Am 6. Juli 2017 hat die EU-Kommission die erste Ausgabe des Städtevergleichs „Kultur und Kreativität" (Cultural and Creative Cities Monitor) vorgestellt. Der Bericht zeigt, wie diese Leistungen zur sozialen Entwicklung, zum Wirtschaftswachstum und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen. „Kultur und Kreativität im Städtevergleich" ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts, bei dem erstmals 168 Städte in 30 europäischen Ländern erfasst und auf ihre Kulturattraktivität hin betrachtet wurden.

Hintergrund des Forschungsprojektes ist, dass die Kultur in der Politikgestaltung der EU seit der Annahme der ersten „Europäischen Kulturagenda im Zeichen der Globalisierung" (2007) stetig an Bedeutung gewonnen hat. Die systematische, vergleichbare europaweite Erfassung der kreativen Ressourcen, ihres Werts und ihrer Wirkung bleibt schwierig, da es insbesondere auf kommunaler Ebene keine gemeinsamen Definitionen oder statistischen Parameter gibt.

Die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission hat daher den Städtevergleich „Kultur und Kreativität" entwickelt, um diese Informationslücke zu füllen. Das Instrument beruht auf drei zentralen Aspekten (kulturelle Dynamik, Kreativwirtschaft und Kulturumfeld), für die neun Dimensionen identifiziert wurden. In diesen Dimensionen wird die Leistung mit 29 Indikatoren gemessen, die von der Anzahl der Museen und Konzerthallen bis hin zur Beschäftigung im Kultur- und Kreativsektor sowie von den IKT-Patentanmeldungen bis hin zum Vertrauen der Menschen in andere Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt reichen.

Der Städtevergleich soll alle zwei Jahre aktualisiert werden, damit er sowohl konzeptionell als auch statistisch für alle Länder und Städte auf dem neuesten Stand bleibt und auch die Entwicklung der Städte erfasst wird. Mit einem interaktiven Online-Tool kann eine breite Palette an quantitativen und qualitativen Informationen zu den Leistungen der ausgewählten Städte (ab 50.000 Einwohnern) abgerufen werden.