"Nichtkünstler II" (Salzburg) - die Auswahl von Arnulf Rainer



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2.4. - 10.5.2003


Ca. 100 Arbeiten von behinderten Menschen, die Prof. Rainer in verschiedenen Betreuungsinstitutionen in Salzburg ausgesucht hat
Vernissage: Dienstag, 1. April, 18 Uhr
Einführung: Prof. Arnulf Rainer im Gespräch mit Dietgard Grimmer
Eröffnung: LR Dr. Othmar Raus

Bilder und Zeichnungen und Objekte aus Draht und Alugüsse von:
Christian Aigner, Ergün Coskün, Rosa Dum, Roland Eder, Reinhard Goldbach, Klaus Graninger, Erna Kocher, Hermann Kroh, Harry Mayerhofer, Wolfgang Mösenbacher, N. N., Marie-Christin Ortner, Sabine Pitsch, Sascha Potocnik, Günther Reiter, Natascha Renzl, Margit Schmeisser, Peter Georg Schnitzhofer, Patrick Stechbarth, Eveline Vorauer, Margarete Wimmer, Katharina Windhagauer, Siegfried Wollner, Margit Zack

Der Vorschlag zu dieser Ausstellung kam vom Maler Prof. Arnulf Rainer. Vergangenes Jahr hat er im oberösterreichischen Kunstverein seine erste Ausstellung „Nichtkünstler“ mit Werken von behinderten Menschen gezeigt; diese Präsentation war später auch im Innenministerium in Wien zu sehen.

Im Jänner hat Arnulf Rainer einen Tag lang mehrere hundert Arbeiten auf Papier und Leinwand und Objekte von über 70 beeinträchtigten Personen in 6 verschiedenen Betreuungsinstitutionen in Salzburg in intensiver, konzentrierter Arbeit durchgeschaut und daraus etwas mehr als 100 Werke von 24 Kunstschaffenden für die Präsentation in der Galerie im Traklhaus ausgesucht.
Der kritischer Blick des Künstlers war faszinierend, die von ihm herbeigeführte Reduktion war nötig und gut; er hat die Auswahl der Arbeiten für die Ausstellung relativ schnell und zielsicher gemacht, er wußte genau, was er finden wollte. Für Rainer ist ein Kriterium dabei die Individualität dieser Kunstschaffenden, sie sollen keine akademische Ausbildung bzw. Bildung haben, das Autodidaktische und der eingeschränkte Focus sind wichtig. Zum Titel dieser Ausstellungsreihe, die auch in andern Bundesländern fortgesetzt werden soll, sagt Arnulf Rainer: „Nichtkünstler“ meint, daß wir es hier mit nicht professionellen Künstlern zu tun haben. Selbstverständlich soll das keinerlei Wertung oder eine Zukunftsprognose sein.

In der letzten Zeit passiert relativ viel auf diesem Gebiet, auch in Salzburg waren einige Ausstellungen mit Werken von behinderten Menschen zu sehen. Oft sind die Orte nicht ideal, eher schlecht und die Präsentation läßt zu wünschen übrig. Wir wollen das deshalb bei der sicher ersten größeren Präsentation von solchen Arbeiten in Salzburg besser machen und die Kunstwerke der Beeinträchtigten in der Landesgalerie im Traklhaus gleich präsentieren wie sonst alle unsere Ausstellungen.
Wir möchten auch in erster Linie das selbe Publikum ansprechen, das sonst unsere Ausstellungen besucht und nicht die Werke der Beeinträchtigten in einen „Benefiz-Rahmen“ stellen.


Eveline Vorauer, Mischtechnik auf Papier (Filzstift, Farbstift, Fineliner, Collage), 1993, 29,7 x 21 cm
Eveline Vorauer,
Mischtechnik auf Papier (Filzstift, Farbstift, Fineliner, Collage), 1993, 29,7 x 21 cm