Werner Otte

und sein Einfluss auf die Graphik-Szene in Salzburg

Arbeiten von Werner Otte, Anton Drioli, Eva Möseneder, Martin Rasp, Konrad Winter, sowie im Studio von Studierenden der Universität Mozarteum

die Auswahl der Künstler/in:

Anlässlich der Ausstellung „Werner Otte – intime Landschaften" im Salzburg Museum (29. November 2019 bis 8. März 2020) zeigt die Landesgalerie im Traklhaus eine Auswahl aus dem druckgraphischen Werk des 1996 verstorbenen Salzburger Künstlers, dessen Nachlass sich im Salzburg Museum befindet und für diese Präsentation aufgearbeitet wurde. Werner Otte beherrschte viele graphische Techniken, vor allem die Lithografie und arbeitete außer in seinem Atelier im Künstlerhaus auch viel im Traklhaus in der heutigen Grafischen Werkstatt. Die Ausstellung ist ein guter Grund den engagierten Druckgraphiker gemeinsam mit einigen Künstler-Freunde vorzustellen, so wie er in seiner Ausstellung, die ihm der Kunstverein 1987 zu seinem 65. Geburtstag ausgerichtet hat, andere dazu einlud.

Werner Otte hat von Slavi Soucek gelernt, er war lange sein Assistent und später selbst Leiter der 1954 gegründeten Graphischen Versuchswerkstätte, die noch im Traklhaus besteht. An der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst war Werner Otte 1955 bis 1973 Assistent von Slavi Soucek und übernahm dann (bis 1988) die Leitung der Graphik-Klasse. Bei Werner Otte waren Anton Drioli, Eva Möseneder und Konrad Winter Assistenten und haben gemeinsam mit ihm in der Lithowerkstatt im Traklhaus gearbeitet, die er 1973 bis 1986 leitete.
Martin Rasp, der in Berchtesgaden lebte, lernte Werner Otte 1969 kennen, kam durch ihn zur Kunst. Er gehörte lang dem sogenannten Kreis um W. Otte an und schaffte als Autodidakt, als den er sich gerne bezeichnete, auch ein beachtliches druckgraphisches Werk.

gezeigte Werke in den 3 Ausstellungsräumen:

Im großen Raum ist Druckgrafik von Werner Otte aus dem Besitz des Salzburg Museum, auch viele Kleinformate, die einen Großteil des Werkes ausmachen, zu sehen. In der Auswahl wurde eher ein Schwerpunkt auf abstrakte Motive gelegt – obwohl Werner Otte als Künstler immer zwischen Abstraktion und realistischen Motiven, vor allem Landschaften stand. Die Wand gegenüber ist den „arta-Blättern" gewidmet. Dieser Verein, dem Werner Otte vorstand, hat bis Anfang der 90er Jahre Druckgraphiken verlegt. Neben den drei Lithografien von Werner Otte sind jeweils zwei Graphiken von Eva Möseneder und Konrad Winter.

In den weiteren Ausstellungsräumen hängen Arbeiten von Anton Drioli, Eva Möseneder, Martin Rasp und Konrad Winter. Es sind Druckgraphiken, die fast alle zurzeit als Werner Otte in der Lithowerkstatt, im Kunstverein und an der Sommerakademie präsent war, entstanden sind, also hauptsächlich Werke aus den 80er und 90er Jahren, die sich teilweise sehr von aktuellen Bildern dieser Künstler/in unterscheiden, ein spannender Einblick in das jeweilige frühere Werk.

im Studio:

Die Einladung des Salzburg Museums sich als zeitgenössische Künstler/innen mit dem Nachlass von Werner Otte zu beschäftigen, haben die Studierenden der Bildenden Künste am Mozarteum sehr gerne angenommen. Sie erkundeten die historische Distanz zum Künstler Werner Otte - als klassenübergreifendes Projekt. Ein altes Filmscript einer Dokumentation zu Lebzeiten, verbale Aufzeichnungen, die Bilder und Grafiken von Werner Otte und die Technik der Lithografie sind der Ausgangspunkt vielschichtiger neuer Arbeiten der Studierenden.

Ottematique
Ergebnisse einer 10-tägigen intensiven Gruppenarbeit mit der Grafischen Werkstatt im Traklhaus. Teilnehmer/innen:
Stefanie Amberger, Cornel Entfellner, Alexander Feuchter, Marie Gruber, Daniela Kasperer, Vera Kern, Cornelia Lindinger, Gerlinde Radler, Zoe Vitzthum, Lea Wiednig
Leitung des Workshops: Martin Gredler, Erik Hable und Bernhard Lochmann

An den Wänden ist die Gemeinschaftsarbeit präsentiert. Sie besteht aus 21 Vorstufen und einer Edition in Auflage von 25 Stück. Auf den Tischen in der Mitte des Raums werden die individuellen Arbeiten der Teilnehmer/innen gezeigt. Die eigenen Fragestellungen in der Technik der Lithografie verfolgend, haben die Künstler/innen mit mehreren Steinen gearbeitet.

Eva Möseneder, "Literaturmaschine", 1984, Strichätzung mit Aquatinta,
24,5 x 19,5 cm

Werner Otte, "Fliegende Formen", 1993, Radierung koloriert,
9,8 x 15 cm© Salzburg Museum

Werner Otte, "Abstrakte Komposition", 1984, Ätzradierung auf Papier, 14,6 x 10,3 cm© Salzburg Museum

Konrad Winter, "Zulufrauen 1", 1984, Farbholzschnitt,
37 x 24,5 cm