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PRINZGAU/podgorschek

AUSTRIALIENS

1. 8. - 30. 11. 2012



denn im Reißverschluss ist das Fremde dem Eigenen sehr nahe ...
Australien verbindet, gleich einem Reisverschluss, die Landschaft und das soziale Umfeld mit den neuen Errungenschaften zeitgenössischer Architektur, Design und Lebensform. In die kollektive Identität und Befindlichkeit des Kontinents wurde die lokale, urspüngliche Kultur einverleibt; aus einer neuen, komplexen Kultur, die die alte sukzessive überlagert und verdrängt hat, wird im Bereich der bildenden Kunst - und nicht nur dort - gerade aus diesem alten, beinahe untergegangenen Elementen der gr??te wirtschaftliche Profit gezogen. Von dieser Situation ausgehend haben PRINZGAU/ podgorschek die komplexe und teilweise widersprüchliche Überlagerung ein weiteres Mal infiltriert. In den Montagen werden Elemente des Kontinents, einer alteingesessenen Kultur, einer langlebigen Tradition - die sich ihrerseits einer Ausbeutung und einem Wandel ausgesetzt sieht, dessen konsumdurchdrungene Verwertbarkeit im proportionalem Maß zur Globalisierung steigt - in Momente des sozialen Lebens und Ausschnitte der überwältigenden, beinahe endlos erscheinenden Allmacht der Natur Australiens verschnitten. Zwei in ihrer Wesenheit völlig unterschiedliche Dynamiken von Kultur erhalten somit eine Eigendynamik, die tats?chlich die Grenzen von alt und neu, von buten und binnen, von hüben und drüben überschreiten. Entgegen der Aussage eines alteingesessenen, lokal eingeführten Gemeinplatzes können sich somit wahre Abenteuer - und auch wahre Freiheit - nicht nur im Kopf, sondern auch vorm Auge des Betrachters abspielen. Der Reißverschluss öffnet sich wieder.
Celine Wawruschka


english:

... for in the zip-fastener, the alien and the familiar are very close...
Like a zip-fastener, Australia combines landscape and social environment with the latest achievements of contemporary architecture, design and lifestyle. The original, local culture is assimilated into the collective identity and social climate of the continent; in the field of the visual arts (though not only there), the greatest possible commercial profit is made from elements of an old culture which has been gradually overlaid and dis - placed by a new, complex one.
Starting from this situation, PRINZGAU/podgorschek have once more infiltrated the complex and sometimes contradictory overlay. In these montages, elements of the continent - of a long cultural tradition which feels exploited and exposed to changes of which the utility is in proportion to globalisation - are blended with moments of social life and excerpts from the overwhelming, apparently almost infinite omnipotence of nature in Australia. Thus two completely disparate cultural dynamic forces develop a self-momentum which manages to cross the boundaries between old and new, exterior and interior, hither and yonder. Contrary to an old commonplace, true adventures - like true freedom - can take place not only in the mind but also before the eyes of the viewer. The zip-fastener opens again.
Celine Wawruschka

       







„Postludium in Bandanon", 2012,
C-Print, 160 x 120 cm



„Gräser in alice Spring", 2012,
C-Print, 120 x 120 cm




Ausstellungsansichten: