Habitat

Margit Greinöcker, Matthias Klos, Daniel Stempfer, Christina Werner

31. 1. – 21. 3. 2020

Die vier Künstler/innen zeigen Fotografien, Videos, Installationen und Skulpturen, die sich mit dem Thema Lebensraum (sowohl privater als auch öffentlicher Raum) auseinandersetzen.

Margit Greinöcker verwendet Füllmaterial aus Karton und Kunststoff für die hier präsentierten Arbeiten. In einer Fotoserie wird Verpackungskarton zu Architektur. Die Schaumfolie verändert den Raum mit einem filigranen Baldachin.

Matthias Klos wirft in der Serie ‚ohne Titel' einen sehr speziellen Blick für urbane Räume. Es sind öffentliche Orte, die der Künstler als Motiv auswählt, aber keine Hauptschauplätze, sondern z.B. eine Verladezone, die Einfahrt in eine Unterführung oder ein ehemaliges Silogebäude. Durch den gewählten Ausschnitt in seinen Fotografien lässt der Künstler auch diese „Unorte" aufgeräumt und ästhetisch wirken.
In einer weiteren Arbeit „Topografien der Unrast" folgte der Künstler der Europastraße 67 über Tschechien, Polen in die baltischen Länder. Dabei entstanden Fotografien von Transport und der dazugehörigen Infrastruktur, die durch unser „Begehren nach Waren" hervorgebracht werden.

Die überdimensional großen Erdnüsse aus Jute von Daniel Stempfer sind während seines Auslandaufenthalts in Japan entstanden. Die dort bis ins 19. Jh. ausgeübte Praxis der Selbstmumifizierung regte den Künstler zur Auseinandersetzung mit der Haltbarmachung von Vergänglichem zu unterschiedlichsten Zwecken an.
Die Kombination von organischen und anorganischen Materialien sind Thema der Skulpturenserie „Tamagotchi". Seit langem beschäftigt sich Daniel Stempfer mit Miniatur-Lebensräumen und dem „Verpflanzen" von einem Lebensraum in einen anderen.

Christina Werner setzt sich in ihrer Installation mit dem Demokratie-Abbau in Ungarn anhand der Umgestaltung von öffentlichen Plätzen und Umstrukturierungen von Institutionen in Budapest auseinander. Repräsentation von Macht & Politik stehen im Vordergrund des Projektes mit dem Titel „in the night they steal our past". Dieser stammt von einem Artikel über den nächtlichen Abbau der Imre Nagy Statue in der Nähe des Parlaments in Budapest.
Das Video „Dance, Dance, Dance" verweist auf die politische Bedeutung des Tanzes, der sich in einer Choreographie aus Gesten und Haltungen ausdrückt. Aufgenommen wurde das Video in den Höfen des George-Washington Hofs in Wien.


Ausstellungsansicht Traklhaus, Matthias Klos, Christina Werner, Daniel StempferFoto: Rudolf Strobl


Ausstellungsansicht Traklhaus, Margit Greinöcker, Daniel StempferFoto: Rudolf Strobl



Margit Greinöcker, "Latent Nordli #1", 2019, Fine Art Print,
40 x 60 cm

Matthias Klos, Ohne Titel (Lieferzone), 2019, Pigmentprint, 120 x 158 cm© Bildrecht Wien

Daniel Stempfer, "Nuss", 2016, Leinwand auf Styrodur-Form,
ca. 90 x 35 x 35 cm

Werner, Christina, "In the night they steal our past", 2019, Installationsansicht© Bildrecht Wien

Ausstellung Salzamt, Daniel Stempfer, Matthias KlosFoto: Florian Voggeneder

Ausstellung Salzamt, Christina WernerFoto: Florian Voggeneder

Ausstellung Salzamt, Margit Greinöcker, Daniel StempferFoto: Florian Voggeneder

Ausstellung Salzamt, Daniel Stempfer, Matthias Kolos, Margit GreinöckerFoto: Florian Voggeneder