Autor:
Alexander Paier,
Fotos:
Alexander Paier
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Kultur

Die Keltenschätze vom Dürrnberg

Das Keltenmuseum in Hallein – eines der größten in Europa – präsentiert Schätze aus der Eisenzeit für große und kleine Gäste. Die Besonderheit: Die Funde stammen alle vom nahegelegenen Dürrnberg und es ist damit zu rechnen, dass auch in Zukunft weitere Kostbarkeiten ans Tageslicht treten werden.
 

Was in unserem Bundesland Funde aus der Keltenzeit betrifft, ist das Zentrum der Dürrnberg bei Hallein. In der Tennengauer Bezirkshauptstadt hat sich das Keltenmuseum zur Aufgabe gemacht, die keltische Kultur und die Funde vom Dürrnberg einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Immer wieder Sensationsfunde

Die ehemaligen keltischen Siedlungen und Grabanlagen auf dem Dürrnberg, vom Simonbauern- bis zum Hexenwandfeld, brachten bisher Faszinierendes zu Tage. Darunter befinden sich detailverliebte Objekte wie die „Schnabelkanne“ und Schmuck, der auch aus Designergeschäften der Gegenwart stammen könnte. Der ehemalige Sitz der Salinenverwaltung, die „Pfleg“, bietet seit 1980 den würdigen Rahmen für das Museum, in dem die Schätze ausgestellt werden. Der Ort ist umso passender, da es die Kelten waren, die die Salzvorkommen am Dürrnberg erschlossen haben.

Alle Objekte vom Dürrnberg

Benjamin Huber, Kulturvermittler im Keltenmuseum, betont: „Alles, was es hier zu sehen gibt, stammt vom Dürrnberg. Durch das Salz sind viele Objekte besonders gut erhalten geblieben: Holz, Lederschuhe, Bekleidung, sogar Exkremente. Wer sich darunter in der Praxis nicht viel vorstellen kann, der ist herzlich eingeladen, sich vor Ort bei uns beeindrucken zu lassen und in die spannende Welt der Kelten einzutauchen.


Alles, was es hier zu sehen gibt, stammt vom Dürrnberg.
Benjamin Huber, Kulturvermittler Keltenmuseum

​Ort zum Mitmachen

So wie Archäologen am Dürrnberg die Gräberfelder freilegen und fachmännisch untersuchen, können junge Gäste des Keltenmuseums mit geeigneten Arbeitsutensilien Modelle von Skeletten und Grabbeigaben aus dem Sand von nachgebildeten letzten Ruhestätten befreien. „Im Erdgeschoss ist dafür ein eigener Kinderbereich eingerichtet worden, so Huber.

Knochenlabor

Für diejenigen, denen der Nervenkitzel der Ausgrabung nicht genug war, steht seit dem Vorjahr das „Knochenlabor offen. Dort kann man herausfinden, wie man anhand von Knochen das Geschlecht, das Alter und Größe eines Menschen aus der Eisenzeit ermittelt. Begleitet wird dieser Teil des Museums von keltischen Überresten, die am Dürrnberg gefunden wurden.

Essgewohnheiten der Eisenzeit

Im unmittelbaren Umfeld der keltischen Siedlungen am Dürrnberg wurden nicht nur menschliche Überreste gefunden. Tierknochen geben darüber Auskunft, wie sich die Kelten früher mit Fleisch ernährt haben. Neben Rindern, Schweinen, Ziegen und Schafen standen dabei - und jetzt bitte nicht an Idefix denken – auch Hunde am keltischen Speiseplan. REP_230324_40 (ap/mel)


Tennengau; Kultur
Info
  • Das diesjährige Museumswochenende findet am 13. und 14. Mai statt.
  • Rund 60 Museen des Landes öffnen bei freiem Eintritt und Sonderprogrammen ihre Türen.
  • Das Keltenmuseum und das Kelten.Erlebnis.Berg sind am 14. Mai gratis zugänglich.​