Eine Dokumentation der traditionellen Wallfahrt mit Ochsengespannen und Pferden zum Fest „La Colomba Blanca - La Virgen del Rocío" in El Rocío (bei Almonte in Spanien), fotografiert zu Pfingsten 2000.

In das kleine Dorf El Rocío, das während des Jahres gut 1000 Einwohner zählt, kommen jedes Jahr zur Wallfahrt – Romería del Rocío - zu Pfingsten über eine Million Menschen. Die Wallfahrer, die Romeros, reisen von über hundert Bruderschaften aus ganz Spanien an, vor allem mit Pferden und Ochsengespannen, um den Kult des Heiligen Geistes (oft bezeichnet als Blanca Paloma - die weiße Taube) zu begehen und der Jungfrau Maria zu huldigen. Dieser Kult geht allerdings weit in vorchristliche Zeit zurück und wird besonders in der Nacht des Sonntag auf den Montag in einer ekstatischen Weise durch die „Wanderung" der Heiligen Jungfrau zu den verschiedenen Bruderschaftshäusern gefeiert. So ist dieses Fest heute zwar im christlichen Glauben verankert, doch die ursprüngliche Verbindung zu einer archaischen Festkultur ist deutlich zu spüren. Die ganze Zeit über sind die Pferde und Gespanne prägend, die sich neben den Fußgängern durch den Ort bewegen, sich zur Schau stellen, zu Prozessionen formen oder ihre wechselseitigen Besuche bei den anderen Bruderschaften machen. Autos sind in dieser Zeit aus dem Ort verbannt und alle Straßen als Sandpisten präpariert.

Kurt Kaindl, geb. 1954 in Gmunden, Studium der Germanistik und Kommunikationswissenschaft (Dr.Phil.) in Salzburg. 1981 Mitbegründer der Galerie Fotohof in Salzburg.

Seine fotokünstlerische Arbeit umfasste zu Beginn vor allem die Darstellung historischer Lebensräume und Kulturtechniken, publiziert in Form von Ausstellungen und Bildbänden.

Seit der Jahrtausendwende zahlreiche Reisen zu europäischen Minderheiten und Beschäftigung mit den Lebensbedingungen von Randgruppen und Emigranten.