend in der deutschbelgischen Vertretung oder beim Europäischen Presseclub in der Landesvertretung Hessen. Somit konnte ich in meinem Monat in Brüssel nicht nur mein praktisches Wissen über die EU ausbauen, sondern auch viele Menschen kennenlernen und wurde für eine kurze Zeit selbst Teil der „EU-Bubble“.