EU will Ausbildungsmobilität für Lehrlinge verstärkt fördern

ErasmusPro soll 2018 EU-weit anlaufen

Am 4. September 2017 hat die Europäische Kommission eine Vorfinanzierung für sieben Pilotprojekte bewilligt, mit denen Auszubildenden längere Auslandsaufenthalte ermöglicht werden sollen. Im Rahmen der Projekte wird die Durchführbarkeit von solchen Aufenthalten von mindestens 6 Monaten für Auszubildende getestet. Später sollen dann längere Ausbildungsaufenthalte im Ausland in allen EU-Staaten gefördert werden.

Bislang gibt es die Möglichkeit einer Erasmus-Förderung, mit der junge Menschen in Europa Auslandserfahrungen sammeln und zugleich ihre sozialen, beruflichen und sprachlichen Kompetenzen ausbauen können, und für Studierende an Hochschulen, die an ganzjährigen Programmen wie Erasmus teilnehmen. Auszubildende und Lehrlinge nehmen derzeit überwiegend eher kurze Lernaufenthalte im Ausland wahr. Für diese Zielgruppe will die EU-Kommission nun auch die Förderung von Langzeitaufenthalten im Ausland ermöglichen. Die im Zuge des Auslandsaufenthaltes erworbenen zusätzlichen Kompetenzen steigern die Beschäftigungschancen am Arbeitsmarkt. Bis 2020 sollen bis zu 50 000 Auszubildende und Lehrlinge einen längeren Auslandsaufenthalt absolvieren können.

Hintergrund der zusätzlichen Anstrengungen für die Vermittlung einer langfristigen Auslandserfahrung im berufsbildenden Bereich ist der bisher geringe Anteil der Erasmus+-Kandidatinnen und -Kandidaten bei den Lehrlingen und Auszubildenden. Im EU-Durchschnitt geht nur etwa jeder 100. Lehrling für ein halbes bis ein Jahr ins EU-Ausland. Bei den nun anlaufenden Pilotprojekten sollen 238 Auszubildende für 6 bis 12 Monate in ein anderes EU-Land vermittelt werden, wobei vorbildliche Verfahren sowie Schwierigkeiten im Zusammenhang mit längeren Ausbildungsaufenthalten im Ausland ermittelt werden sollen. Diese 238 Vermittlungen verstehen sich zusätzlich zu den 100 Auszubildenden, die derzeit in ähnliche Projekte eingebunden sind, die 2016 eine Förderung von der Kommission erhalten haben. Im Rahmen der generellen Bemühungen der Kommission um die Verbesserung der Langzeitmobilität von Lernenden in der Berufsbildung hat die Kommission außerdem die Initiative ErasmusPro vorgeschlagen, die 2018 konkret anlaufen und weiteren 50 000 jungen Menschen die Gelegenheit bieten wird, 3-12 Monate in einem anderen EU-Mitgliedstaat zu verbringen.

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