Das Programm „Die nächste Generation“ wird fortgesetzt. In Kooperation mit Galerien und Institutionen präsentieren wir junge Kunst. Dieses Mal haben wir die Universität Mozarteum in Salzburg eingeladen, anlässlich des 40 Jahre Jubiläums des Departments für bildende Künste, Kunst und Werkpädagogik. Zu sehen sind Arbeiten von 8 Künstlerinnen und Künstlern aus Österreich und Deutschland. Der kryptische Titel weist auf die erste Ausstellung zum 40er des Departments. 8 Studierende der Malerei-Klasse zeigen ihre Arbeiten, kuratiert von Dieter Kleinpeter, der die Malerei-Klasse am Mozarteum leitet. Die sechs Künstlerinnen und zwei Künstler zeigen Bilder und Objekte, die einen individuellen und offenen Begriff von Malerei repräsentieren. Gegenständliche Malerei steht im Dialog mit Abstraktion. Manche Künstler setzen sich mit konkreten Themen auseinander, andere hinterfragen die Möglichkeiten der Farbe an sich, wie kann sie sich verändern und welche Gefühle löst sie beim Betrachter aus. Ironie ist in dieser Ausstellung ebenso zu finden wie Poetisches. Auch die Frage von Fläche und Raum, ein grundsätzliches, immer wiederkehrendes Problem der Malerei beschäftigt die Künstler. Margareta Klose, fällt auf, da sie statt Bildern an der Wand eine mobile Installation präsentiert. In Gläsern „konserviert“ sie Materialien der Malerei. Die Gläserinhalte verändern sich während der Ausstellungsdauer in ihrer Farbe, Konsistenz etc. Dieser Widerspruch von Veränderung und Konservieren steht im Zentrum ihrer Arbeit. Die Installation wird ergänzt mit Skizzenbüchern und Texten an der Wand. Die gezeigten Positionen sind eine Momentaufnahme aus der Malerei-Klasse und stehen für unterschiedliche Herangehensweisen und Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit Malerei heute.
Isabella Heigl 1989 in Haag am Hausruck geboren seit 2009 Bildnerische Erziehung, Mozarteum und Russisch, Universität Salzburg 2011-2012 Studienaufenthalt in Irkutsk/Sibirien
Andreas Steindl 1965 in Klosterneuburg geboren 2010 Sommerakademie Salzburg, Christina Zurfluh 2013-14 Lehrgang an der Kunstakademie Salzburg 2013 Sommerakademie Salzburg, Hubert Scheibl seit 2014 Akademie der Bildenden Künste, München, Malerei, Klasse Prof. Pia Fries und Mozarteum Salzburg Magdalena Heller 1993 in Vöcklabruck geboren seit 2011 Mozarteum Salzburg und Psychologie-Philosophie an der Universität, Salzburg 2011 Sommerakademie Salzburg: Kurs bei Senam Okudzeto 2013 Stipendium an der Sommerakademie Salzburg bei Mara Mattuschka Stefan Glas 1992 in Salzburg geboren seit 2013 Universität Mozarteum Margareta Klose 1993 in Deutschland geboren seit 2013 Universität Mozarteum; Germanistik, Geschichte, politische Bildung und Sozialkunde an der Universität Salzburg Monika Eliette Jandl 1993 in Feldbach geboren 2008–2013 HTL für Kunst und Design, Graz (Ort-weinschule) seit 2013 Studium am Mozarteum Salzburg Stephanie Friedrich 1993 in Vorarlberg geboren seit 2013 Universität Mozarteum, Salzburg Victoria Hamberger 1986in Würzburg, Deutschland geboren Nach ihrem Abschluss an der Rainer-Werner Fassbinder Fachoberschule für Gestaltung in München studierte sie Kunst- und Kulturgeschichte und Kunstpädagogik an der Universität Augsburg und anschließend an der Universität Salzburg. Seit 2011 Universität Mozarteum
von Links: Stefan Glas, Dieter Kleinpeter, Stephanie Friedrich, Victoria Hamberger, Isabella Heigl, Monika Eliette Jandl, Magdalena Heller, Margareta Klose, Andreas Steindl
Rede von Dieter Kleinpeter anläßlich der Ausstellungseröffnung:
1.40/8= - eine ausstellung zum 40er des departments - gibt einen einblick in die aktuelle produktion von studierenden der malerei - zeigt verschiedene, individuelle positionen in der auseinandersetzung mit malerei heute.... das spektrum der hier versammelten arbeiten reicht von gegenständlich-figurativen arbeiten bei magdalena heller, die sich „off course“ mit der konstruktion von images in und durch die sozialen medien, mit der realität des glamour und konsums, , mit verschiedenen rollen im kontext von parallelwelten auseinandersetzen, bis hin zur arbeit von margareta klose, die in einer art versuchsanordnung malerei ins dreidimensionale, installative und inszenierte auszreizt. „couleurs en route“ in immer wieder neu arrangierten „aufstellungen“, die spielerisch prozesshaft ein jeweils verschiedenes narrativ zu fragen über malerei und ihrer materialität evozieren. stefanie friedrich wie auch monika eliette jandl zeigen in ihren kleinen arbeiten - die in seriellen zusammenhängen entstehen - eine malerische auseinandersetzung mit körper-raum-konstellationen. in oft minimalen und verschwindenden verschiebungen, entwickeln sie eine sensible recherche über die wirkung und bedeutung von farb- und form-zusammenhängen. andreas steindl beschäftigt sich ebenfalls seriell mit strukturen und konstellationen, die sie sich aus und im prozess des machens ergeben und jeweils wieder neu definieren. die gestellten fragen sind auch hier grundsätzliche, nämlich die nach den mitteln und nach den methoden einer bild-generierung: wie konstituiert sich eine bildnerische arbeit, wann und wodurch wird etwas zum bild. zusätzlich forciert die tusche durch die schwarz-weiss reduktion diese räumlich strukturelle herangehensweise. und, um seinen titel zu paraphrasieren, „er gerät dabei immer an irgendeinen (anderen) ort“. isabella heigel ist mit zwei starken, farbigen leinwänden vertreten, die einerseits für ihren souveränen umgang mit einer handschriftlichen, post expressiven bildsprache und anderseits für ihre homorvolle, zuweilen ironische be- und verarbeitung von alltagsphänomenen stehen. dabei geraten schon auch einmal volks- und andere tümlichkeiten ins bild, bieten einen anlass für ihren lustvollen umgang mit malerei. bei victoria hamberger wie bei isabella heigel wird auf unterschiedliche weise außenrealität ins bild transferiert. victoria .hamberger reflektiert und interpretiert sehr persönlich erfahrungen und ihre räumliche umgebung zeichnerisch, mit farbe und auch in collagen, oft in einer verschränkung von der architektur- und gegenstandselementen, von innen- und außenbezügen. ihre fragilen arbeiten referieren und assoziieren dabei sowohl physische wie auch psychische kontexte. dem gegenüber (dazwischen) verstrickt sich stefan glas in seinen arbeiten im wahrsten sinne des wortes in geflechte und räume. kein fluchtweg offen, keine aussicht auf entspannung! in diesem sinne sind diese bilder (aus meiner sicht) radikal, übersetzen kompromisslos subjektiv momente und befindlichkeiten in farbe und form. wie die betrachter (wir) darauf reagieren, damit umgehen, scheint nicht die frage, die diesen (kampf-)ansagen zugrunde liegt. meine kurze und subjektive beschreibung soll keine erklärung sein, was sie hier sehen sollen. meine absicht war es unterschiedliche herangehensweisen und möglichkeiten zu skizzieren, wie wir heute mit malerei umgehen, ohne jeden anspruch auf vollständigkeit. diese ausstellung ist insoferne eine momentaufnahme eines immer wieder neu zu definierenden und definierten prozesses, in dem eine offene malerei reflektiert und praktiziert wird.
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, Stephanie Friedrich, „Beugung", Acryl auf Papier, 2015, 42 x 59,4 cm
Stefan Glas, „Durchkaempfen", 2015, Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm
Victoria Hamberger, „MonaLisa", 2015, Collage, Papier und Acryl auf Holz, 29,5 x 21 cm
Isabella Heigl, „Gendarm", 2015, Eitempera auf Leinen, 100 x 80 cm
Magdalena Heller, „Off-Course 2", 2016, Öl auf Leinwand, 120 x 80 cm
Monika Eliette Jandl, ohne Titel, 2015, Tempera auf Leinwand, 40 x 30 cm
Margareta Klose, „Einfallsfarben: Griffonages und Couleurs closes, Foto", 2015, Acryl auf Leinwand, Gläser, Folie, Wachs, Styropor, Alufolie, Wasser
Andreas Steindl, „falls ich je das Missgeschick hätte, aus dieser Welt herauszufallen, geriete ich doch immer an irgendeinen Ort", 2016, Tusche auf Papier, 100 x 70 cm
Ausstellungsansichten:
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