Grundversorgung – Zentrale Orte – Einzugsbereiche

im Land Salzburg 2013/14

Wie ist es um die Grundversorgung bestellt, wie hat sich durch geänderte Rahmenbedingungen das System der Zentralen Orte samt seinen Einzugsbereichen verändert? Die Erhebung des Ist-Zustandes liefert Vorgaben und Voraussetzungen für die planerische Steuerung der räumlichen Entwicklung bzw. für die anstehende Gesamtüberarbeitung des Landesent-wicklungsprogramms.


-

​Die vorliegende Arbeit wurde im Auftrag der Landesplanung von der Arbeitsgemeinschaft SIR – Büro Ainz – Büro Schossleitner mittels umfangreicher Auswertungen der Salzburger Herold-Firmendatenbank und diverser anderer Datenbanken sowie auf Grundlage einer beauftragten Telefonumfrage mit Stichprobenerhebungen in allen 250 Gemeinden des auch ins Bayerische und Oberösterreichische ausgeweiteten Untersuchungsgebietes durchgeführt.

Auf Gemeindeebene und in der Gesamtsicht ist die Grundversorgung als gut und stabil zu kennzeichnen. Nur 4 (von 119) Gemeinden sind mit weniger als 10 Grundversorgungs-einrichtungen (Gemeindeeinrichtungen, Dienste- bzw. Funktionsanbieter) ausgestattet. Allerdings ist in 9 Gemeinden überhaupt kein einziger Lebensmittel-Nahversorger (Voll- oder Teilversorger) mehr zu finden; mit 5 Gemeinden ohne Lebensmittelgeschäft weist der Lungau die größten Versorgungslücken auf.

Auch das gesamte zentralörtliche Diensteangebot hat in den letzten Jahren zugenommen, besonders im Bereich der vielen privatwirtschaftlichen Dienste. Die Anzahl der Zentralen Orte ist mit 225 seit der Letzterhebung 2007 praktisch gleichgeblieben, tendenziell ist aber eine Konzentration auf eine kleinere Zahl von mittleren Zentren und eine Verbreiterung bei der Zahl der Zentren der unteren Stufe erfolgt.

Zu deutlichen Veränderungen ist es bei den Einzugsbereichen der höherrangigen Zentralen Orte seit der Letzterhebung durch Weichhart 1994 (noch vor dem EU-Beitritt Österreichs) gekommen. Insbesondere hat sich die Landeshauptstadt Salzburg mit ihrem höchstrangigen Angebot einzugsbereichsmäßig stark in den bayerischen Raum und ins Oberösterreichische ausgeweitet und versorgt jetzt einen regelmäßigen Nachfragerstrom von rund 700.000 Personen bei einem Gesamteinzugsbereich von rund 1 Mio. EinwohnerInnen.

Die Zufriedenheit mit der Versorgungssituation wird in der Telefonumfrage deutlich besser beurteilt als in der vergleichbaren Umfrage vor 20 Jahren: die guten Beurteilungen haben sich verdoppelt, die schlechten (Peripherlagen, Außenlagen des Zentralraumes, Nachbarlagen von Zentren) haben sich halbiert.