Sport im Krieg

Die Förderung des Sports erfolgte im Sinne der Wehrertüchtigung und diente den Nationalsozialisten dazu, einen "gesunden Volkskörper" heranzubilden und muss daher vor dem Hintergrund der Kriegsanstrengungen des Dritten Reichs gesehen werden.

SS-Läufer an der Salzach, im Hintergrund die Festung Hohensalzburg.© Stadtarchiv Salzburg, Fotoarchiv Franz Krieger
Dies gilt über BDM und den Betriebssport auch für Sportlerinnen, auch wenn hier die Doppelbelastung von Familie und zunehmenden Arbeitseinsatz im Dienste des "Totalen Krieges" die Maßnahmen des NS-Regimes bis Kriegsende immer stärker in den Hintergrund treten ließen. Eine zentrale Funktion nahmen die Wehrverbände von SA, SS und HJ ein. Sie gestalteten nicht nur die ideologische und vormilitärische Erziehung, sondern bereiteten die männliche Bevölkerung oftmals bereits im Kinder- und Jugendalter auf den Kampf an der Front vor. Eine wichtige Rolle spielten in diesem Zusammenhang die Gebirgsjäger-Einheiten, diese wiesen auf Grund ihrer einschlägigen Kenntnisse in ihren Reihen viele Skiläufer und Bergsteiger aus Westösterreich auf. Im weiteren Verlauf des Krieges kam es aufgrund der Einberufungen zu einem Zusammenbrechen des Meisterschaftsbetriebes in fast allen Sportarten. Noch existierende Vereine schränkten ihre Tätigkeit fast vollständig ein, Mannschaften wurden zu Spielgemeinschaften zusammengelegt, Ligen wurden entweder eingestellt oder mit Sportlern aus Luftwaffen-Verbänden oder HJ-Mannschaften aufgefüllt. Vor allem der Kriegswinter 1941/1942 brachte große Entbehrungen für die Bevölkerung mit sich. Es erfolgte nicht nur der Aufruf Winterbekleidung für die Wehrmachtssoldaten an der Ostfront zu spenden. Die Skisammlung, die im Dezember 1941 und Jänner 1942 veranlasst wurde, forderte darüber hinaus die reichsweite Abgabe privater Skier, die als Ausrüstung für die Truppen an der Front gebraucht wurden. Die vom 21. bis 25. Jänner 1942 in Hofgastein geplanten Studentenskimeisterschaften wurden abgesagt. In der letzten Kriegsphase versuchten die Nationalsozialisten trotz des Vorrückens der Alliierten und des Zusammenbrechens der Fronten den Sportbetrieb aufrecht zu erhalten. Somit sollte auch der Sport im Sinne der verbrecherischen NS-Ideologie seinen Beitrag zur sinnlosen Verlängerung des Krieges bis zum "Endsieg" leisten.