Das Programm „Die nächste Generation“ wird fortgesetzt. In Kooperation mit Galerien und anderen Institutionen präsentieren wir im Studio junge Kunst. Die zwei Salzburger und zwei Salzburgerinnen zogen vor Jahren für ihr Kunststudium nach Linz. Alle trafen sich dort in der Malereiklasse von Prof. Ursula Hübner, selbst einst in Salzburg geboren. Nach ihrem Studienabschluss sind sie nun mit ihren Arbeiten in die Stadt an der Salzach zurückgekehrt. Vitus Weh, der Kurator dieser Ausstellung, der an der Kunstuniversität in Linz unterrichtet, meint zur Schau, der er den Titel „Der Teufel ist nicht so schwarz, als man ihn malt“ gegeben hat: „Die Ausstellung präsentiert eine Zusammenstellung der Werke der vier jungen Maler und schaut neugierig, wo ihr produktiver Schatten geblieben ist.“ Claudia Bauers Bilder zeigen zerfallende Architektur, vielleicht auch Kriegsschauplätze. Auf ihren Leinwänden mischen sich Ölfarben und Straßenstaub zu schrundigen Landschaften. Der Gestus ist wild, der Auftrag pastos, ins Dreidimensionale führend. Farblich dominieren meist Grau und Schwarz, nur hier und da tauchen braune, blaue oder beige Spritzer auf. Die Bilder von Jonas Geise sind hyperrealistische Miniaturen oder abstrakt. Ihr Format ist in der Regel zwar handlich, in ihrer Ausführung aber erinnern sie immer an wuchernde Fieberträume: Ecken und scharf gezogene Kanten schieben sich durch die Bildflächen, die Farben sind oft schreiend intensiv und verlaufen mitunter ins Weiß. Jakob Lechner arbeitet mit den unterschiedlichsten Medien: Malerei und Zeichnung, Objekte aus verschiedenen Materialien bis zu Rauminstallation. Zusätzlich zu dieser Vielfalt gibt es seine Werke selten einzeln, meistens ballen sie sich zu heterogenen Gruppen, wie hier um die handgestickte Jacke. Dass Bilder ganz buchstäblich Fenster in eine andere Zeit, in eine andere Landschaft oder Welt sein können, ist kunsthistorisch ein Topos. Isabell Rauchenbichler knüpft mit ihren neuen Bildern, die auf Glasflächen gemalt sind, direkt an diese Tradition an. Aber es sind keine Ausblicke auf ein reales festes Äußeres, sondern auf imaginäre Innenwelten. Die Künstlerin setzt Wachs, PU-Schaum und traditionelle Öl-Malerei ein.
Claudia Bauer www.bauerclaudia.at *1986 in Zell am See, lebt und arbeitet in Wien 2006–11 Studium an der Kunstuniversität Linz, Klasse Ursula Hübner 2012/13 österreichisches Atelierstipendium in Chicago, USA
Jonas Geise www.jonasgeise.com *1980 in Salzburg, lebt und arbeitet in Salzburg 2003–13 Studium an der Kunstuniversität Linz, Klasse Ursula Hübner 2009 Auslandssemester Faculdade de Belas Artes Lissabon 2010–11 Artist residency, Salzamt Linz 2013 Artist residency, batolit Wien Mitglied der Künstlergruppe Krafftmalerei
Jakob Lechner *1986 in Salzburg, lebt und arbeitet in Linz 2007–2014 Studium an der Kunstuniversität Linz, Klasse Ursula Hübner 2011 Stipendium für die Sommerakademie Salzburg, bei Jitish Kallat
Isabell Rauchenbichler *1976 in Salzburg, lebt und arbeitet in Salzburg 2006– 2014 Studium an der Kunstuniversität Linz, Klasse Ursula Hübner)
Vernissage am 22. Mai von links: Vitus Weh (Kurator), Jakob Lechner, Jonas Geise, Claudia Bauer und Isabell Rauchenbichler
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Claudia Bauer, „Eisenbahnbrücke II“, 2010, Öl auf Leinwand, 140 x 160 cm
Claudia Bauer, „Industrial Ruin IV“, 2011, Öl auf Leinwand, 90 x 120 cm
Jonas Geise, „Tunnel“, 2013, Öl auf Leinen, 50 x 40 cm
Jakob Lechner, „Berg“, 2010, Öl, Kunstharz- und Bitumenlack auf Leinwand, 40 x 40 cm
Jakob Lechner, „Dr. Main-Tête“, 2014, adaptierte Schaufensterpuppe in handgestrickter Weste mit terminated-Schriftzug und Knöpfen aus Gießharz, halbe Lebensgröße
Isabell Rauchenbichler, „Canapé“, 2013, Öl und Wachs auf Glas, Holz, 90,5 x 60 cm
Isabell Rauchenbichler, „Echo“, 2013, Öl und Wachs auf Glas, Holz, 45 x 32,5 cm
Ausstellungsansichten:
Jonas Geise
Jakob Lechner
Isabell Rauchenbichler und Claudia Bauer
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