Weidemanagement


Im Rahmen vom Naturschutzplan auf der Alm werden Maßnahmen zur Verbesserung des Weidemanagements gefördert.

Die geordnete Weidewirtschaft ("Weidemanagement") ist die zentrale Maßnahme zur dauerhaften Aufrechterhaltung einer guten Weidequalität und wird durch folgende Leitsätze deutlich gemacht:


  • Möglichst früh bestoßen:

Ein an die Futterfläche angepasster Viehbesatz sollte rechtzeitig aufgetrieben werden. Bei einem frühen Auftrieb sind auch weniger bekömmliche Pflanzen, wie die Rasenschmiele oder der Bürstling, noch schmackhaft und werden vom Weidevieh aufgenommen. Der optimale Bestoßungspunkt ist, wenn das Futter "fausthoch" steht.

  • Angemessene Ernährung der Weidetiere:

Die besten Flächen sollten den Milchkühen vorbehalten werden. Jung- und Galtvieh weiden vorzugsweise nach den Milchkühen bzw. auf Magerweiden. Die entlegensten Flächen und steile Hänge werden mit Schafen und/oder  Ziegen bestoßen. Generell ist eine Bestoßung mit mehreren Tierkategorien anzustreben.


  • Koppelwirtschaft:

Umtriebsweiden liefern ein gutes Futter über die gesamte Alpungsperiode. Die Weiden werden gleichmäßig abgefressen, und viele Probleme, wie Verheidung und Verunkrautung, werden hintangehalten. Durch die Koppelwirtschaft kann der Nutzungszeitpunkt optimal auf den Qualitätsertrag der Fläche abgestimmt werden.


  • Keine Über- oder Unternutzung:

Je mehr Futter angeboten wird, umso selektiver weidet das Vieh. Die Folgen sind Verunkrautung und Verheidung. Wird jedoch laufend übernutzt, so nimmt die Artenvielfalt ab. Je nach Futterqualität und -menge kann ein Pflanzenbestand unterschiedlich stark abgeweidet und trotzdem ausgeglichen bestoßen sein. Zum Beispiel verträgt eine verheidete Magerweide weit weniger Vieh als eine ertragreiche Fettweide der gleichen Größe. In der nachfolgenden Tabelle sind Richtwerte bezüglich der Über- und Unterbestoßung verschiedener Weidetypen analysiert:

Tabelle zur Über- und Unterbestoßung von Weidetypen

Tabelle: Über- und Unterbestoßung von Weidetypen, Quelle: S. Aigner, G. Egger, G. Jaritz: Naturschutzplan auf der Alm – Ein best practice Guide, Salzburg 2007

"Strenge" Bürstlingsbestände sind artenarm und das Ergebnis eines fehlenden Weidemanagements  Foto: G. Jaritz

Erosionsschäden durch nicht standortangepasste Beweidung, Foto: G. Jaritz