Salzburger in Brüssel

Steckbriefe von Agnes Speil (Volontärin im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel vom 1. Oktober bis 21. Dezember 2018) und von David Buchwinkler (Volontär im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel vom 12. November bis zum 21. Dezember 2018)

© Buchwinkler David
Steckbrief: David Buchwinkler

Praktikant im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel vom 12. November bis zum 21. Dezember 2018

Aufgewachsen bin ich in Göming, unmittelbar im Osten der Stadt Oberndorf bei Salzburg und nicht weit weg von der deutschen Grenze. Schon damals war Europa ein selbstverständlicher Teil meines Lebens und auch die Grenze zu Deutschland war in meiner Kindheit und Jugend kaum noch bemerkbar.
Während meiner Schulzeit in Arnsdorf und Oberndorf war ich tief verbunden mit dem Lied Stille Nacht, heilige Nacht!, welches dieses Jahr seinen 200. Geburtstag feiert. In meiner Volksschule in Arnsdorf komponierte der damalige Schulleiter Franz Xaver Gruber die Melodie zu dem wohl bekanntesten Lied der Welt und in Oberndorf wurde es am 24. Dezember 1818 zusammen mit Joseph Mohr bei der Christmette uraufgeführt. Doch Oberndorf ist nicht nur durch Gruber und Mohr bekannt geworden, sondern auch durch den Ökonomen und Philosophen Leopold Kohr, welcher mit seinen Ideen zu „Small is beautiful" einen Grundstein zum Europa der Regionen gelegt hat.
Nach meiner Matura an der HTL Salzburg wollte ich mehr von Europa und unserer Geschichte entdecken und absolvierte nach einem Jahr Politikwissenschaften an der Uni Wien einen Auslandszivildienst im Jüdischen Museum Berlin in der Abteilung für Wechselausstellungen. Zu dieser Zeit wurde mir besonders stark bewusst, dass Europa sich nicht auf wirtschaftliche Aspekte beschränken darf, sondern auch eine soziale Gemeinschaft sein muss, die sich gegen jegliche Unterdrückung und für immerwährenden Frieden einsetzt. Mein in Wien begonnenes Politikwissenschaftsstudium habe ich im Anschluss an meinen Auslandszivildienst an der FU Berlin fortgesetzt und dabei meinen Fokus auf Internationale Politik und Menschenrechte gelegt.
Nach meinem Praktikum Anfang des Jahres im Europäischen Parlament bei dem Abgeordneten Thomas Waitz hat mir nun das Salzburger EU-Verbindungsbüro in Brüssel die Möglichkeit gegeben, ein Volontariat zu machen. Besonders spannend finde ich, dass man durch das EU-Verbindungsbüro ein großes Themenspektrum kennenlernen und die verschiedenen Arbeitsabläufe und Entwicklungen der EU aus nächster Nähe beobachten kann. Dabei fokussiere ich mich ähnlich wie im Parlament auf Fragen zur Landwirtschaft, zu Umweltschutz und zu nachhaltiger Entwicklung, aber auch um omnipräsente Themen wie den Brexit komme ich hier in Brüssel nicht herum.


Steckbrief: Agnes Speil

Volontärin im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel vom 1. Oktober bis 21. Dezember 2018

Dass ich heute als Deutsche im EU-Verbindungsbüro des Landes Salzburg in Brüssel ein Volontariat absolvieren kann, habe ich dem europäischen Gedanken zu verdanken. Dafür steht auch die EuRegio, die eine wichtige Plattform und Motor für die Zusammenarbeit zwischen bayerischen und Salzburger Gemeinden, Behörden und Einrichtungen darstellt, mit dem Ziel, Grenzen nicht nur physisch, sondern auch psychisch zu überwinden.
Meinen Master in European Union Studies absolvierte ich am Salzburg Centre of European Union Studies an der Universität Salzburg. Während meines Masterstudiums habe ich bereits viel über die EU gelernt, aber den europäischen Alltag und die Arbeit dann hier vor Ort in Brüssel mitzubekommen und ein Teil davon zu sein, ist natürlich noch einmal eine ganz besondere Erfahrung, und ich freue mich, mein Erlerntes in der Praxis anwenden zu können. Durch den Besuch diverser Veranstaltungen, Konferenzen und Gipfel wird es mir zudem ermöglicht, interessante Persönlichkeiten kennenzulernen und sich mit diesen auszutauschen.
Geboren und aufgewachsen bin ich in München. Nach meinem Abitur 2010 hat es mich zurück in die Heimatstadt meiner Mutter gezogen, in der ich auch als Kind viel Zeit verbracht habe, und studierte an der Universität Passau Rechtswissenschaften und machte meinen Bachelor in Governance and Public Policy – Staatswissenschaften. Als Kind der 90er Jahre erinnere ich mich noch sehr gut an die Zeiten von u. a. unterschiedlichen Währungen, an die Grenzkontrollen zu Österreich vor 1995 und an sehr teure Auslandstelefonate. Rückblickend bin ich froh, diese Erinnerungen zu haben, da sie zeigen, dass die heutigen Freiheiten, die wir in der EU genießen, nicht immer selbstverständlich waren und es diese zu wahren gilt. Was Grenzkontrollen bedeuten, konnte ich in den letzten zwei Jahren wieder erleben, wenn ich von Salzburg aus meine Familie in Bayern besuchen wollte.
Seit dem ersten Tag fühle ich mich im Team von Michaela Petz-Michez herzlich willkommen. Ich freue mich sehr, hier so gastfreundlich aufgenommen worden zu sein und in allen Bereichen so unterstützt zu werden.
Wer hier in Brüssel arbeitet, spürt den „Pulse of Europe": so viele, auch junge Menschen, aus so vielen unterschiedlichen Nationen und Kulturen, die sich für das europäische Friedensprojekt begeistern und sich dafür einsetzen. Ich bin daher sehr zuversichtlich, dass
dieses Projekt trotz aktuellem Gegenwind standhaft bleiben wird und den Menschen in Europa noch viele weitere Jahrzehnte die europäischen Freiheiten und Werte garantieren wird.
© Agnes Speil

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