EU-weites Unternehmensportal lanciert

Neues EU-Online-System erleichtert grenzüberschreitenden Austausch von Unternehmensdaten

Am 9. Juni 2017 hat die EU-Kommission (EK) ein neues EU-weites Unternehmensportal vorgestellt, mit dem die nationalen Unternehmensregister miteinander verknüpft werden können. Die Vernetzung der nationalen Unternehmensregister soll den grenzüberschreitenden Handel fördern, Transparenz gewährleisten und das Vertrauen in den Binnenmarkt steigern. Das gemeinsame Unternehmensregister  bietet verlässliche  Informationen über ausländische Unternehmen, deren Sitz, Anschrift, Rechtsform, Gesellschaftskapital, gesetzliche Vertreter und mehr. 

Europäische Plattform zur Unternehmenssuche © Europäische Union
Bisher musste sich ein Unternehmen auf der Webseite des jeweiligen nationalen, regionalen oder kommunalen Handelsregisters in der dortigen Sprache anmelden, um Informationen über eine Firma aus einem anderen Land herauszufinden. Nun kann man diese Informationen schnell und einfach in der eigenen Sprache über die zentrale Europäische Plattform zur Unternehmenssuche erlangen.  Das Unternehmenssuchportal ist sehr anwenderfreundlich gestaltet. Man muss nur den Firmennamen oder die Handelsregisternummer der gesuchten Firma eingeben. Die rechtliche Basis des Unternehmensregisters ist die Richtlinie zur Verknüpfung von Unternehmensregistern (BRIS), die Teil der digitalen Binnenmarktstrategie ist. 

Laut Schätzungen können durch den vereinfachten elektronischen Zugang zu Unternehmensinformationen jährlich mehr als 69 Mio. EUR erwirtschaftet werden. Online Plattformen haben die digitale Wirtschaft in den letzten 20 Jahren massiv beeinflusst: Sie spielen in der digitalen Wertschöpfung eine große Rolle und können das künftige Wirtschaftswachstum in der EU weiter ankurbeln, die richtigen rechtlichen Rahmenbedingungen vorausgesetzt. Daher gehört die Erstellung des EU-Rechtsrahmens für den digitalen Binnenmarkt zu den obersten Prioritäten des EK-Arbeitsprogramms 2017. Die Bedeutung der digitalen Wirtschaft nimmt weiter zu: Die Branche stellt Gesetzgeber und Politik durch ihre Schnelllebigkeit und ihre Vielfalt vor neue Herausforderungen.

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