"Lavish Pause / Lange Pause" Objekte, Installationen Diese Ausstellung organisieren wir in Zusammenarbeit mit der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst, wo Frida Baranek heuer bereits zum vierten Mal eine Skulpturenklasse leitet.
Den Sommer 2006 widmet die Künstlerin ganz Salzburg: vor ihrer Lehrtätigkeit an der Sommerakademie wird sie als „Artist in Residence“ beim Zementwerk LEUBE in Gartenau-Grödig an neuen Skulpturen und Installationen arbeiten – ein idealer Ort, um mit ihren bevorzugten Materialien zu experimentieren. Baranek verwendet Steine, Kabel, Marmor, Stahl in Kombination mit Gummi, feinem Draht, Ballone oder Mehl. In der Galerie im Traklhaus werden vor allem diese, in Salzburg entstandenen Werke, aber auch bereits bestehende Objekte gezeigt. Zur Ausstellung erscheint ein erster retrospektiver Katalog, welcher Frida Baraneks Werke beginnend mit den achtziger Jahren dokumentiert. Die Publikation erscheint im Verlag der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg. Die Künstlerin eignete sich ihr Fachwissen durch ihre Studien der Architektur und der Bildhauerei an der New Yorker Parsons Universität für Design an und eröffnete ihr erstes Atelier als Bildhauerin in Sao Paolo. In den frühen neunziger Jahren zog sie nach Paris und Berlin, bevor sie sich 2001 in New York niederließ. Bereits während ihres Studiums ging sie sukzessive in den Bereich des Designs und der Bildhauerei über. Das Formen und Bearbeiten von groben Materialien wie Stein, Metall und Abfallprodukten faszinierte sie ebenso wie deren ungewöhnliche Umsetzung in scheinbar schwebende, leichte dreidimensionale Skulpturen/Installationen mit neuartigen Perspektiven. Oft werden von der Künstlerin auch Glas und Gummi in ständig neuartigen Kombinationen verarbeitet. Ihre Skulpturen, Assemblagen und Environments zeichnen sich vorwiegend durch einen widersprüchlichen Charakter aus. Dieser resultiert aus dem Kontrast der verwendeten Materialien zu deren Umsetzung. Assoziativ werden Begriffe wie leicht/schwer, arm/reich, unscheinbar/aufdringlich, haltbar/ephemer übermittelt. Unter anderem wird ihren Werken auch oft ein autobiographischer Charakter zugesprochen und als Aufarbeitung der eigenen familiären Vergangenheit (der Verfolgung ihrer polnisch-jüdischen Vorfahren im Rahmen des Zweiten Weltkrieges) interpretiert. Frida Baranek hebt seit jeher insbesondere die Relevanz von Volumen, von Dreidimensionalität und von Vergänglichkeit der von ihr verwendeten Elemente hervor – deren Veränderung durch natürliche oder künstliche Einflüsse faszinieren und inspirieren ihre Arbeit maßgeblich.
Frida Baranek 1961 in Rio de Janeiro, Brasilien geboren 1978-83 Bachelors Degree in Architektur an der Universidade Santa Ursula, Rio de Janeiro 1982-84 studiert am Museu de Arte Moderna und Escola de Artes Visuais, Rio de Janeiro 1984-85 studiert an der Parsons School of Design, New York. Masters program 1988-91 lebt in Sao Paolo 1991-98 lebt in Paris 1998 lebt in Berlin 2001 übersiedelt nach New York Die Künstlerin lebt und arbeitet in Brooklyn, NY.
Einzelausstellungen: 1996 Gabinete de Arte Raquel Arnaud, Sao Paulo 1999 La Maison du Bresil, Brüssel 2001 Gabinete de Arte Raquel Arnaud, Sao Paulo Paco Imperial, Rio de Janeiro 2004 Hap Galeria, Rio de Janeiro
Vernissage am 3.8.2006:
von links: Dietgard Grimmer, Barbara Wally, Frida Baranek Foto: Elisabeth Wörndl im Bild rechts: Dietgard Grimmer, Barbara Wally Foto: Elisabeth Wörndl Besucher der Vernissage Foto: Elisabeth Wörndl | | "Speculum I", 2006, Flip-Flop Autolack auf Fiberglas, 120 x 110 x 40 cm "Speculum II", 2006, Fiberglas, Gummibänder,120 x 110 x 40 cm "Speculum III", 2006, Fiberglas, UV-sensible Fäden, 120 x 110 x 40 cm "Speculum IV", 2006, Fiberglas, gefärbter Sisal, 120 x 110 x 40 cm
Ausstellungsansichten:
Balance III., 2004, Stahlkabel, Marmormehl, ca. 122 x 41 x 241 cm d'après LB, 2006, Marmorplatten, Kupferrohre, Ø 150 x 50 cm Speculum I., IV., V.und VI. Speculum I., V. und VI. Willow Hammock ohne Titel, 1988, Stahldraht, Eisenblech, ca. 200 x 200 x 300 cm ohne Titel, 1988, Stahldraht, Eisenblech, ca. 200 x 200 x 300 cm Drucke, von links nach rechts: ohne Titel, 1994, ohne Titel, 1994, Gebrochener Kreis, 2004 Syntonie - Syntonia, 2005 Speculum IV. Das Leben ist eine Kurve und keine gerade Linie, 2003 |