Nach der ersten erfolgreichen Präsentation von Design im Traklhaus widmen wir uns ein Jahr später nochmals diesem Thema, diesmal mit einem Schwerpunkt auf Design-Objekte von Künstlern und Künstlerinnen und Mode von Salzburgern und Salzburgerinnen mit Vorbildern und Klassikern.
Design von Künstlerinnen und Künstlern, die bereits im Ausstellungsprogramm des Traklhauses vertreten waren: Manfred Erjautz hat Prototypen von Lampen mit gebogenen Leuchtstoffröhren gebaut, zum Beispiel eine Tischlampe, die sich auf ihr Leuchtmittel stützt. Aus der „Lungau-Ausstellung" 2018 haben wir von Bartholomäus Kinner den Sessel, der gleichzeitig Bücherregal ist, und die Assoziation auf ein Regal behalten, weil diese beiden perfekt gefertigten Holz-Objekte ideal in die Design Ausstellung passen. Auch Pujan Khodai muss wieder mit einer neuen Serie seiner „hand made carpets" dabei sein. Mit den monochromen und kompliziert bearbeiteten Teppichen werden wieder „Räume" für die Exponate geschaffen. Es werden einfache, reduzierte Kelims, Vintage-Teppiche und aktuell gefertigte Teppiche aus Wolle und Seide gezeigt. Ein weiterer geometrischer Teppich kommt von Eva Petrič, eine auf vielen Ebenen agierende Künstlerin, die in dieser Ausstellung auch mit von ihr entworfener Mode und mit Schmuckstücken (die sie mit dem Juwelier Köchert produziert hat) vertreten ist. Hans Kupelwieser hat eine Kleinserie von Sitzmöbeln aus Plexiglas produziert. Wir können eine Bank und einen Hocker zeigen. Außerdem kommen zwei Holztische, deren antike Oberfläche der Künstler mit Spiralen-Linien bearbeitet hat, und ein Leucht-Objekt. 2002 hat Esther Stocker den Faistauer-Preis des Landes Salzburg für Malerei erhalten und seitdem ihre auf schwarz-weiß-Kontraste bestehende Kunst immer wieder ins Dreidimensionale entwickelt. Aus Holz lässt sie Sitzobjekte, die teilweise auch als kleine Schränke oder Behälter funktionieren, bauen und entwirft einen die Linien aufnehmenden Fußboden dazu. Der Zeichner, Maler und Performance-Künstler Tone Fink hat bereits im Sommer 1994 Sitzmöbel-Objekte aus Metall und Pappmaché im Hof des Traklhauses gezeigt. Er borgt uns für diese Ausstellung zwei unterschiedlich große Hocker und zwei kleiner Kommoden-Schränke. Dazu wurden Kimonos ausgewählt, die Tone Fink aus selbst entworfenen Stoffen nähen ließ. Schwerpunkt Mode in der 2. Design-Ausstellung im Traklhaus: Weiter zu den Exponaten, die dieses Mal zum Mode-Schwerpunkt vorgestellt werden. Wie bei den Design-Exponaten geht es um Unikate, die z. B. von jüngeren Salzburger Mode-Schöpferinnen stammen: 2001 haben wir im Studio Kleidung und Schuhe von Edwina Hörl und Simone Springer gezeigt. Die in Japan lebende und arbeitende Mode-Schöpferin Edwina Hörl schickt Beispiele aus ihre aktuellen „peace-Kollektion". Simone Springer arbeitet mit ihrem Mann gemeinsam unter dem Namen rosa mosa. Die beiden entwerfen und produzieren vor allem Schuhe und Accessoires, die im Traklhaus auf einem für ihre Messe-Auftritte designten Regal aufgestellt werden. Julia Körner kommt von der Architektur, hat 2012 das Stipendium beim Salzburger Architekturpreis erhalten. Sie schafft seitdem, im Ausland sehr erfolgreich, auch tragbare Stücke mittels 3-D-Druck. Wir können einen Rock mit Oberteil und ein Kleid zeigen. Die jüngste Salzburger Mode-Schöpferin in dieser Ausstellung ist Flora Miranda, die vor kurzem ihre neue Kreation in Paris vorstellte. Dazu kommt die Arbeit von einem Studenten am Mozarteum, die von dort Lehrenden vorgeschlagen wurde: ein riesiges Kleid aus Fallschirmseide (eigentlich ein ganzer Fallschirm), das den Eingangsbereich im Studio-Raum beherrscht und das Stephan Lippert bewußt in die Höhe hängt. Carla Degenhardt stammt aus Argentinien, lebt und arbeitet in Wien. Sie hat eine „Dirndl-Burka" entworfen. Diese Kleidungsstücke für Frauen und Männer wirken – gerade in Salzburg, wo es viele Touristen aus arabischen Ländern gibt – verstörend und humorvoll. Auch Esther Stocker hat sich mit Tragbarem beschäftigt, für eine französische Firma hat sie den Stoff für Schianzüge entworfen. Manfred Erjautz hat Puppen mit Textilem überzogen, ursprünglich auch mit allen möglichen Werbe-Aufdrucken, und sie in schockierende Positionen gebracht. Kleider, die z. B. an Marilyn Monroe erinnern oder aus Teilen von historischen Spitzen stammen, hat Eva Petric in Kroatien nähen lassen. Bezug zur internationalen Mode-Welt: Zu diesen aus Österreich stammenden Positionen können wir Leihgaben aus dem Studio Vivienne Westwood aus London zeigen. Diese Kreationen sind für fast alle jüngeren Modeschöpfer richtungsweisend und aktuell. Es soll mit den ganz „speziellen" Schuhen oder Oberteilen in Kastenrahmen auch ein Beispiel aus der internationalen Mode-Szene in dieser Ausstellung präsentiert werden. 4 unterschiedliche Zugänge zu Licht-Design: Die Künstler Manfred Erjautz und Hans Kupelwieser sind mit unikaten Leucht-Objekten vertreten. Die Studentin an der Universität Mozarteum Magdalena Karner hat vor kurzem ein Licht-Objekt, das aus einem soliden Eisenrahmen mit „zick zack"-verspanntem Kabel und einer Glühbirne am Ende besteht, geschaffen. Das Wiener Team podpod design realisiert zur Zeit in Salzburg einige größere Beleuchtungskonzepte, wie zum Beispiel in der alten Residenz, wo die Eingangssituation bereits in perfekter Ausleuchtung beeindruckt. Wir zeigen den Prototyp einer solchen Boden-Lampe mit einem Keramik-Modell von Elmar Trenkwalder, von dem das großflächige Keramik-Relief im Eingangsbereich zur Alten Residenz stammt. Bedeutende Design Studios aus Zell am See, die international agieren, dürfen auch in der zweiten Ausstellung zu diesem Thema nicht fehlen. Auch hier wurde dem Mode-Schwerpunkt entsprechend ausgewählt. Design Storz borgt uns für diese Ausstellung Prototypen von Sportschuhen. Seit den 80er Jahren hat Achim Storz mit seinem Team und mit Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Bereichen z. B. Lauf- Fußball- und Schischuhe (schon sehr früh mit im Schi integrierter Bindung) entwickelt. Das Studio F.A. Porsche ist in vielen Bereichen des Designs aktiv. Ein variabler Kleiderständer bekommt eine Funktion in der Ausstellung, auf ihm werden Kleidungsstücke aus Stoffen von Tone Fink präsentiert. Wir zeigen auch einen Prototyp einer in den 90er Jahren produzierten Straßen-Lampe – wie ein Objekt, ohne eigentliche Funktion, im Dialog mit den hochaktuellen Straßenbeleuchtungen von pod pod Design. Aktuelle Beispiele aus der Stadt Salzburg: Seit 1999 liefert zeug Design Ideen z. B. für Sportgeräte, Transport- und Licht-Technologie für weltweit agierende Konzerne. Wir zeigen eine Trainingsmaske für Athleten. Barbara McFadden schafft seit bald 10 Jahren aus Transparenten, die Kulturevents in Salzburg angekündigt haben, unter dem Label LichtWerk Taschen in verschiedenen Größen. Misc.Fashion (Michaela Schirlbauer), die Nachbarin am Mozartplatz, hat einen „Salzburg-Rock" entworfen, der einen Rundblick auf die schöne Stadt gibt. Der Fotoprint ist ein ganzes Panorama, eine Rockweite rundherum. Bis zur Ausstellung entsteht eine zweite Variante mit einem gemalten Bild; auch ein Panorama, das jedoch nur seitlich platziert wird. Dieses Kleidungsstück „passt" ironisch zur Dirndl-Burka. Die junge Salzburger Fotografin Alessa Grande inszeniert Salzburger Mode in ihrer für das Traklhaus geschaffenen Serie.#
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Ausstellungsansichten: alle Fotos Rudolf Strobl
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