Die Abteilung 5 des Landes Salzburg ist Koordinationsstelle für die Störfallvorsorge in den Salzburger Betrieben.
Es gilt Gefahrenpotentiale und Gefahrenmomente beim Umgang mit gefährlichen Stoffen, wie falsche Handhabung oder mangelnde Sicherheitseinrichtungen, gemeinsam mit den Betrieben zu eruieren und Lösungen zu finden, damit das Risiko für Personen und die Umwelt gering ist und bleibt. Zur Gefahrenminimierung müssen daher für innerbetrieblichen Transport, Lagerung und Verwendung von gefährlichen Stoffen strenge Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden.
Informationen zum Thema Betriebsanlagensicherheit, Sicherheitsmanagement und Störfallvorsorge in der EU finden Sie auf der Seite des "Major Accident Hazards Bureau" (MAHB) des Joint Research Centre in Ispra/I.
Seveso-Richtlinie
Neben dem Gesetzes- und
Richtlinienwerk zum Schutz von Personen und der Umwelt vor Emissionen
und Gefahren, die von Betriebsanlagen ausgehen können, werden bestimmten
Betrieben durch das Industrieunfallrecht und die Seveso-Richtlinie der
EU zusätzliche Sicherheitspflichten auferlegt.
Diese zielen ab auf die kontinuierliche Anpassung an den Stand der
Sicherheitstechnik und damit auf den sicheren Betrieb und die
Gefahrenabwehr durch geeignete technische Einrichtungen und
organisatorische Maßnahmen. Daneben wird immer mehr das gelebte
Sicherheitsmanagement in den Vordergrund gestellt. Die Betreiber müssen
durch Sicherheitsanalyse bzw Sicherheitskonzept und Sicherheitsbericht
sowie bei Inspektionen nachweisen, dass sie diesen strengen
Anforderungen genügen.
Um dem Thema gerecht zu werden, ist die Zusammenschau von
Raumordnungs-, Bau-, Gewerbe- und Katastrophenschutzbehörden sowie der
Einsatzkräfte erforderlich.
Die Bundesländer haben gemeinsam mit dem Umweltministerium und dem
Wirtschaftsministerium im Arbeitskreis „Seveso“ und in mehreren
Arbeitsgruppen zu sicherheitstechnischen Fachthemen eine Plattform zur
Koordination in technischen Fragen gefunden. Die in Österreich mit dem
Thema Anlagensicherheit befassten Sachverständigen haben sich im
Österreichischen Forum Anlagensicherheit – ÖFAS zu einem Verein
zusammengeschlossen.
Störfallvorsorge im Land Salzburg
Im Land Salzburg arbeitet die
Umweltschutzabteilung im Vollzug der Störfallvorsorge federführend mit
den Sachverständigen der betroffenen Fachbereiche, den Behörden und den
Einsatzkräften zusammen.
Die chemisch-umwelttechnischen Sachverständigen der Abteilung
Umweltschutz sind zur vorsorglichen Gefahrenabwehr bei Betrieben und
beim Transport gefährlicher Güter tätig bei
- Begutachtungen im Rahmen des behördl. Genehmigungsverfahrens
- Mitwirkung bei der Erstellung von Alarmplänen gemeinsam mit den Bezirksverwaltungsbehörden und Feuerwehren
- Sicherheitsbericht – Beurteilungen
- Aufzeigen von Maßnahmen zur Gefahrenabwehr bei Betriebsanlagen
- Unfall-Szenariendarstellung und Auswirkungsermittlung
- Mitarbeit bei Kontrollen des Transportes gefährlicher Güter (ADR-Kontrollen)
Für die rasche Gefahreninformation bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen hat die Umweltschutzabteilung des Landes eine chemisch-umwelttechnische Rufbereitschaft
eingerichtet. Die Sachverständigen der Rufbereitschaft leisten als
Berater der Einsatzleitung Hilfe, um Personen- und Umweltgefährdungen zu
vermeiden.