Sportlerinnen und Sportler

Salzburger Sportlerinnen und Sportler im Dienste des NS-Regimes

Für die Durchsetzung der sportpolitischen Ziele auf Gau-Ebene waren vorwiegend Salzburger Sportfunktionärinnen und -funktionäre verantwortlich.

Der Salzburger Skisprung-Weltmeister Sepp Bradl bei einem Trainingskurs der reichsdeutschen Nationalmannschaft am Hochkönig 1940.© Privatarchiv Peter Radacher
Sie setzten sich aus loyalen Parteigängern zusammen, die meist schon vor 1938 in der Illegalität aktiv waren. Von Gauleiter Friedrich Rainer ernannt und beauftragt, waren sie auf Vereinsebene, aber auch als Kreisleiter oder Schulungsleiter wichtige Stützen bei der Gleichschaltung des Sportbetriebes und für seinen Missbrauch im Sinne des NS-Regimes. Sie bildeten quasi den sportpolitischen Unterbau des verbrecherischen NS-Systems, denn sie überwachten und organisierten nicht nur den lokalen Wettbewerbsbetrieb in den einzelnen Regionen des Landes, sondern fungierten auch als ideologische Aufsichtsorgane. International bekannte Spitzensportler, wie der bereits vor 1938 nationalsozialistisch aktive Salzburger Skisprung-Weltmeister Sepp Bradl wurden von der NS-Diktatur zu „Helden“ stilisiert. Gleichzeitig übten manche von ihnen aufgrund ihrer sportlichen Leistungen und Fachkenntnisse häufig wichtige Funktionen aus, trainierten die HJ im Sinne einer vormilitärischen Erziehung oder bildeten Soldaten für die Front aus.