Nachspiel

Der Sportbetrieb selber kam auch in Salzburg nach Kriegsende überraschend bald wieder in Schwung.

Dies war mitunter im Sinne der US-Besatzungsmacht. Die Rückkehr zur Normalität auf dem Spielfeld und zum sportlichen Alltag erfolgte meist ohne große personelle Brüche, obwohl im "Lager Glasenbach" (Camp Marcus W. Orr) auch etliche Salzburger Spitzensportler interniert waren. Sport war in diesem Lager eine wichtige Freizeitbeschäftigung und organisierte Wettkämpfe fanden regen Zuspruch. Salzburger Sportfunktionäre und Sportler mussten sich für ihre NS-Vergangenheit ebenso vor dem Volksgericht in Linz verantworten. Viele Verfahren wurden eingestellt, die Urteile fielen mild aus, belastete Personen kamen relativ schnell frei und kehrten wieder zum Sportbetrieb zurück – entweder als Aktive, Trainer oder Ausbilder. Ehemalige NS-Sportfunktionäre fanden sich im Lehrbetrieb wieder, unterrichteten als Sportpädagogen die Jugend und veröffentlichten Sportbücher. Viele machten scheinbar dort weiter, wo sie 1945 aufgehört hatten. Die NS-Ideologie zeigte somit vor allem in den Sportorganisationen und im Schulsport ihre negativen Auswirkungen bis weit in die Nachkreiszeit.